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02 - Geheimagent Lennets erster Auftrag

02 - Geheimagent Lennets erster Auftrag

Titel: 02 - Geheimagent Lennets erster Auftrag
Autoren: Vladimir Volkoff
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Straßenkehrer, aber ein Gelehrter sind Sie auch nicht. Das Datum des Abschusses? Nichts leichter als das. Der Tag J ist der 13. November, die Stunde H zwölf Uhr mittags. Aber die Formel... Bilden Sie sich vielleicht ein, daß ich als einziger an R
    l gearbeitet haben? Wir waren hundert Gelehrte, verstehen Sie?
    Zum Glück verfüge ich über ein gutes Gedächtnis, und es wird mir gelingen, Ihnen die Formel des Treibstoffes zu errechnen.
    Aber es gehört noch die Verbrennungsformel dazu!«
    Timotheus runzelte die Stirn. »Ich werde Ihre Erklärungen überprüfen lassen.«
    »Lassen Sie sie überprüfen, mein Lieber, aber gewiß!
    Mittlerweile möchte ich Ihnen noch folgendes mitteilen: Es würden mir einige Laborexperimente genügen, um durch Elimination die zwei Formeln zu finden, die Sie interessieren.«
    »Wieviel Zeit würde das beanspruchen?«
    »Etwa zehn Stunden.«
    »Sie brauchen ein vollkommen eingerichtetes Laboratorium?«
    »Nein, eine ganz einfache Apparatur und einige chemische Verbindungen.«
    Timotheus trommelte mit den Fingern auf den Tisch. »Der dreizehnte ist in zwei Tagen", murmelte er.
    Dann faßte er einen plötzlichen Entschluß: »Stellen Sie eine Liste zusammen. Sie sollen sämtliche Dinge haben, die Sie wünschen.«
    »Wie wollen Sie sich die innerhalb eines Tages beschaffen?« wunderte sich der Professor.
    »Glauben Sie, daß es so schwer sein wird, in ein Laboratorium einzudringen?«

Propergols List
    Der Morgen brach an. Lennet hatte weder den Professor, der in einem Zimmer des Erdgeschosses bewacht wurde, noch Silvia wiedergesehen. Die Schüsse aus der Maschinenpistole, die er vor einigen Stunden vernommen hatte, gellten noch immer in seinen Ohren. War seine Freundin von den Fremden niedergeschossen worden? War der Professor am Ende schon unter dem Deckmantel der Nacht anderswohin gebracht worden? Aber warum lebte er, Lennet, dann noch? Durch die Mauer drangen Geräusche zu ihm: Es waren die im benachbarten Keller eingeschlossenen Nordafrikaner und Piombinis Leute, die an Schlaflosigkeit litten. An ihnen hätte Lennet Verbündete, wenn nicht sogar Freunde gefunden. Aber der Keller der Villa Oleander war von dem der Villa Löwenmaul durch eine unversehrte Mauer getrennt. Wie sollte man ohne jegliches Werkzeug einen Stein herauslösen? Mehrere Versuche erwiesen sich als aussichtslos.
    Um acht Uhr morgens sah Lennet, an den Gitterstäben der Kellerluke hängend, eine Gruppe von Leuten eigenartige Geräte über das Plateau tragen; sie schritten auf die Villa Löwenmaul zu. Was bedeutete die Ankunft dieses Kommandos? Lennet konnte nicht erraten, daß diese Leute soeben in ein Laboratorium eingebrochen waren und daraus alles weggeschafft hatten, was Professor Marais wünschte.
    »Hier ist alles", sagte Timotheus beim Betreten des Zimmers, in dem der Gelehrte mit dem Lösen von Kreuzworträtseln beschäftigt war. »Machen Sie sich an die Arbeit. Ich habe mich per Funk erkundigt, ob Ihre Forderungen den Tatsachen entsprechen. Die Antwort war positiv. Heute abend werden wir diese Villa verlassen, um in ein Land zu fahren, in dem Sie für Ihre wissenschaftlichen Forschungen Mittel zur Verfügung haben werden, von denen Sie sich nicht einmal träumen lassen.«
    »Ich stelle nur eine Bedingung", sagte Marais, »nämlich die, daß meine Tochter mich begleitet.«
    »Ich verspreche Ihnen, daß wir unser möglichstes tun werden, sie aus Frankreich wegzubringen, damit sie Ihnen folgen kann.«
    »Einverstanden, mein lieber Timotheus. Schlagen Sie ein.«
    Der Professor machte sich an die Arbeit. Ab und zu erklärte er Timotheus, was er tat. Bisweilen warf er Ziffern auf einen Notizblock, dachte eine Weile nach, kehrte wieder zu seinen Röhrchen und Reagenzgläsern zurück. Er arbeitete im Badezimmer des ersten Stocks, und Timotheus bewachte ihn, an der Wand lehnend, wobei er so tat, als verstünde er die Ausführungen des Professors. Nachdem Marais zum drittenmal eine offenkundig falsche Behauptung aufgestellt und Timotheus darauf »Ja, gewiß" gesagt hatte, wußte der Professor, daß ihm der Feind ausgeliefert war.
    Er stellte mehrere Proberöhrchen auf eine Platte und brachte das Ganze auf einer Flasche mit flüssigem Sauerstoff an, an der er vorher eine Benzinpatrone befestigt hatte. Er verband das Ding mit elektrischen Drähten.
    »Brauchen Sie noch lange?« fragte Timotheus.
    »Nein. Es geht schneller, als ich dachte", sagte der Professor und notierte etwas. »Sehen Sie, lieber Timotheus? Ich habe
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