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0195 - Die Modegangster von New York

0195 - Die Modegangster von New York

Titel: 0195 - Die Modegangster von New York
Autoren: Die Modegangster von New York
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Duringer und sein Geschäft. Das dritte sind die drei Personen, die die Leiche gesehen und behauptet haben, die Vermisste zu erkennen.«
    »Ein Esel hat aber vier Beine«, sagte Phil anzüglich.
    Er nahm die Geschichte immer noch nicht ernst.
    Nach dem Lunch tranken wir einen Kaffee und studierten dabei die NEWS.
    »Sieh da, Jerry. Das ist genau, was du brauchst«, meinte Phil und deutete auf ein Inserat.
    Da stand:
     
    HOMER Duringer
    Madison Avenue 501
    Präsentiert heute, am 16. Juli, zehn Uhr abends, seine atemberaubenden Wintermodelle.
    Eintrittskarten à Dollar 20,- sind bei den bekannten Verkaufsstellen erhältlich. Abendanzug erwünscht.
     
    »Willst du das selbst bezahlen?«, fragte Phil ironisch. »Der Chef wird dich damit zum Teufel jagen.«
    »Da wird sich noch ein Ausweg finden lassen«, erwiderte ich und steuerte auf die Telefonzelle los.
    Ich wählte die Nummer der NEWS und verlangte die Moderedakteurin.
    »Modespalte, Weaver«, meldete sich eine sympathische Altstimme.
    Ich sagte, wer ich sei, und fragte, ob sie uns zwei Freikarten für die Modenschau bei Duringer besorgen könne.
    »Warum fragen Sie ihn denn nicht selbst?«, lachte sie. »Wenn ein G-man sich für die neuesten Creationen der Damenmode interessiert, so wird ihm der Einlass bestimmt nicht verweigert.«
    »Ich möchte aber gar nicht, dass er etwas davon erfährt.«
    »Das ist etwas anderes. Ich glaubte, Sie beabsichtigten mit Ihrer Gattin oder Ihrer Braut dorthin zu kommen.«
    »Ich habe keines von beiden, Mrs. Weaver.«
    »Miss, wenn ich bitten darf. Soll ich Ihrem Ersuchen entnehmen, dass sie beabsichtigen, die Veranstaltung in dienstlicher Eigenschaft aufzusuchen.«
    »Ich kann nicht ja und ich kann nicht nein sagen. Was ich vorläufig tue, ist privat. Wenn sich daraus eine offizielle Angelegenheit entwickeln sollte, so wird man das schon merken.«
    »Und wer bekommt die Story?«
    »Der mir am meisten geholfen hat, aber ich kann mich zurzeit nicht über ein besonderes Entgegenkommen der Presse beklagen. Sämtliche Zeitungen der Stadt scheinen sich verschworen zu haben, um uns etwas anzuhängen.«
    Wir parlamentierten noch ein paar Minuten, und dann hängte sich Angela Weaver an die Quasselstrippe, um zu versuchen, mir die beiden Freikarten zu verschaffen. Fünf Minuten später hatte ich bereits Bescheid, wir würden am Abend die Modenschau des Hauses Duringer genießen können, ohne mehr zu bezahlen als das, was wir dort verzehrten.
    Während Phil ins Office zurückkehrte, beschloss ich einen Besuch bei Mrs. Agnes Doctus zu machen, bei der Blanche Santou gewohnt hatte.
    Das Haus war alt aber vornehm. Es lag in der 21.Straße, gegenüber vom Granery Park, mit großen Fenstern und Balkons, und stammte sicherlich aus der Zeit um die Jahrhundertwende.
    Mrs. Doctus bewohnte eine Fünf-Zimmer-Wohnung im zweiten Stock. Wie mir aber die Schilder an der Flurtür verrieten, hatte sie davon drei Zimmer vermietet.
    Eine ältliche Negerin öffnete mir und bat mich, einen Augenblick zu warten. Dann kam Mrs. Doctus, eine ungefähr fünfzigjährige, mütterliche Frau, die so recht zu dem altmodischen Gebäude passte.
    »Darf ich Sie einen Augenblick sprechen?«, fragte ich.
    »Ich möchte vorausschicken, dass ich aus Prinzip nichts von Vertretern kaufe«, sagte sie steif. »Ich bin außerdem mit allem versehen.«
    »Ich will Ihnen nichts verkaufen, Mrs. Doctus. Ich möchte lediglich eine vertrauliche Auskunft von Ihnen haben.«
    »Wenn Sie von einem Auskunftsbüro sind, so können Sie sich die Mühe sparen«, gab sie zurück. »Ich rede nicht über meine Mieter und deren Angelegenheiten.«
    »Es handelt sich um Miss Blanche Santou«, antwortete ich. »Die junge Dame wohnte doch vor ihrem Unfall bei Ihnen.«
    »Das stimmt, aber ich wüsste nicht, was ich von ihr sagen sollte. Sie bezahlte ihre Miete und machte mir keinen Ärger. Dass sie auf so tragische Weise ums Leben kam, tut mir leid, aber das ist alles, was ich von ihr weiß.« Sie machte Miene, mir die Tür vor der Nase zuzuschlagen, und damit war ich durchaus nicht einverstanden.
    »Bundespolizei«, sagte ich kurz und ließ sie den Ausweis sehen. »Ich muss Sie schon bitten, mich einzulassen.«
    »Das Zimmer von Miss Santou ist schon lange wieder vermietet?«, protestierte sie. »Es hat keinen Zweck, wenn Sie glauben, dort etwas finden zu können… Im Übrigen weiß ich gar nicht, was Sie wollen. Die junge Dame ist einem Unfall zum Opfer gefallen und tot. Man soll von Toten nur Gutes reden,
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