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020 - Zug der Verlorenen

020 - Zug der Verlorenen

Titel: 020 - Zug der Verlorenen
Autoren: Michael J. Parrish
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gescheitert. Jetzt bist du also wieder bei mir - auch das Bündnis mit diesen scheußlichen Kreaturen hat dir nichts genützt.«
    Matt antwortete nichts darauf - was wusste ein Kerl wie Emroc schon von Begriffen wie Toleranz und Freundschaft? Er machte sich schreckliche Vorwürfe.
    Seine Hand pulsierte noch immer heiß. Matt erschrak, als er seine Handfläche betrachtete.
    Sie sah aus, als hätte er in Brennnesseln gegriffen: Rot und geschwollen. Aber die Schmerzen klangen bereits ab.
    Matt vergaß sie sogar für einige Minuten, als er sah, wie zielsicher Emroc die Höhle fand, die ins Reich der Fishmanta'kan führte. Wie viel wusste der Fettsack - und woher?
    Doch die Enttäuschung des Sklavenmeisters war groß, als seine Männer in der kleinen Höhle nicht fündig wurden. Der Zugang ins Reich der Fischmenschen war verschwunden.
    »Wir werden die Höhle mit Steinen füllen«, ordnete Emroc an. »Ihr Sklaven werdet das besorgen.«
    Matt widersprach nicht. Er war froh, dass Emroc nicht weiter suchte. Nicht auszudenken, was passiert wäre, hätte der Sklavenmeister die Luke zum Unterwasserreich doch noch entdeckt. Und die Hydriten besaßen gewiss noch weitere Ausgänge aus ihrer Station.
    »Wie habt ihr die Höhle gefunden?«, wollte er dennoch wissen.
    »Rate mal«, antwortete eine raue Stimme, die Matt bekannt vorkam - und zu seiner Verblüffung erblickte er Grath, der mit geschienten Gliedmaßen und in Verbände gehüllt auf einer der Andronen saß.
    Aruula zuckte zusammen, stieß eine herbe Verwünschung aus. »Du bist noch am Leben, Verräter«, stellte sie missbilligend fest.
    »Ja, der alte Grath ist so leicht nicht tot zu kriegen«, erwiderte der Hüne grinsend. »Ich wurde hier an Land gespült und habe gesehen, wie diese Kreaturen aus dem Loch krochen. Ich habe Emroc davon erzählt - und er hat mir im Gegenzug die Freiheit versprochen.«
    »Du widerwärtiger, mieser…« Matts Fäuste ballten sich. In hilflosem Zorn wollte er sich auf den verräterischen Schurken stürzen, ganz gleich, was die Konsequenzen sein mochten - doch die Flammpeitschen der Wächter zuckten vor und bereiteten seinem Ansinnen ein jähes Ende.
    Von heftigem Schmerz gepeinigt brach er zusammen. Aruula beugte sich schützend über ihn, während Grath sich ausschütten wollte vor Lachen. Amüsiert sah der Hüne zu, wie Matt und Aruula von den Wachen gepackt und zu den anderen Sklaven geschleppt wurden.
    »Da hast du's, Maddrax!«, rief er ihnen nach.
    »Du bist ein Sklave geblieben - aber ich bin jetzt ein freier Mann.«
    »So ist es«, bestätigte Emroc mit bösem Grinsen und nickte Grath von seiner Sänfte aus zu. »Und du sollst deine Freiheit jetzt gleich erhalten.«
    Damit gab er einem seiner Armbrustschützen einen Wink - und der Mann feuerte.
    Der Bolzen zuckte durch die Luft und bohrte sich in Graths Kehle, der nie begriff, dass ihn der Sklavenmeister betrogen hatte. Rücklings kippte der Schurke vom Sattel der Androne. Er war tot, noch bevor er auf dem Boden ankam. In einem Punkt zumindest hatte Emroc Recht: Grath würde nie wieder in Gefangenschaft geraten. Nun war er wahrlich frei.
    »Ich kann Verräter nicht ausstehen«, meinte der Sklavenmeister schulterzuckend, während er verächtlich auf den blutigen Leichnam blickte. »Sie eignen sich nicht zum Verkauf.«
    ENDE
    [1] Siehe Maddrax Nr. 19 »Das Sklavenspiel«
    [2] Siehe Maddrax Nr. 7 »Das letzte Opfer«
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