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02 - Die Nacht der D?monen

02 - Die Nacht der D?monen

Titel: 02 - Die Nacht der D?monen
Autoren: Amelia Atwater-Rhodes
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vielleicht gegen Fala gewinnen.
      »Sie hat mich zum Bluten gebracht, Aubrey«, erwiderte Fala. »Ich habe nun ein Recht auf sie und du kannst mich nicht davon abhalten, danach zu handeln.«
      Was er für Jessica getan hatte, wäre illegal gewesen, wenn Fala ihren Stolz bezwungen und zugegeben hätte, dass Jessica sie verletzt hatte. Stattdessen hatte   sie bis jetzt gewartet, um sich auf ihr Blutrecht zu berufen, doch jetzt war es zu spät.
      »Das Gesetz gilt nur, solange sie ein Mensch ist«, antwortete er kalt.
      Dann wurde seine Aufmerksamkeit abgelenkt, als er eine vertraute Präsenz direkt vor der Tür wahrnahm.
      Jessica hatte sich das Blut abgewaschen, aber ihre Blässe war ein deutliches Zeichen dafür, dass sie immer noch trinken musste.
      »Halte sie nicht ab«, sagte Jessica. Aubrey ließ Fala los, blieb aber bei ihr stehen; das Mädchen war ganz sicher nicht stark genug, die Vampirin jetzt in einem Kampf zu besiegen, zumal es noch nicht einmal getrunken hatte. Trotzdem ging es ruhig auf Fala zu und musterte seine Gegnerin verächtlich. »Von einem Menschen verletzt zu werden ... was für ein Schlag muss das für deinen Stolz gewesen sein.«
      Fala stöhnte, aber sie beherrschte sich, Jessica anzugreifen, wenn Aubrey unmittelbar daneben stand.
      »Ich verspüre nicht das geringste Verlangen, mit dir zu kämpfen«, sagte Jessica schlicht, fast hoheitsvoll.
      Falas Augen wurden schmal, aber sie antwortete nicht sofort. Aubrey wusste, dass die Vampirin sich ebenso gut wie er ausmalen konnte, wie stark Jessica wäre, sobald sie getrunken hätte.
      »Aber«, fuhr das Mädchen ebenso ruhig fort, »wenn du jemals jemanden verletzt, der mir etwas bedeutet, oder mir zu nahe kommst, wirst du sehr schnell herausfinden, wie viele interessante Geschichten über deine Vergangenheit ich noch zu erzählen habe.«
      Sie wartete nicht auf Falas Reaktion. Sie verschwand einfach, vermutlich, um zu jagen.
     
 
     
     

33
 
     
 
    ALS JESSICA KURZ NACH NEUCHAOS in Aubreys Haus zurückkehrte, war ihre blasse Haut von dem Blutmahl, das sie nur wenige Minuten zuvor in einem schmuddeligen Viertel von New York eingenommen hatte, gerötet.
      Aubrey räkelte sich auf einem der Sofas im Wohnzimmer, als sie hereinkam. Er stand auf und schlenderte auf sie zu. »Caryn ist nach Hause gegangen, aber sie hat das hier für dich dagelassen«, sagte er und gab ihr einen Brief.
      Jessica überflog Caryns Zeilen – ein langer, schwafelnder, sentimentaler Abschiedsbrief. Sie achtete darauf, ihre eigenen Gefühle zu verbergen, während sie sich still von der Person verabschiedete, die wahrscheinlich ihre letzte Verbindung zu der Welt der Sterblichen gewesen war.
      »Außerdem«, fügte Aubrey zögernd hinzu und warf einen Blick Richtung Tisch, auf dem jetzt Jessicas Computer stand, »wollte sie, dass ich dieses Ding herbringe.«
      Jessica lächelte boshaft. Wie harmlos das Gerät aussah – schlichtes, helles Plastik ohne einen einzigen Kratzer, der einen Hinweis darauf geben könnte, wie viel Durcheinander Jessica mit seiner Hilfe angerichtet hatte. Sie ging zu dem Tisch hinüber und strich liebevoll über die Oberfläche des Laptops.
      Aubrey war ihr gefolgt. »Brauchst du das wirklich?«
      »Ohne kann ich nicht schreiben«, antwortete sie. Sie versuchte so unschuldig wie möglich auszusehen, bevor ein schalkhaftes Lächeln ihr Gesicht überzog.
      »Du verbringst dein ganzes Leben damit, Ärger zu machen, was?«
      »Das Leben ist nichts wert ohne ein bisschen Chaos, das es interessant macht.« Sie drehte sich zu ihm um, hob den Blick und funkelte ihn herausfordernd an.
      »Was willst du deswegen unternehmen?«
     
     
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