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0196 - Gangsterschlacht in Norfolk Street

0196 - Gangsterschlacht in Norfolk Street

Titel: 0196 - Gangsterschlacht in Norfolk Street
Autoren: Gangsterschlacht in Norfolk Street
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Aufgaben. Es gibt so viele »Unternehmer« in dieser Branche, dass es außerordentlich schwer ist, auf den richtigen zu tippen. Ganze Schmuckstücke werden heutzutage nicht mehr veräußert, weil deren Beschreibung über INTERPOL durch die ganze Welt gefunkt wird. Die Steine werden herausgebrochen, das Gold eingeschmolzen. Einen Stein aber, wenn es nicht gerade der Kohinor oder ein ähnlich bekannter ist, ausfindig zu machen, ist schwerer, als die bewusste Stecknadel im Heuhaufen zu finden. Man kann auch niemanden darauf festnageln, man müsste denn schon ein erstklassiger Experte sein, und die erstklassigen Experten sind oft gerade die Leute, die gern heiße Ware kaufen, wenn sie der Überzeugung sind, man könne ihnen doch nichts nachweisen.
    Es gab nur noch eine einzige Möglichkeit, nämlich die, unsere sogenannten Vertrauensmänner in Bewegung zu setzen. Ich persönlich habe für solche Leute nichts übrig. Entweder man ist ein Gangster oder man ist keiner. Vor einem hundertprozentigen Gangster und Verbrecher habe ich immer noch mehr Respekt als vor einer der zwielichtigen Gestalten, die einmal auf dieser, einmal auf jener Seite des Zaunes stehen, die immer da mitspielen, wo sie hoffen, mit geringem Risiko den größten Profit zu erzielen.
    Außerdem muss man mit diesen Burschen sehr vorsichtig sein. Es ist schon mehr als einmal vorgekommen, dass ein Spitzel einen Auftrag entgegengenommen und sich einen Spesenvorschuss hat zahlen lassen, um dann prompt genau die Leute zu unterrichten, über die er Informationen sammeln sollte.
    Ein Experte in diesen Dingen ist unser alter Kollege Neville, bei dem wir Rat suchend anpochten.
    »Tja«, meinte er und fuhr sich mit der mächtigen Pranke durch die graue Haarbürste, »tja, das ist nicht so einfach. Ich könnte euch zehn Mobster nennen, die den Auftrag mit Vergnügen übernehmen würden, aber acht sind kleine Fische, die niemals imstande sein würden, euch wirklich zu helfen, und die zwei, die übrig bleiben, sind ausgekochte Kerle, denen man nicht über den Weg trauen kann.«
    »Wenn du uns ein paar Adressen geben könntest, so wären wir in der Lage, einen Versuch zu machen«, sagte Phil.
    »So geht das nun wieder auch nicht.« Neville schüttelte sein graues Haupt. »Mit einem Fremden werden sich die Kerle nie einlassen. Dazu sind sie zu vorsichtig. Wenn ihr wollt, so werde ich euch in die Zentrale des heißen Marktes für Steine und Schmuckstücke führen. Aber ihr müsst aufpassen. Wenn einer wittert, wer ihr seid, so gebe ich keinen Penny für euer Leben.«
    »Wir versprechen dir alles, was du willst. Wenn es nötig ist, so starten wir schnell einen Einbruch und bringen den Kram gleich mit«, lachte ich.
    »Also gut«, sagte Neville. »Ich will es versuchen, selbst auf die Gefahr hin, dass ich jeglichen Kredit bei meinen Freunden einbüße.«
    »Rede nicht so lange, und sage uns, wann und wo.«
    »Elf Uhr heute Abend, in der 49. Straße, Ecke Ninth Avenue. Ich warte dort, und ihr kommt mich auf picken. Euer Jaguar wird ganz bestimmt Eindruck schinden, und das ist bei diesen Burschen alles. Je größer der Wagen, umso größer der Kredit und das Vertrauen.«
    ***
    Es war fünf Uhr fünfzehn. Wären wir nur fünf Minuten früher nach Hause gegangen, so wäre vielleicht alles anders gekommen.
    Es geschieht nur sehr selten, dass im Federal Building die Alarmklingeln zu scheppern beginnen. Aber gerade heute, ich hatte bereits den Hut auf dem Kopf, hielt mich ihr Schrillen fest.
    »Was ist los?«, fragte ich in der Zentrale nach, ich erhielt die Auskunft:
    »Lucio Amiglio ist soeben verunglückt.«
    Amiglio war ein Mann, den jeder kannte und dessen Namen die meisten nicht zu nennen wagten. Amiglio - das war ein offenes Geheimnis - war Mitglied des Syndikats, und zwar ein prominentes Mitglied.
    Jedermann in den Staaten weiß, was das Syndikat ist.
    Es ist eine Vereinigung von Verbrechern, Finanzleuten und anrüchigen Politikern, .ein Bund, den man nur mit den geheimnisvollen chinesischen Gesellschaften vergleichen kann. Schon viele ehrliche Leute haben versucht, ihn lahm zu legen oder zu vernichten. Senator Kefauer war einer von ihnen, ebenso der Kommunistenschreck Mc-Carty, Allan Dulles, Edgar Hoover, unser höchster Boss, und viele andere. Aber keiner hatte es geschafft.
    Das Syndikat war nicht totzukriegen.
    Von Zeit zu Zeit gingen die Bosse auf Tauchstation. Sie lebten und wirkten hinter Milchglasscheiben, sodass niemand sie sehen oder gar ihre Tätigkeit
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