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02 - Beiss mich, wenn du kannst

02 - Beiss mich, wenn du kannst

Titel: 02 - Beiss mich, wenn du kannst
Autoren: Kimberly Raye
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KG.
    „Ich bin sicher, Lil geht es ausgezeichnet. Und wenn das nicht so wäre, hätte uns inzwischen doch jemand angerufen. Die Jungs haben ein Auge auf sie."
    „Jack nicht. Er ist viel zu beschäftigt damit, uns mit jedem menschlichen Wesen in New York auf irgendein gesellschaftliches Ereignis zu schleppen."
    „Es sind doch nur zwei, Liebes. Drei, wenn man das Mädchen mitrechnet."
    „Drei zu viel. Ich schwöre dir", sie schnaubte, „meine Kinder werden noch mal mein Tod sein." „Du bist unsterblich, Liebes."
    „Mit einer Schwäche für Pfähle und Sonnenlicht. Beides erscheint mir aber angenehmer, als mit dieser Frau und ihrer Familie Tee zu trinken. Bist du sicher, dass sie keine Hexe ist?"
    „Jack erzählte, dass sie Ärztin ist."
    „Da hast du's! Eine Voodoo-Hexen-Ärztin. Vermutlich hat sie ihn mit irgendeinem Zauber belegt, und aus diesem Grund hat er uns dann mit dieser lächerlichen Einladung belästigt."
    „Nicht so eine Art Ärztin, Liebes", sagte mein Vater. „Wenigstens glaube ich das nicht. Auf der anderen Seite würde es erklären, wieso der Junge auf so eine alberne Idee kommt. Von allein wäre Jack nie darauf gekommen."
    Ich habe drei ältere Brüder. Jack ist der Jüngste - und das schwarze Schaf der Familie.
    Was die beiden anderen betrifft ... Max ist der Gutaussehende. Na ja, eigentlich sind sie alle drei verdammt gut aussehend (schließlich geht es hier um männliche Vampire), aber Max ist der Älteste und damit sozusagen der Dienstälteste in Sachen gutes Aussehen. Bob ist der smarte Bruder. Okay, okay, sie sind natürlich alle smart (eine weitere Selbstverständlichkeit bei Vampiren), aber Bob ist der Einzige, dem es gelingt, unsere Eltern weitgehend aus seinem Leben rauszuhalten. Er nahm regelmäßig an unseren sonntäglichen Jagden teil, aber davon abgesehen blieb er in Hoboken, wo er sich um die Midnight-Moe' s-Niederlassungen in Jersey kümmerte. Und - und das war der Knaller - er behielt seine Frauengeschichten für sich.
    Ich bemühte mich, dasselbe zu tun - also, meine Eltern aus meinem Leben rauszuhalten -, aber das klappte nicht mal annähernd so gut, allein schon weil ich eine Frau war und das Überleben meiner Spezies - von der Blutlinie meiner Familie ganz zu schweigen - einzig und allein von mir abhing und davon, wie schnell ich einen passenden Vampir finden und mich fortpflanzen würde.
    Jedenfalls wenn es nach meiner Mutter ging.
    „Ich werde einfach anrufen und absagen. Es sind ... Menschen."
    Und das hieß für Vampire so viel wie Abendessen.
    „Wenn wir hingehen, wird Jack seine Meinung bezüglich dieser Frau vielleicht ändern", gab mein Vater zu bedenken. „Vor allem, wenn er uns alle zusammen sieht. Schließlich kann er unmöglich ignorieren, wie unterschiedlich wir sind, wenn es ihm unmittelbar vor Augen geführt wird."
    Die vampirische Definition für unterschiedlich? Besser.
    „Dann findest du also, wir sollten die Jagd für diesen Sonntag absagen und wirklich hingehen?", erkundigte sich meine Mutter.
    Ich saß plötzlich kerzengerade. Die Jagd absagen? Würden sie das tun? Wären sie dazu wirklich imstande?
    „Ich wüsste nicht, was wir sonst tun könnten. Wir müssen ihm schließlich deutlich machen, wie lächerlich es ist, sich mit so jemandem einzulassen."
    Jaaaaa!
    „Abgemacht", erklärte Mom. „Wir sagen für Sonntag ab und verschieben die Jagd auf Samstag."
    Ich blickte mich um und suchte die Veranda nach dem nächsten scharfen Objekt ab. Abgesehen von den Absätzen meiner Sergio Rossi war leider nichts zu sehen.
    Nummer drei: hölzernen Pflock kaufen.
    Ich schaltete die Stimmen meiner Eltern aus und stand auf. Mondlicht spiegelte sich im Wasser, als ich das Schwimmbecken umrundete und auf das Poolhaus zuhumpelte.
    Sie dürfen nicht vergessen, dass es sich dabei um ein Vampir-Poolhaus handelte. Nichts mit den üblichen Sonnenschirmen oder Strandtüchern oder sonst irgendetwas, das dabei helfen konnte, einen Körper vor dem glühenden Feuerball zu schützen, der in genau sechs Stunden und sechsunddreißig Minuten den Himmel erleuchten würde. Allerdings entdeckte ich ein paar Luftmatratzen, diverse Liegestühle und einen Minikühlschrank mit zwei Flaschen AB positiv, die noch von der letzten Party meiner Eltern übrig waren.
    Die winzige Uhr auf dem Kühlschrank zeigte an, dass es gerade mal elf Uhr war. Elf ?
    Das hieß, dass ich eine ganze Nacht und einen ganzen Tag lang unentdeckt bleiben musste.
    Null Problemo! Das war zu schaffen. Ich würde
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