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0201 - Duett für Maschinenpistolen

0201 - Duett für Maschinenpistolen

Titel: 0201 - Duett für Maschinenpistolen
Autoren: Duett für Maschinenpistolen
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festzuhalten, fand keinen Halt und rutschte zur Seite weg.
    ***
    »Halten Sie uns die Neugierigen vom Hals, Sergeant!« bat ich den Führer der Funkstreife, die wenige Minuten später mit heulender Sirene vor dem Hotel eingetroffen war. »Notfalls verständigen Sie sich mit dem nächsten Revier, damit man Ihnen Verstärkung schickt.«
    »Jawohl, Sir. Soll ich die Kriminalabteilung der City Police anrufen, damit sie ein paar Detektive schickt?«
    »Nein, das ist nicht nötig. Das FBI übernimmt diesen Fall.«
    Während der baumlange Sergeant seine Männer einteilte, sah ich mich fluchtig um. In den wenigen Minuten, die seit meinen Schüssen vergangen waren, hatte sich eine fast unübersehbare Menschenmenge vor dem Hotel eingefunden. Ein käsiger Mann in den 40ern, der entweder der Empfangschef oder der Geschäftsführer des Hotels sein mußte, hatte auf mein Geheiß den nächsten Arzt verständigen lassen, und der Doc war tatsächlich im Rekordtempo eingetroffen. Jetzt kniete er neben dem Verletzten auf dem Bürgersteig.
    »Hast du aufgepaßt, wohin der schwarze Schlitten verschwunden ist, aus dem ‘der Kerl auf die Straße sprang?« fragte ich leise meinen Freund.
    Phil nickte. »Sie hatten es an sich nicht übel geplant. Du siehst ja den kreisförmigen Platz mit der Grünanlage da drüben. Der Chrysler fuhr ziemlich langsam um die Hälfte des Kreises, wartete drüben auf der anderen Seite ein paar Sekunden und verschwand dann irgendwo. Sicher hatten sie abgemacht, daß der Mann hier seine Salve abfeuern und anschließend quer über die Grünanlage auf die andere Seite des runden Platzes laufen sollte, um dort wieder in den Chrysler zu springen. Wenn du nicht so schnell im Ziehen gewesen wärst, läge ich jetzt an seiner Stelle.«
    »Mit einem kleinen Unterschied«, sagte ich. »Du lebtest wahrscheinlich schon nicht mehr. Denn du hättest nicht zwei, sondern eine ganze Salve von Kugeln in deinem Leib.«
    Phil hielt mir die Zigarettenschachtel hin. Er gab mir sogar Feuer. Ich bediente mich. Bei der nächsten Gelegenheit würde er vielleicht derjenige sein, der schneller war, wenn es um mein Leben ging-Der Arzt stand auf. Er kam zu uns heran. Sein Alter schätzte ich auf 50 Jahre, aber mit der kurzen Bürstenfrisur und der straffen Haltung wirkte er jünger.
    »Ja, Doc?« murmelte ich.
    »Ich kann es nicht genau sagen«, meinte er achselzuckend. »Man müßte röntgen.«
    »Aber was vermuten Sie?«
    »Eine Kugel hat das Herz mindestens gestreift. Es ist ein Wunder, daß er überhaupt noch lebt.«
    »Ist er bei Bewußtsein?«
    »Ja. Ich habe mit ihm gesprochen. Er hat im Augenblick keine starken Schmerzen. Nur ein leichtes Brennen in der Brust, sagt er. Aber er ist bereits vom Tod gezeichnet.«
    »Kann ich mit ihm sprechen?«
    Der Arzt rieb sich die Nasenspitze zwischen Daumen und Zeigefinger. Dabei hatte er die Stirn gerunzelt und schien zu überlegen. »Ist es sehr wichtig für Sie?« fragte er unentschlossen.
    Ich zuckte die Schultern. »So wichtig, wie es eben für einen Kriminalbeamten ist, der den Anstifter eines bezahlten Killers namentlich kennenlernen möchte.«
    »Killer? Wollen Sie sagen, daß der Verwundete ein berufsmäßiger Mörder ist?«
    »Ja. Oder wie nennen Sie einen Mann, der mit einer Maschinenpistole auf zwei Männer schießen will, die ihn nie zuvor gesehen haben?«
    »Hm… Wieso glauben Sie, daß ein Anstifter hinter dieser Tat stehen muß?«
    »Weil der Mann mit einem schwarzen Chrysler hinter uns hergefahren wurde. Außerdem war alles viel zu sorgfältig geplant, als daß es die verrückte Tat eines Einzelgängers sein könnte.«
    Der Arzt schüttelte den Kopf. »Es ist unglaublich«, murmelte er. »Da liest man nun Tag für Tag solche Dinge in der Zeitung, und trotzdem kommt es einem wie ein Film vor, wenn man so etwas plötzlich aus nächster Nähe miterlebt. G-man, ich kann nicht Vorhersagen, ob der Mann durch Ihre Fragen so aufgeregt wird, daß er Schmerzen leiden muß. Ich weiß nur, daß er in kürzester Zeit sterben wird.«
    »Sie können dabeisein, wenn ich mit ihm spreche«, schlug ich vor. »Ich gebe Ihnen mein Wort, daß ich sofort aufhören werde, wenn Sie mir ein entsprechendes Zeichen geben.«
    »Na gut. Kommen Sie!«
    Phil, der Arzt und ich knieten neben dem Verwundeten nieder. Seine Nasenspitze war unnatürlich weiß. Er hatte die Augen geöffnet, aber sie blickten so seltsam, wie ich es noch nie zuvor gesehen hatte. Es war, als ob ab und zu ein Schleier Über sie
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