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0201 - Duett für Maschinenpistolen

0201 - Duett für Maschinenpistolen

Titel: 0201 - Duett für Maschinenpistolen
Autoren: Duett für Maschinenpistolen
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Überfall, als Phil und ich aufkreuzten und die Spur aufnahmen. So standen die Dinge, als May West den Bandenboß Bill Moovy zu sich in die Bar bestellte und von ihm forderte, er solle zwei seiner Leute mit Maschinenpistolen mitbringen.
    ***
    »Diese May West ist gefährlich!« sagte Phil und steckte sich eine neue Zigarette an.
    »Sie steckt irgendwie in der Geschichte mit drin«, murmelte ich. »Es ist anzunehmen, daß dieser Crew die Patronen gestohlen hat, als er seinem Onkel im Labor half. Ich verstehe zwar nicht, wie er überhaupt ohne Ausweis hineinkommen konnte, aber es ist nun einmal geschehen. Und von Crew führt eine direkte Verbindung zu dieser West. Was haben die beiden gemeinsam? Welche Geschäfte haben sie miteinander abgewickelt? Was meint sie auf dem Zettel mit der nächsten Lieferung? Das sind die Fragen, deren Antworten wir suchen müssen, Phil, dann wird sich die ganze Geschichte auf klären, davon bin ich überzeugt.«
    »Du meinst, daß vielleicht sogar die West den Diebstahl der Patronen angeregt haben könnte?«
    »Es wäre nicht ausgeschlossen. Sie lernt an der Bar viele Männer kennen. Warum sollte sie nicht einen ausländischen Agenten kennengelernt haben, der sich für die Gaspatronen interessierte und mehr Geld dafür bot, als die Frau aus der Botschaft, die direkt mit Crew Verbindung aufgenommen hat?«
    »Du vergißt, Jerry, daß mit den Patronen ein Überfall ausgeführt wurde.«
    »Richtig. Nun, dann hat sie eben die Patronen nicht an einen Agenten, sondern an eine Gangsterbande vermittelt. Denn daß May West die Finger im Spiel hat, steht für mich fest.«
    Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile über diesen Fall. Dabei beobachteten wir nicht nur die Bar und May West dahinter, sondern auch die Gäste. Besonders prägten wir uns die Gesichter der Männer ein, die an der Bar Platz nahmen und sich von May West bedienen ließen. Plötzlich stieß ich Phil an.
    »Du, sieh dir mal den Mann genau an, der jetzt mit der West tuschelt!«
    Phil rutschte ein Stück vor und wandte den Kopf.
    »Ja«, erwiderte er, »was ist mit dem Kerl?«
    »Ich bin nicht sicher. Aber ich glaube fast, es ist der Mann, der mir den Streifschuß am rechten Arm verpaßte. Als er hereinkam, fiel mir sein schleppender Gang auf. Genauso ging der Mann, dem ich die zerlöcherte Jacke verdanke.«
    »Könntest du es auf deinen Eid nehmen, daß er es war?«
    »Natürlich nicht. Ich habe ihn doch nur ein oder zwei Sekunden gesehen. Und das auch nur, während ich mich schon zur Seite warf. Beschwören könnte ich es nicht.«
    »Dann können wir auch nicht gegen ihn vorgehen.«
    »Nein. Aber es kann auch nichts schaden, wenn wir uns sein Gesicht einprägen. Vielleicht läuft er uns mal wieder über den Weg.«
    Als G-man hat man einige Übung darin, sich bestimmte Gesichter einzuprägen. Man sieht sich das Gesicht nicht nur einfach an. Man prägt sich vor allem die entscheidenen Merkmale ein, die das charakteristische Aussehen eines Gesichts erst ausmachen, wie etwa die Form der Nase, die Furchen um den Mund und der ganze Schnitt des Kopfes.
    Die Unterhaltung zwischen dem Mann und der West dauerte ungefähr zehn Minuten. Danach verschwand der Mann nach draußen, kam aber schon nach einer Minute zurück.
    Mir wurde es langsam zu langweilig, immer nur auf das Getue eines einzigen Mannes aufzupassen, von dem man obendrein nicht einmal wußte, ob er ein für uns interessanter oder aber ein völlig harmloser Zeitgenosse war. So wandte ich meine Aufmerksamkeit baldden anderen Gästen zu.
    Dabei kam mir Dr. Ferra mit seiner hübschen teuren Freundin wieder in den Sinn. Wo mochten die beiden jetzt stecken? Warum waren sie überhaupt verschwunden? Hatte am Ende Ferra selbst seine Finger in diesem schmutzigen Spiel?
    Ich nippte an meinem Whiskyglas, als das Licht ausging. Na also, dachte ich. Jetzt geht der Zauber mit den imitierten Banditen los. Bin gespannt, wen sie heute abend mit ihren ungeladenen Maschinenpistolen erschrecken wollen.
    Als es vor unserer Nische scharrte, dachte ich ärgerlich: Die Jungens sollten sich nicht andauernd dieselben Gäste für ihr primitives Spielchen heraussuchen.
    Da wurde das Licht wieder eingeschaltet.
    In der Öffnung zu unserer Nische stand ein Mann, der ein schwarzes Halstuch über Nase und Kinnpartie gebunden hatte. Ein zweiter stand einen halben Schritt hinter ihm und tat so, als hielte er das Publikum in Schach. Der erste aber hatte seine Maschinenpistole auf uns gerichtet. Ich sah nur ein
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