Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0196 - Gangsterschlacht in Norfolk Street

0196 - Gangsterschlacht in Norfolk Street

Titel: 0196 - Gangsterschlacht in Norfolk Street
Autoren: Gangsterschlacht in Norfolk Street
Vom Netzwerk:
Dinge vom FBI bearbeitet?«
    »Sie scheinen nicht im Bild zu sein, um was es sich handelt«, entgegnete Phil, der den Lieutenant absolut nicht leiden konnte. »Zweifellos kennen Sie bereits die Namen der Opfer und wissen um die Tatsache, dass der Bus, der den tödlichen Unfall verschuldete, geflüchtet ist. Das FBI ist der Ansicht, dass es sich um Mord handelt.«
    »Es ist immer falsch, zu schnell Schlüsse zu ziehen«, versuchte der Lieutenant meinen Freund zu belehren. »Es ist durchaus möglich, dass es sich um einen echten Unfall handelt und der Bus-Fahrer, von Panik ergriffen, ausrückte.«
    »Ich glaube es nicht, aber wir werden es erfahren, sobald man ihn gefasst hat, das heißt, wenn man ihn überhaupt fasst.«
    »Das dürfte nur eine Frage weniger Minuten sein«, lächelte der Lieutenant. »Wir haben sämtliche Steifenwagen entlang der Fahrtroute alarmiert. Die ganze Third Avenue und Webster Avenue wird kontrolliert.«
    »Dann müsste er längst gefasst sein«, sagte ich. »Es sind seit dem Unfall übefr fünfzehn Minuten vergangen.«
    »Warten wir ab. Sie werden sehen, dass ich recht behalte.«
    Nun machte sich Lieutenant Negro daran, die Einzelheiten mit peinlicher Genauigkeit aufzunehmen.
    Er ließ die Fahrbahn der beiden Wagen mit Kreidestrichen festlegen, den Ort des Zusammenstoßes bezeichnen, die Bremsspuren messen, wobei sich übrigens herausstellte, dass der Bus erst nach dem Zusammenstoß kurz gebremst hatte, und alles tun, was sonst noch dazu gehört.
    In der Zwischenzeit besah ich mir die Toten.
    Der Fahrer war am schlechtesten weggekommen. Sein Brustkorb war vom Lenkrad eingedrückt, das Gesicht bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt.
    Der Sekretär Kolatzki war an einem Genickbruch gestorben, während sein Chef Lucio Amiglio, der neben dem Fahrer gesessen hatte, an einem Schädelbruch zu Tode gekommen war.
    Es ist immer ein besonderer Glücksfall, wenn man in die Lage kommt, prominenten Mitgliedern des Syndikats die Taschen ausräumen zu können.
    Wir machten uns mit Begeisterung an dieses ziemlich unappetitliche Geschäft. Amiglio hatte ein Brieftasche mit sechshundertfünfzig Dollar, einem Scheckbuch der New York Banking & Trust Cy. und einem Personal-Ausweis bei sich. Außerdem gab es noch die üblichen Dinge: Zigaretten, Feuerzeug, Taschentuch, Füllhalter, ein Schlüsselbund und einen lilafarbenen, nach Chantal duftenden Brief, der von einer gewissen Stella verfasst worden war. Er begann mit »Liebster Lucio«, und versicherte den Adressaten der immerwährenden Zuneigung der Schreiberin. Dieser Brief war das Einzige, was mich interessierte.
    Auch die verschwiegensten Männer sind ihren Freundinnen gegenüber gewöhnlich von einer Mitteilsamkeit, die an selbstmörderischen Leichtsinn grenzt. Ich musste herausbekommen, wer diese Stella war.
    Inzwischen hatte Phil sich mit dem Tascheninhalt des Sekretärs beschäftigt.
    »Sieh dir das bloß an«, sagte er und hielt mir ein kleines Notizbuch hin, das er aufgeschlagen hatte.
    Ich sah hinein und als die Worte: Amos Carimian, 15 Street West. Dahinter war ein dickes Ausrufezeichen.
    Das Notizbuch und den Liebesbrief steckte ich ein, ohne dem guten Lieutenant etwas davon zu sagen. Wenn er unbedingt einen echten Unfall davon rekonstruieren wollte, so sollte er das ruhig tun. Wir würden uns dadurch nicht stören lassen.
    Während wir noch darüber sprachen, rief Basten mich zum Sprechfunk. Zu meiner Überraschung meldete sich Neville.
    »Sei froh, dass ich im Office geblieben bin«, sagte er. »Die närrische City Police hat nur Third und Webster Avenue nach dem geflüchteten Omnibus absuchen lassen. Das war natürlich Unfug. Auf derselben Straße, an der Kreuzung von-Tremont Avenue hat vor zehn Jahren Bugsie Siegel, einen Konkurrenten auf die gleiche Manier erledigen lassen. Damals bog der Laster an der Fordham Avenue rechts in Bronxpark ein und verkrümelte sich hinten am Zoo, und zwar direkt hinters Affenhaus. Kurz nachdem ihr abgehauen seid, kam mir die Erleuchtung. Warum sollen eigentlich die Mobster von heute dümmer oder klüger sein als die von damals? Ich telefonierte mit der Polizeiwache in Bronx-Park-East, und siehe da, der Omnibus, mit dem eingedrückten Kühler stand fast genau an derselben Stelle wie damals. Einer unserer Wagen mit Fingerabdruckleuten ist bereits unterwegs. Die Omnibusgesellschaft, die ich gerade anrief, behauptete zuerst, das sei unmöglich, und dann stellte sie an Hand der Nummer fest, dass der Bus vor zwei Stunden aus
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher