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0201 - Sternstation im Nichts

Titel: 0201 - Sternstation im Nichts
Autoren: Unbekannt
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ablief, verblieb bis zum endgültigen Verschwinden des Planeten eine Zeitspanne von etwa 3200 Jahren. Eine solche Rechnung war jedoch unrealistisch. Power würde nicht bis zur letzten Sekunde ein solider Klumpen Materie bleiben.
    Durch die Umschichtung würde er weitaus früher schon zerreißen, und noch früher mußten Erdbeben und Magmaausbrüche den Aufenthalt auf der Oberfläche des Planeten unmöglich machen.
    Trotz alledem, schloß die Positronik, war die CREST II an ihrem augenblicklichen Standort wenigstens noch zehn Tage Erdzeit lang sicher.
    Die Stimmung an Bord stieg infolgedessen. Man hatte ursprünglich mit einer viel kürzeren Sicherheitsspanne gerechnet.
    Perry Rhodan ordnete an, daß die Männer der Reparaturgruppen, die vierzig Stunden lang fast ununterbrochen gearbeitet hatten, eine mehrstündige Pause einlegten.
    Zehn Tage waren viel Zeit. Mehr als genug, um die CREST II soweit instandzusetzen, daß sie ihren Standort in die Nähe des Südpols verlegen konnte, wo die Auflösung des Planeten sich am spätesten bemerkbar machen würde, so daß für die Beendigung der Reparaturen eine genügend weite Zeitspanne blieb.
    Zum erstenmal seit der Notlandung machte sich an Bord des gestrandeten Schiffes wieder so etwas wie ein guter Optimismus breit.
    Bis dann Conrad Nosinsky mit seiner Hiobsbotschaft kam.
    Conrad preßte sich flach gegen den Boden. Instinktiv warf er die Arme über den Helm, um den Kopf vor dem Aufprall zu schützen.
    Dann hörte er plötzlich Herb Bryans Stimme, von weither und durch Brausen und Knattern der Störungen fast unverständlich.
    „Können Sie aufstehen?" schrie Bryan.
    Conrad wälzte sich auf die Seite. Der Shift hing schräg über ihm.
    Das Stabilisatorfeld, bis an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit beansprucht, flimmerte wie ein Heiligenschein. Das Luk der Mannschleuse stand offen.
    „Ich versuch's", antwortete Conrad.
    Als er aufstand, begann der Sand unter ihm schneller zu rutschen Conrad hatte damit gerechnet. Mit einem wütenden Sprung warf er sich nach vorn und bekam den unteren Rand der Schleuse zu fassen. Noch einmal, im Augenblick der höchsten Not, spannte der zerschlagene Körper seine Muskeln. Ein Ruck, und Conrad baumelte mit den Füßen einen halben Meter hoch über dem trügerischen Boden. Noch ein Ruck, und er befand sich sicher in der Schleuse.
    Das Luk glitt zu. Conrad sah nicht mehr, wie der Shift langsam und verbissen sich den Trichterhang hinaufarbeitete. Er bemerkte nicht, wie er nach einer halben Stunde, die Herb Bryan sein Lebtag lang nicht vergessen würde, sanft über die Kante kippte und rasch über das Flachland hinwegglitt, bis er wieder in die Sturmzone eindrang und von neuem zu kämpfen hatte.
    Bryan brauchte insgesamt zwei Stunden, um das Fahrzeug über den Rand der Hochebene zu bugsieren und es wenigstens aus der Zone unmittelbarer Gefahr hinauszubringen. All die Zeit über hatte Conrad Nosinsky halb bewußtlos, Nase, Mund und Augen voller Sand, den Hals ausgedörrt und rauh und mit stechenden Schmerzen in den Lungen, in der kleinen Schleuse gelegen. Bryan fand keine Zeit, sich um ihn zu kümmern, und als der Shift sich endlich in Sicherheit befand, da war auch der Leutnant wieder soweit, daß er sich selbst helfen konnte. Er stieß das Innenschott auf und kletterte in die Kabine. Keuchend warf er sich neben Bryan auf den Sitz und sah ihn aus blutunterlaufenen Augen an. Den Helm hatte er längst zurückgeklappt, und trotz der Schmerzen, die ihm die zerrissene und zerschundene Haut verursachte, verzog er das Gesicht zu einem fröhlichen Grinsen.
    „Wir haben's geschafft", krächzte er, und Sand knirschte ihm dabei auf den Zähnen. „ohne dich, Herb, wär, ich jetzt schon irgendwo da oben!"
    Er machte eine wirbelnde Handbewegung zum Kabinendach hinauf.
    Von der vertraulichen Anrede unbeeindruckt, nickte Herb Bryan bedächtig vor sich hin.
    „Ja, schon richtig, Sir. Aber fragen Sie nicht, wie mir die Knie gezittert haben."
    Conrad lachte vergnügt. Dann griff er nach dem Mikrophon.
    Sekunden später verkündete seine Stimme jedem, der es hören wollte: „S-4 an Häuptling. Wir sind wieder da!"
    Eine halbe Minute verstrich, ohne daß sich etwas rührte. Conrad wiederholte den Spruch. Es knackste im Empfänger, und Kinser Wholeys hohes, heiseres Organ meldete sich.
    „Häuptling an S-4! Wo habt ihr gesteckt?"
    „Später, Sir, später", vertröstete ihn Conrad. „Wir bringen reiche Ausbeute und befinden uns auf dem Rückweg. In vierzig
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