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0201 - Duett für Maschinenpistolen

0201 - Duett für Maschinenpistolen

Titel: 0201 - Duett für Maschinenpistolen
Autoren: Duett für Maschinenpistolen
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Revolvers. Eine Kugel fuhr gegen die Hausmauer und prallte, ein paar Funken schlagend, ab, um in den Sand des Wegs zu stieben.
    Die beiden Burschen erreichten die Hausecke und verschwanden.
    Ich trat hinter meiner Deckung hervor und jagte in weiten Sätzen nach rechts zur nächsten Buschgruppe. Von dort aus konnte man die rechte Seite des Hauses halbwegs überblicken. Ich stieß auf Phil, der sich hinter einer Blautanne in Deckung begeben hatte.
    »Alles okay?« keuchte ich fragend.
    »Ja. Ich habe mir nur die linke Schulter ein bißchen geprellt, als du mich so plötzlioh zur Seite stießest.«
    »Tut mir leid.«
    »Mir nicht. Hättest du nicht schnell genug geahnt, daß sie ernst machen, lägen wir jetzt schon zersiebt auf dem Weg. Siehst du sie-, Jerry?«
    »Nein. Das eine Fenster dahinten, hinter dem das Licht brennt, reicht ja leider nicht aus, um die ganze Gegend zu erhellen. Aber sie müssen noch irgendwo hier in der Nähe sein. Sonst hätten wir ihre fliehenden Schritte hören müssen.«
    »Sie stehen wahrscheinlich dort drüben hinter dem Schuppen. Ich sah, daß sie darauf zuliefen.«
    »Wollen wir sie laufenlassen, oder sollen wir versuchen, sie zu stellen?«
    »Natürlich versuchen wir, die Halunken zu kriegen. Am besten ist es vielleicht, wenn wir uns einzeln nach da drüben zu dem Fliederbusch schleichen. Von da aus müßte man an den Schuppen herankommen. Was macht übrigens dein Arm?«
    »Es sticht ein bißchen, wenn ich ihn schnell bewege, aber er ist so gut zu gebrauchen wie ein gesunder.«
    »Dann los! Gib mir Rückendeckung!«
    »In Ordnung.«
    Phil legte sich flach auf den Boden und kroch über den Rasen zu dem Gebüsch, das ganz in der Nähe des Schuppens stand. Schon bald hatte ich Phil aus den Augen verloren, denn die Dunkelheit verschluckte ihn.
    Drüben bei dem Schuppen war es ein bißchen besser. Die linke Seite bekam etwas Licht von einem Fenster des Hauses. Die mir zugewandte Front des Schuppens lag allerdings vollkommen im Dunkeln. Trotzdem war es mir, als hätte ich eine huschende Bewegung gesehen. Ich nahm meinen Revolver fester in die Hand und blickte unverwandt auf den Schuppen.
    Jetzt gab es dort ein hartes, klackendes Geräusch. Es konnte eigentlich nur von einer der Maschinenpistolen herrühren. Man hätte eine Leuchtrakete haben müssen…
    Ich lauschte.
    Außer den verwehten Klängen der Kapelle im Innern des Hauses war nichts mehr zu vernehmen.
    Und da ratterten auf einmal wieder die beiden Tommy Guns! Ich warf mich flach auf den Boden, preßte Kopf und Körper dicht an den kühlen Rasen und rutschte hinter den Stamm der Tanne.
    Die Kugeln klatschten in den Stamm, fuhren sirrend durch die Zweige und rissen Gezweig und Blätter der Büsche neben der Tanne auseinander. Mit leichtem Klatschen gingen ein paar Geschosse irgendwo in die Erde.
    Als der Feuerzauber vorbei war, wirkte die Stille um so tiefer. Ich hütete mich, einen Schuß abzufeuern, solange ich sie nicht wirklich sehen konnte. Ich hätte ihnen nur meinen Standort verraten.
    Eine Zeitlang blieb alles still. Es mögen nur ein paar Sekunden gewesen sein, es kann aber auch zwei oder drei Minuten gedauert haben. In solchen Situationen ist Zeit ein relativer Begriff.
    Jetzt mußte Phil bestimmt den Fliederbusch erreicht haben. Ich kroch nun ebenfalls über den Rasen. Ohne daß etwas geschah, gelangte ich zu dem großen heckenartigen Busch und stieß dort auf Phil.
    »Sie müssen in den Schuppen gegangen sein«, raunte mein Freund.
    »Um so besser. Los! Wir schleichen hin. Hier ist es so stockdunkel, daß wir ruhig geduckt schleichen können, statt zu kriechen. Sie können uns nicht sehen.«
    Wir richteten uns auf und peilten die Lage. Der Schuppen stand wie ein schwarzer Block in der Finsternis. Auf leisen Sohlen schlichen wir uns näher. Wir gelangten ohne Schwierigkeiten bis auf die linke Seite des Schuppens, wo zwei große Torflügel weit offenstanden.
    Reglos verharrten wir. Ein leichtes Poltern war drinnen zu hören.
    »Paß doch auf!« fauchte eine leise Stimme.
    »Aufpassen?« höhnte der andere. »Ich bin doch keine Eule, die im Finstern sehen kann. Hast du den Wagenschlüssel?«
    »Ich? Du hast ihn doch abgezogen! Wie soll ich ihn jetzt haben?«
    Ich unterdrückte ein aufsteigendes Lachen. Hätten sie sich nicht mit ihrem Autoschlüssel aufhalten müssen, wären sie längst in dem Wagen und damit verschwunden.
    Ich zog meine Taschenlampe aus der Hosentasche, während sie sich weiter darüber stritten, wer von ihnen
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