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0195 - Die Modegangster von New York

0195 - Die Modegangster von New York

Titel: 0195 - Die Modegangster von New York
Autoren: Die Modegangster von New York
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gestanden zu haben. Sie wissen auch nicht, wo Blanches Freund Carley wohnte. Sie wissen überhaupt nichts.«
    »Nein, ich weiß nichts.«
    Ihr Gesicht war eine starre Maske. Ich kannte diesen Ausdruck. Jetzt würde ich nicht mehr von ihr erfahren können. Ich überlegte, ob ich Mrs. Doctus nicht festnehmen und als wichtige Zeugin einsperren sollte, aber was sollte sie bezeugen? Sie hatte mir gegenüber nichts zugegeben und würde beim Verhör alles abstreiten. Sie würde sich einen Anwalt nehmen, der einen Haftentlassungsantrag auf Grund der Habeas Corpus-Akte einbringen würde, und wir würden sie loslassen müssen.
    »Sie werden noch von mir hören, Mrs. Doctus«, drohte ich. »Auf Wiedersehen, und überlegen Sie sich, ob Sie nicht doch bei der Wahrheit bleiben wollen. Es ist sehr gefährlich, einen Mörder zu decken. Der Spaß kann sie zwanzig Jahre kosten, Komplize nach vollbrachter Tat, nennt man so etwas.«
    Sie hatte mir den Rücken gedreht und starrte zum Fenster hinaus. Ich ging, weil mir zurzeit nichts anderes übrig blieb, aber ich war bestimmt nicht das letzte Mal hier gewesen.
    Ich knallte die Flurtür zu, lief absichtlich laut einen Treppenabsatz hinunter und ging auf Fußspitzen wieder nach oben. Was ich erwartet hatte, geschah, aber die Frau hielt ihre Stimme so gesenkt, dass ich nicht verstehen konnte, was sie ins Telefon sprach, obwohl dieses auf dem Korridor war.
    Ich ging hinunter, stieg voller Wut in meinen Jaguar und brauste über die Fourth Avenue und die Bowery in Richtung Centre Street. Ich würde den Herrschaften bei der Stadtpolizei die Hölle heiß machen.
    Erst unterwegs fiel mir ein, dass ich mich eines Versäumnisses schuldig gemacht hatte. Durch Sprechfunk setzte ich mich mit dem Office und mit Phil in Verbindung.
    »Schick bitte sofort jemanden nach der Wohnung der Mrs. Agens Doctus in der 21. Straße East 187 und lass die Frau beobachten. Ich muss wissen, wohin sie geht und wer sie besucht.«
    »Du willst dir also doch die Finger verbrennen«, sagte mein Freund.
    »Ich habe jetzt keine Zeit, um es dir genau zu erklären, aber ich bin sicher, dass die Frau falsche Angaben gemacht hat, als sie die Leiche, die man aus dem Wasser zog, identifizierte.«
    »Des Menschen Wille ist sein Himmelreich«, sagte Phil. »Ich veranlasse es sofort.«
    ***
    Lieutenant Brown empfing mich recht ungnädig. Ich hatte ja nicht gedacht, dass er mir zu Ehren eine Kompanie aufmarschieren ließe, aber auf so viel feindseligen Widerstand war ich jedoch nicht gefasst gewesen.
    Er bestand darauf, der Fall gehöre in sein Ressort und er dulde keine Einmischung. Im Übrigen sei die Sache längst erledigt und zu den Akten gelegt.
    Nachdem ich mich eine halbe Stunde mit ihm herumgestritten hatte, kam ich endlich auf die kluge Idee, es eben auf die krumme Tour zu versuchen. Ich wollte mich mit Lieutenant Crosswing von der Mordkommission oder mit dessen Sergeanten Green in Verbindung setzen. Denen konnte Brown die Einsicht in die Akten nicht verweigern.
    Ohne Gruß ging ich zur Tür, als der Fernsprecher klingelte.
    »Ja, der ist hier und tötet mir den Nerv«, bellte der Lieutenant.
    Das konnte nur mir gelten. Ich blieb stehen, und da streckte er mir den Hörer entgegen.
    »Ja, hier Cotton.«
    Es war mein Freund Phil, und ich konnte seiner Stimme anhören, dass er erregt war.
    »Ich habe Basten und Fox nach Graneiy Park geschickt. Gerade als sie ankamen, fuhr ein Wagen ab, in dem Basten einen alten Bekannten zu erkennen glaubte, nämlich Harry Fels, und einen ihm Unbekannten. Die zwei hatten es so eilig wegzukommen, dass Basten Verdacht schöpfte und an Mrs. Doctus Wohnung klingelte. Als sich niemand meldete, alarmierte er den Hausmeister. Um es kurz zu machen. Die Frau ist tot, mit ihrer Wäscheleine erwürgt. Die Fahndung nach den beiden Gangstern läuft bereits.«
    »Also habe ich doch recht gehabt, Mrs. Doctus bekam es mit der Angst und telefonierte der Person, die sie zu ihrer falschen Aussage verleitet hatte. Wahrscheinlich war sie so dumm, zu sagen, sie mache nicht mehr mit oder etwas Derartiges. Das genügte, um ihr endgültig den Mund zu stopfen. Weiß Mr. High bereits Bescheid.«
    »Nein, aber ich werde ihm sofort berichten.«
    »Und ich werde hier verschiedenen Herren die Köpfe waschen.«
    Damit hängte ich ein und nahm Lieutenant Brown aufs Korn.
    »Diesen Mord können Sie sich auf die Sollseite Ihres Kontos schreiben, und, verdammt noch einmal, ich werde dafür sorgen, dass man Sie dafür verantwortlich
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