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0195 - Die Modegangster von New York

0195 - Die Modegangster von New York

Titel: 0195 - Die Modegangster von New York
Autoren: Die Modegangster von New York
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Geburtstag.«
    »Und was war, als er wieder zu Ihnen kam? Sprach er dann noch über das Mädchen?«
    »Nein. Ich fragte ihn mal nach ihr, und da pfiff er mich an wie einen jungen Hund. Er sagte, sie hätte ihn sitzen lassen und wäre mit einem anderen abgehauen.«
    »Hat er jemals darüber gesprochen, woher er das Mädchen kannte oder was für einen Beruf sie hatte?«
    »Woher er sie kannte, weiß ich nicht, und ihr Beruf…« Er zuckte die Achseln. »Na, wer wird sich schon mit Happy Jack einlassen?«
    Letzten Endes war das auch gleichgültig. Es konnte mir überhaupt gleichgültig sein, was für ein Verhältnis Jack gehabt hatte. Es hätte mir gleichgültig sein können, wenn der grüne Nagellack nicht gewesen wäre.
    »Haben Sie die Hände des Mädchens gesehen?«, fragte Phil da plötzlich.
    Er hatte wahrscheinlich an dasselbe gedacht wie ich.
    »Ja, sie hatte sehr hübsche Hände. Eine davon lag auf dem geöffneten Schlag, als Jack wieder einstieg.«
    »Und wie waren die Nägel gelackt?«
    »Sie sollen schon gelackt gewesen sein? Damals war knallrot die große Mode, und so waren auch ihre.«
    Wie hatte ich auch einen derartigen Glücksfall erhoffen können?
    »Und jetzt möchten wir uns das Zimmer ansehen, in dem Ihre harmlosen Gäste Karten spielten… oder waren es vielleicht doch Pfänderspiele?«
    Ed bedachte mich mit einem giftigen Seitenblick.
    Als wir auf standen, war der Platz in der Ecke leer. Der Graubart hatte sich inzwischen verdrückt.
    »Das macht Pete immer so«, sagte Ed. »Wenn er ausgeschlafen hat, so verschwindet er heimlich, still und leise.«
    Merkwürdig. Vorhin hatte der Wirt noch behauptet, er müsse ihn abservieren.
    Ich maß diesem Unterschied keine Bedeutung bei. Ich hätte es tun sollen.
    Eddy brüllte nach seinen Töchtern, und diejenige, die uns vorhin herausgehauen hatte, kam aus der Küche.
    »Meine Lampe«, befahl er, und Lizzy war im Handumdrehen zurück.
    Sie benutzte die Gelegenheit, um mir freundlich zuzulächeln und passte auf, dass ihr Vater es nicht merkte. Vielleicht würde ich das Mädel noch einmal brauchen, und so beschloss ich, mich mit ihr weiterhin gut zu stellen.
    Ich griff in die Tasche und legte das Silbergeld, das ich gerade greifen konnte, auf den Tisch. Als ich als Letzter hinausging und die Tür schloss, sah ich noch einmal zurück und bemerkte, wie sie die Dollars, Quarters und Dimes in die Schürzentasche steckte.
    Beim ersten Schritt auf den Hof fasste ich unwillkürlich nach meiner Smith & Wesson, aber nichts rührte sich.
    Wir gingen eine kurze Treppe, die von außen in den Keller führte, hinunter. Es war tatsächlich ein gut eingerichtetes Clubzimmer.
    Überall standen Gläser und Flaschen herum. Im Schrank lagen, genau wie Eddy gesagt hatte, eine ganze Anzahl gebrauchter und neuer Kartenspiele. Die Aschenbecher waren voll. An der rechten Seite des Raumes stand ein kleiner Tisch und darauf ein Telefon.
    Ich nahm den Hörer von der Gabel und hielt ihn ans Ohr. Warum ich das tat, wusste ich im Augenblick nicht. Wahrscheinlich hätte ich das Office angerufen und gefragt, was es Neues gäbe, sowie das Freizeichen gekommen wäre. Aber dieses Freizeichen kam nicht.
    Alles blieb still, und schon wollte ich wieder auf legen, als sich jemand meldete.
    »Hallo! Was ist los?« Es war eine Frauenstimme. Der Apparat musste zu einer privaten Leitung gehören.
    »Hallo!«, meldete auch ich mich, und dann schwieg ich.
    »Er ist nicht da. Sie müssen nachher noch einmal anrufen«, quakte die Frau, die bestimmt ni,cht mehr jung war.
    Ihre Stimme vtrar asthmatisch, wie die eines Menschen, der zu fett geworden ist.
    »Es ist aber dringend«, protestierte ich.
    »Daran kann ich nichts ändern. Ich werde es ausrichten, wenn er wiederkommt.«
    »Am besten ist, wenn Sie ihm sagen, er solle sofort hier antanzen.«
    Das war ein Versuchsballon, aber seine Wirkung war unerwartet und nicht in meinem Sinn.
    »Ihr wisst doch ganz genau, dass er sich dort nicht sehen lässt. Was soll der Unsinn überhaupt? Wer spricht denn da?«
    Jetzt hatte ich ins Fettnäpfchen getreten. Ich konnte mir sehr leicht denken wer »Er« war. Wenn eine Gang eine private Telefonleitung hat, so führt diese immer zu ihrem Boss, und hatte man mir nicht gesagt, dass niemand »Stumpy« in letzter Zeit gesehen habe?
    Ich war wütend auf mich selbst, und diese Wut machte mich unvorsichtig.
    »Einen schönen Gruß an Stumpy«, sagte ich. »Vergessen Sie nicht, es auszurichten.«
    Damit hängte ich ein.
    Dann
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