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02 - Geheimagent Lennets erster Auftrag

02 - Geheimagent Lennets erster Auftrag

Titel: 02 - Geheimagent Lennets erster Auftrag
Autoren: Vladimir Volkoff
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Wand!«
    Lennet und der Professor selbst suchten an der gegenüberliegenden Mauer Zuflucht und wandten der Explosionsvorrichtung den Rücken zu. Der Draht verband das Röhrchen voll Knallpulver mit der Batterie.
    »Sind Sie bereit, Professor?« fragte Lennet.
    »Ich bin's. Apropos, kennen Sie den Unterschied...« Ein Donnerschlag erschütterte die Villa und übertönte die Worte des unverbesserlichen Gelehrten. Lennet hatte mit fester Hand die beiden bloßgelegten Drähte an die zwei Pole der Batterie gedrückt. Eine Staubwolke erfüllte den Keller, und von ganz nahe ertönten die Schreckensschreie der benachbarten Gefangenen.
    Piombinis Colt in der Faust, sprang Lennet auf die Mauer zu, in der sich eine Bresche von etwa einem Quadratmeter aufgetan hatte.
    »Ich komme als Freund", rief Lennet, als er in den Nachbarkeller sprang. »Sie und wir sind Gefangene von Fremden, die nicht im Programm vorgesehen waren. Sind Sie damit einverstanden, einen gemeinsamen Angriff zu unserer Befreiung zu unternehmen?«
    »Sie haben eine etwas brutale Manier, an die Tür zu klopfen", bemerkte Miß Saphir, die ein Steinsplitter an der Wange getroffen hatte.
    »Wir sind damit einverstanden", erklärte Piombini lebhaft,
    »aber unter einer Bedingung. Sobald wir die Herren da oben überwältigt haben, lassen Sie uns dem Professor verschiedene Fragen stellen.«
    »Gute Idee", stimmte Miß Saphir zu. »Und nun schlage ich Ihnen folgendes vor: Diejenige unserer zwei Gruppen, die die meisten Überlebenden oder die wenigsten Verwundeten zu verzeichnen haben wird, erhält den Professor als Prämie. Auf diese Weise brauchen wir, die wir jetzt Verbündete sind, uns nicht gegenseitig umzubringen.«
    »Gemacht", willigte Piombini ein.
    Lennet zögerte einen Augenblick, dann nahm er zur allgemeinen Überraschung das Angebot an.
    Er wandte sich an den Professor, der ihm in den Keller der Villa Oleander gefolgt war.
    »Wir riskieren damit doch nichts mehr, nicht wahr, Herr Professor?«
    »Wie haben Sie das erraten?« fragte Marais.
    In diesem Augenblick ließ sich von draußen eine donnernde Stimme aus einem Lautsprecher vernehmen.
    »Besitzergreifer der Villa Löwenmaul, ihr seid umzingelt, ergebt euch.«
    Die Franzosen und die anderen Geheimdienstleute blickten einander an.
    »Das danken wir Silvia, die die Polizei verständigt hat!« rief Lennet.
    »Ach, wenn das wahr wäre...«, murmelte Marais. Er wandte sich verlegen um, denn er hatte Tränen in den Augen.
    Nach einer kurzen Stille ertönte die Stimme Timotheus', ebenfalls von einem Lautsprecher verstärkt.
    »Wir werden uns nicht ergeben. Wir haben eine Geisel bei uns, den Professor Marais, und wir raten Ihnen in seinem Interesse, uns nicht anzugreifen.«
    Neuerliche Stille. Die erste Stimme ertönte wieder. »Hier spricht Kommissar Didier vom DTS. Ich teile Ihnen mit, daß ich von einer Kompanie des Sicherheitsdienstes begleitet werde und daß ich ebenfalls über eine Kompanie motorisierter Polizisten sowie Panzer verfüge. Ich muß annehmen, daß Professor Marais bereits tot ist. Sie haben wohl versucht, seinen Leichnam mit Hilfe der eben herbeigeführten Explosion aus dem Weg zu räumen. Die Tochter des Professors steht neben mir und fleht Sie an...«
    Der Kommissar sprach mit feierlich gedehnter Stimme, Lennet zog sich bis zur Luke hoch und sah, daß während Didiers Rede, die die Aufmerksamkeit der Belagerten möglichst lange beanspruchen sollte, Männer in Tarnanzügen im Gehölz Aufstellung nahmen.
    Plötzlich ertönten Maschinengewehrsalven aus der Villa, das Manöver der Polizisten war durchschaut worden.
    Didier unterbrach seine Rede, nahm sie aber dann in einem anderen Ton wieder auf. »Sie haben es so gewollt. Feuer!«
    Gewehre, Maschinenpistolen, Maschinengewehre traten in Aktion. Fensterläden und Fensterscheiben zersplitterten in Späne und Scherben.
    Lennet wandte sich an seine Verbündeten. »Jetzt ist der richtige Moment!«
    Die Waffe in der Faust, drangen sie in den Keller der Villa Löwenmaul ein, erbrachen die Türen und erstiegen die Treppe im Sturmschritt. Lennet lief voran, ihm folgten zuerst Piombini, dann die tapfere Miß Saphir und die übrigen fremden Agenten in wildem Durcheinander.
    Professor Marais, der nicht bewaffnet war, blieb im Keller zurück; er hing am Kellerfenster, in der Hoffnung, seine Tochter zu erblicken, sobald angegriffen wurde.
    Der Angriff ließ übrigens nicht lange auf sich warten. Mit einem Schlag setzte das Schießen aus, und man sah aus dem
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