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02 - Die Nacht der D?monen

02 - Die Nacht der D?monen

Titel: 02 - Die Nacht der D?monen
Autoren: Amelia Atwater-Rhodes
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Einzige, was sie garantiert von hier vertreiben würde.
      Er verwandelte sich in eine seiner Lieblingsgestalten – einen schwarzen Wolf –, sprang auf Dominique zu und riss sie um. Sie hatte eine so tollkühne Aktion nicht erwartet, was auch der einzige Grund dafür war, dass ihr Messer nur über seinen Bauch fuhr, statt in seinem Herzen zu stecken.
      Er biss die Zähne gegen den Schmerz zusammen, als die silberne Klinge seine Haut aufritzte. Die Wunde war nur oberflächlich, aber die Magie in der Klinge ließ sie brennen. Er würde vermutlich eine Narbe zurückbehalten.
      Bevor die Hexe sich erholen konnte, brachte er sich und sie weit weg von Neuchaos. Dann ließ er von ihr ab und rannte davon, um den Abstand zwischen ihr und ihm so groß wie möglich werden zu lassen. Sobald er so weit entfernt war, dass sie sich nicht mehr an seine mentale Kraft anhängen und ihm folgen konnte, verschwand er und kehrte er mit dem stummen Gebet, dass Jessica noch dort sein möge, auf den Lippen ins Las Noches zurück.
     
  

27
 
     
 
    JESSICA NAHM AUF DEM RÜCKWEG ZU Caryn und Hasanas Haus die Abkürzung durch den Wald. Hinter Neuchaos floss ein Bach; er lief durch den Red-Rock-Wald und mündete schließlich im Aqua Pond, dem Teich, nicht weit von dem Haus der Hexen entfernt. Sie folgte dem kleinen Wasserlauf, statt die Straße entlangzugehen. Wie sie schon zu Aubrey gesagt hatte: Wenn jemand sie töten wollte, konnte er es genauso gut im Wald wie auf der Straße oder sonstwo tun. Sie war zu müde, um den längeren Weg zu nehmen.
      Einmal hielt sie an, um den Vollmond zu betrachten, dessen Spiegelbild auf der Oberfläche des Flusses tanzte und flackerte. Mitten in diesem friedvollen Moment packte sie jemand von hinten um den Hals.
      »Die werte Autorin beehrt mich also mit ihrer Anwesenheit.« Das Mädchen erkannte die spöttische Stimme sofort: Sie gehörte Fala. Jessica konnte den kühlen Atem der Vampirin in ihrem Nacken spüren; er jagte ihr einen Schauer über den Rücken.
      »Lass mich in Ruhe«, sagte Jessica, deren Stimme trotz ihrer Angst ruhig klang. Falls Fala beschlossen hatte, sie umzubringen, würde sie sich nicht durch Betteln oder Flehen davon abhalten lassen. Sie würde es vermutlich genießen, aber es   würde sie nicht dazu bewegen, weniger zerstörerisch zu sein. Doch wenn sie redete, konnte Jessica vielleicht wenigstens ein bisschen Zeit gewinnen – Zeit, in der es Fala hoffentlich einfach langweilig wurde oder Aubrey auftauchte, der sie dann ebenso hoffentlich zu blutigem Brei schlug.
      »Ha!«, rief Fala aus. »Nach all dem Ärger, den du gemacht hast?«
      Jessica hatte keine Zeit zu antworten; die Vampirin versetzte ihr einen Stoß und sie fiel beinahe in den eiskalten Bach. Sie wandte gerade rechtzeitig den Kopf, um zu sehen, dass Fala näher kam.
      »Du menschliche Idiotin«, sagte Fala höhnisch grinsend. »Du tust so cool, so furchtlos, so ... wichtig, als könnte man dich nicht genauso leicht wie jeden anderen Menschen töten. Genau wie deine Mutter ...«
      »Was weißt du über meine Mutter?« Jessica spürte, wie bei der Erwähnung ihrer Mutter eine unbändige Wut in ihr aufstieg, und sie sah wieder Anne vor ihrem geistigen Auge – zwar nicht von Falas Hand getötet, aber auf ihre Anweisung hin.
      Das Grinsen der Vampirin wurde breiter. »Über Raisa, meinst du?«, fragte sie süß. »Über diese arme, egoistische Halbidiotin, bei der wir uns mehr oder weniger als Babysitter betätigen mussten? Ich war bei der Geburt dabei.« Fala spuckte die Worte aus. »Ich hätte dich auf der Stelle getötet, wenn Siete es mir nicht verboten hätte.«
      Jessica wich vor Falas brodelndem Zorn zurück, der sogar ihre Überraschung überdeckte. Also das war der Grund für ihren Hass. Jessica kannte Fala zu gut, um ihre Reaktion auf Befehle nicht zu verstehen.
      Und wieder gab ihr Fala keine Zeit zu reagieren, sondern verschwand einfach. Jessica drehte sich auf der Suche nach ihr um und spürte, wie jemand sie mit aller Kraft an den Haaren riss. Die Vampirin war wieder hinter ihr.
      »Hast du je den Begriff ›fairer Kampf‹ gehört?«, bellte Jessica, während sie nach der Hand griff, die sich in ihre Haare krallte, aber sie war hart wie Stahl und ließ sich nicht öffnen.
      »Das Leben ist nicht fair und der Tod auch nicht«, antwortete Fala und zog fester. Der harte Griff zwang Jessicas Kopf in den Nacken und entblößte ihre Kehle. »Aber ich werde den Kampf ein bisschen
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