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0201 - Duett für Maschinenpistolen

0201 - Duett für Maschinenpistolen

Titel: 0201 - Duett für Maschinenpistolen
Autoren: Duett für Maschinenpistolen
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Flugplatzgelände mit dem Kontrollturm, dem Aussichtsrestaurant und der Wetterstation.
    Wir waren vielleicht noch vierzig oder fünfzig Yard von der Halle entfernt, als Phil schlagartig der Hut vom Kopf gerissen wurde. Obgleich der Wind nicht ausgereicht hätte, eine leere Zigarettenschachtel vor sich herzuwirbeln. Ich sprang sofort vor und bückte mich, um seine Kopfbedeckung aufzuheben.
    Mein Verdacht bestätigte sich.
    Ich blickte mich noch einmal um, und diesmal war es mir, als hätte ich auf dem Dach der Halle, in der Ecke, wo der Kontrollturm angrenzte, eine hastige Bewegung gesehen. Ich blickte länger hin, aber jetzt rührte sich nichts mehr. .
    Phil kam heran.
    »Da!« sagte ich. »Meine Einbildung von vorhin reißt dir jetzt schon zwei kleine Löcher in den Hut. Vorn oben und in der Mitte.«
    Phil sah sich den Hut an. Er wurde eine Idee blasser.
    »Mir war wirklich so«, gab er zu, »als ob mir etwas knapp über die Haare hinwegstrich! Jerry, das war eine Gewehrkugel!«
    »Du merkst auch alles«, knurrte ich und blickte wieder zum Dach der Halle hinauf. Im gleichen Augenblick gab ich Phil einen Stoß und rief:
    »Laufen, Phil! Wir müssen von diesem Präsentierteller herunter!«
    An diesem Vormittag hatten die Gäste im Aussichtsrestaurant das seltene Schauspiel, zwei erwachsene Männer wie von Furien gehetzt über den Asphalt des Platzes laufen zu sehen. Keuchend erreichten wir den Eingang der Halle und drückten uns dicht an die Wand, um erst einmal zu verschnaufen.
    »Also hast du doch recht gehabt«, murmelte Phil, als wir wieder halbwegs bei Atem waren. »Verstehst du das? Es weiß doch außer unserem Distriktschef, Mister High, kein Mensch, daß wir mit dieser Maschine in Washington ankommen würden! Wie können wir dann schon erwartet werden?«
    »Du vergißt eine Kleinigkeit«, sagte ich nachdenklich. »Einige Leute im Pentagon wissen ebenfalls, daß wir heute vormittag hier ankommen. Und unter diesen Männern könnte sich doch ganz gut der Halunke befinden, dem wir nachspüren wollen! Ich muß wirklich sagen: Es fängt ja gut an in Washington. Und jetzt werden wir erst einmal die Flugleitung benachrichtigen, daß die Maschine ein kleines Loch hat.«
    ***
    ***
    Wir waren, wie man bei uns so sagt, nackt gereist, denn unsere Dienstwaffen lagen im Koffer. Das war ein Zustand, der mir nach diesem Empfang ganz und gar nicht behagte. Ich habe etwas gegen den Zustand der Wehrlosigkeit.
    Also sahen wir erst einmal zu, daß wir den Gepäckschalter erreichten.
    Als wir unsere Koffer erhalten hatten, sagte ich: »Komm!«
    Mit einer Kopfbewegung deutete ich zu den Toiletten.
    Phil verstand mich nicht, denn er erwiderte: »Ich warte hier solange.«
    »Willst du dein Schießeisen nicht auch lieber wieder umbinden?«
    Er winkte ab. »Das kann ich auch noch machen, wenn wir in unserem Hotel sind. Und bis dahin haben wir sicher Ruhe.« Ich zuckte die Schultern. »Wie du willst. Ich binde mir die Schulterhalfter um und stecke meine Kanone ein. Ich fühle mich wohler mit einem bißchen Gewicht in der linken Achselhöhle. Bin gleich wieder da. Aber sei vorsichtig! Du weißt ja, daß der Rechnungshof ein Staatsbegräbnis für einen G-man als vermeidbare Ausgabe ansieht.«
    Ich nahm meinen Koffer und marschierte ab.
    Als ich zurückkam, fragte Phil: »Fühlst du dich jetzt wohler?«
    Ich nickte. »Sehr sogar. Komm, wir wollen uns ein Taxi suchen! Aufs Dach der Halle zu steigen, wo der Kunstschütze war, hat jetzt keinen Zweck mehr. Er ist sicherlich längst verschwunden. Du bleibst mit den Koffern hinter der Tür stehen. Ich möchte nicht, daß wir etwa von den falschen Leuten abgeholt werden.«
    Phil verstand sofort, was ich meinte. Wenn man nämlich mit Koffern vor einen Bahnhof, einen Flugplatz oder den Abfertigungsbau im Hafen tritt und ein eifriger Taxifahrer reißt einem die Tür auf, weiß man nie, ob es wirklich ein Taxifahrer ist — jedenfalls in unserem Beruf. Um einem solchen Trick vorzubeugen, verließ ich allein und ohne Gepäck die Halle und schlenderte nach links zum Taxistand.
    »Hallo, Herrschaften«, sagte ich. »Wer von euch ist denn an der Reihe?«
    »Du bist dran, Jimmy!« sagte ein alter Neger und zeigte auf einen jungen Weißen.
    »Okay«, nickte ich. »Mein Freund kommt gleich mit unserem Gepäck heraus. Vorher mal eine Frage: Ist euch in den letzten Minuten ein Taxi aufgefallen, das nicht hierhergehört?«
    Sie sahen mich an, als bewunderten sie meine hellseherischen Fähigkeiten.
    »Woher
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