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0195 - Die Modegangster von New York

0195 - Die Modegangster von New York

Titel: 0195 - Die Modegangster von New York
Autoren: Die Modegangster von New York
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Empfehlung hat mir damals nichts geholfen; ganz im Gegenteil. Sie hat mir nur Ärger eingebracht.«
    »Mir auch«, antwortete ich schärfer, als angebracht war.. »Sie haben fälschlicherweise behauptet, wir hätten Ihnen aktive Unterstützung zugesagt, und ich habe deshalb einen Anpfiff einstecken müssen.«
    Dann sagte ich aber höflichkeitshalber:
    »Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich weiß nicht, ob Sie überhaupt etwas tun können, aber es ist furchtbar. Haben Sie zufällig die Modenschau bei Duringer gesehen?«
    Duringer war nur um einige Grade weniger vornehm als De Valera und hatte seinen Salon in der Madison Avenue.
    »Ich habe weder eine Frau noch Töchter«, erwiderte ich. »Warum sollte ich mir da eine Modenschau betrachten, umso weniger, wenn ich das billigste der dort angebotenen Kleidchen nicht einmal dann erschwingen könnte, wenn ich drei Monate hungerte.«
    Sie begriff meinen Sarkasmus nicht oder wollte ihn nicht begreifen.
    »Duringers Modelle können nur von Blanche entworfen worden sein«, behauptete sie. »Niemand kennt ihre Art so genau wie ich.«
    »Hören Sie mal, meine liebe Mrs. Pardo«, entgegnete ich. »Sie sind offensichtlich in die fixe Idee verrannt, nur Blanche Santou könne Kleider entwerfen. Seien Sie versichert, dass es noch mehr tüchtige Modekünstlerinnen gibt, und wenn Sie das Pech haben, keinen Ersatz für die Verunglückte auf getrieben zu haben, so dürfen Sie sich nicht in Hirngespinste verrennen. Wenn Homer Duringer wirklich eine so erstklassige Kraft beschäftigt, so rate ich Ihnen, ganz privat natürlich, dieser das doppelte Gehalt zu bieten. Das dürfte die einzige Lösung sein.«
    »Wenn das nur so einfach wäre«, seufzte sie. »Kein Mensch weiß, von wem die Entwürfe stammen, und das ist es gerade, was meinen Verdacht, dass Blanche noch am Leben ist, erneut hat aufwachen lassen. Sie müssen wissen, dass auch ich so meine Beziehungen habe, aber in diesem Falle haben sie versagt. Selbst Duringers Angestellte wissen von nichts. Wenn Mr. Carley, die geringste Ahnung gehabt hätte, so würde er es mir gesagt haben.«
    »Mr. Carley? War das nicht eine der Personen, die die Tote als Blanche Santou identifiziert haben?«, fragte ich.
    »Ja, er war Blanches Freund.«
    »Ihre erste Kraft war also befreundet mit einem Angestellten der Konkurrenz.«
    »Da ist nichts dabei. Es ist selbstverständlich, dass sämtliche Modefachleute sich gegenseitig kennen und zum Teil befreundet sind.«
    »Und, wie ich annehme sich gegenseitig die Würmer aus der Nase ziehen?«
    »Natürlich unterhalten sie sich über ihre neuesten Projekte, aber selbst wenn dabei das eine oder andere durchsickert, so ist das nichts gegen die organisierte Spionage. Glauben Sie mir, nirgends ist das Gangstertum so gefährlich wie in unserer Branche.«
    »Ich kann Ihnen nur den guten Rat geben, sich an Lieutenant Brown zu wenden. Uns geht die Sache nichts an, und ganz im Vertrauen will ich ihnen erzählen, dass ich Ihretwegen seinerzeit allerlei Unannehmlichkeiten gehabt habe. Ich habe keine Lust, mir erneut die Finger zu verbrennen.«
    »Oh«, sagte sie nur, und damit war das Gespräch zu Ende.
    Um mir den Rücken zu decken, ging ich hinüber zu Mr. High, aber der war ausgegangen. Ich fand nur seine Sekretärin.
    »Soll ich dem Chef etwas ausrichten?«, fragte sie.
    »Ja, sagen Sie ihm bitte, Mildred Pardo, die Besitzerin von De Valera, habe angerufen und alte Geschichten aufgewärmt. Sie behauptet immer noch, ihre ehemalige Angestellte Santou müsse noch am Leben sein. Neuerdings bildet sie sich ein, diese arbeite für Homer Duringer.«
    »Kennen Sie eigentlich das Mode-Racket«, lächelte Miss Maggie.
    »So etwas nennt man doch nicht Rackett« protestierte ich. »Ein Rackett ist eine Vereinigung von mehr oder minder großen Gangstern, die sich bemühen, den Rahm von den Geschäften anderer Leute abzuschöpfen, durch Druck, versteht sich.«
    »Sie ahnungsloser Engel«, meinte Miss Maggie mitleidig. »Ich habe eine Freundin, die im Modebetrieb ist, und wenn nur die Hälfte von dem wahr ist, was sie mir erzählt, so ist der Ausdruck Rackett noch zahm. Es wird nirgends mehr geschoben, betrogen, unterschlagen, gestohlen, und erpresst wie gerade in diesem Fach.«
    »Was Sie nicht sagen. Das muss ja furchtbar sein«, lachte ich. »Oder wollen Sie mir einen Bären aufbinden?«
    »Ich meine es bitter ernst, Mr. Cotton. Ich würde mich auch gar nicht wundern, wenn man diese Blanche Soundso ermordet oder entführt hätte.
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