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02 - Im Netz der Vergangenheit

02 - Im Netz der Vergangenheit

Titel: 02 - Im Netz der Vergangenheit
Autoren: Marina Schuster
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schüttelte sie entschlossen den Kopf.
    »Nein, ich bleibe. – Ich habe nichts zu verlieren.«

Kapitel 3
    » W as hältst du davon, wenn ich dich zum Essen einlade und wir besprechen alles in Ruhe?«, schlug Tyler vor, als sie wieder draußen auf der Straße standen.
    »Gerne«, stimmte Cassy zu.
    Wenig später saßen sie zusammen auf der Terrasse des kleinen Bistros, ließen sich ihr Essen schmecken und unterhielten sich angeregt.
    »Das mit der Renovierung wird schneller gehen, als du denkst«, erklärte er ihr. »Zunächst sollten wir die alte Einrichtung entsorgen, danach schaue ich mir in Ruhe alles an.«
    »Die Möbel würde ich mir gerne vorher nochmal ansehen, vielleicht ist ja noch etwas Brauchbares dabei«, sagte Cassy nachdenklich. »Meine paar Sachen habe ich zusammen mit dem Hotel komplett verkauft, ich müsste mir sowieso alles neu anschaffen.«
    »Das mit dem Hotel war eine böse Sache.« Mitfühlend schaute Tyler sie an.
    »Ja, aber bitte – ich möchte nicht mehr daran denken oder darüber reden«, wehrte Cassy ab. »Es war eine schlimme Zeit, und ich bin froh, wenn ich das jetzt hinter mir lassen kann.«
    »Natürlich.«
    Sie schwiegen einen Moment, dann schaute sie ihn fragend an.
    »Was denkst du, wie lange wird es dauern, bis ich einziehen kann?«
    Er zuckte mit den Achseln. »Keine Ahnung, aber vielleicht kann ich meinen Bruder noch dazu bewegen mitzuhelfen, dann sollte es nicht allzu lange dauern.«
    Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: »Wirst du so lange wieder nach Baywood zurückfahren?«
    »Nein«, schüttelte sie den Kopf, »ich werde doch nicht abhauen und dir die ganze Arbeit überlassen. Ich bleibe hier im Hotel, bis das Nötigste im Haus gemacht ist, geht das schon.«
    »Du könntest so lange bei mir wohnen«, bot er spontan an.
    Abwehrend hob sie die Hände. »Das kommt nicht infrage, du machst schon genug für mich, da werde ich dir nicht auch noch zur Last fallen.«
    »Unsinn. Du fällst mir nicht zur Last. Ich habe ein Gästezimmer, und du würdest dich sicher wohler fühlen als im Hotel«, erklärte er nachdrücklich.
    »Ich weiß nicht …«, sagte Cassy zögernd.
    »Na komm schon, ich würde es dir nicht anbieten, wenn es nicht in Ordnung wäre.«
    Sie überlegte noch einen Moment, schließlich nickte sie: »Also gut, aber nur unter der Bedingung, dass ich dich für deine Arbeit am Haus bezahlen werde. Ich möchte dich nicht so ausnutzen.«
    Tyler lächelte. »Das tust du nicht, ich mache das wirklich gerne für dich.«
    Wenig später setzte Tyler Cassy am Hotel ab, sie packte rasch ihre Sachen ein, bezahlte ihr Zimmer und folgte ihm in ihrem Wagen durch die Straßen. Vor einem kleinen, gepflegten Haus am Stadtrand hielten sie an, Cassy parkte ihr Auto, nahm ihre Tasche und warf einen bewundernden Blick auf das Haus.
    »Das sieht toll aus, hast du das entworfen?«
    Tyler nickte stolz. »Entworfen und auch gebaut.«
    »Aha, du bist also nicht nur kreativ, sondern auch noch handwerklich begabt, bestimmt gibt es eine Menge Frauen, die das sehr zu schätzen wissen«, schmunzelte Cassy und hätte sich im gleichen Moment am liebsten auf die Zunge gebissen.
    »Vielleicht«, sagte er lächelnd, während sie nach drinnen gingen, »Aber daran bin ich nicht wirklich interessiert.« Er öffnete eine Tür am Ende des Flurs. »Hier ist das Gästezimmer, und wie gesagt, du kannst so lange bleiben, wie du möchtest.«
    »Danke.«
    Cassy stellte ihre Tasche ab und schaute sich kurz um. Das Zimmer war klein, aber behaglich eingerichtet, und sie war doch ein wenig froh, dass sie nicht die ganze Zeit in einem kargen Hotelzimmer übernachten musste.
    »Ich lasse dich für einen Moment alleine, fühl dich wie zuhause, und wenn du Lust auf Gesellschaft hast, ich bin dort drüben in meinem Büro«, erklärte er und deutete auf eine Tür.
    »In Ordnung.«
    Die Tür schloss sich hinter ihm und Cassy ließ sich aufs Bett sinken.
    Plötzlich kam ihr alles so unwirklich vor, und sie fragte sich, ob sie das tatsächlich getan hatte, ob sie sich wahrhaftig dafür entschieden hatte, hier in Bridgewater zu bleiben.
    Unsicherheit stieg in ihr auf, sie hatte auf einmal das Gefühl in einem führerlosen Boot zu sitzen, losgerissen vom sicheren Ufer, nicht wissend, wohin die Strömung sie treiben würde. Ein schmerzliches Gefühl der Einsamkeit breitete sich in ihr aus und sie verspürte das dringende Bedürfnis, eine vertraute Stimme zu hören.
    Entschlossen stand sie auf, wischte sich mit dem Handrücken
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