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0195 - Die Modegangster von New York

0195 - Die Modegangster von New York

Titel: 0195 - Die Modegangster von New York
Autoren: Die Modegangster von New York
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das Kleid der Blondine hatte, mit der Jack am 3. Januar bei Ihnen vorfuhr, um Brandy zu holen. Erinnern Sie sich auch noch an die Wagenmarke und Farbe?«
    »Es war ein ganz gewöhnlicher Chevy, und soviel ich mich entsinne, war er grau. Ich nehme an, Jack hat ihn irgendwo geliehen.«
    »Und das Kleid des Mädchens?«
    »Ich überlege gerade. Wenn ich mich nicht täusche, so war es grün, hellgrün.«
    »Danke Eddy«, sagte ich und hängte ein.
    »Eine komische Geschichte«, knurrte Phil, nachdem ich ihm den Inhalt des Gesprächs erzählt hatte. »Eines ist ausgeschlossen. Blanche Santou wäre niemals mit Jack nach Hause gefahren, um mit zwei Flaschen Brandy Geburtstag zu feiern und danach ihre Freundin zu besuchen.«
    »Wer behauptet denn, es sei die Santou gewesen? Das Mädchen, das Jack begleitete, trug ein grünes Kleid und hatte dazu knallrote Fingernägel. Nach allem, was wir gehört haben, wäre Blanche niemals so herumgelaufen. Sie pflegte ihren Nagellack auf ihr Kleid abzustimmen.«
    Wir waren schon an Madison Square vorüber.
    »Die Sache ist einer Überlegung wert«, meinte ich und stoppte vor einem Frühlokal, das gerade seine Pforten geöffnet hatte. »Mich gelüstet nach einem heißen Kaffee und ein paar Frankfurtern.«
    »Meinetwegen.«
    Wir kletterten heraus und setzten uns zum Ärger der beiden weiß bekittelten Angestellten nicht an die Theke, sondern an einen Tisch, der außer Hörweite stand.
    »Es ist mir ein Gedanke gekommen, nichts weiter als eine fantastische Theorie, aber manchmal stimmen auch die fantastischsten Sachen. Also Happy Jack fährt in Begleitung eines blonden Mädchens, die der Santou wenigstens oberflächlich ähnlich sieht, zu Eddy und kauft zwei Flasche Cognac, um den Geburtstag seiner Dame mit ihr zu feiern. Weder der Cognac noch der Platz, an dem er gekauft wurde, würden Blanche Santou zugesagt haben. Sie hätte auch niemals zu einem hellgrünen Kleid brandrote Nägel gehabt. Dazu hatte sie zu viel Geschmack. Nehmen wir also an, das Mädchen war nicht die Santou. Jack nahm sie mit nach Hause, machte sie betrunken, und zwar so betrunken, dass sie kein Glied mehr rühren konnte und veränderte die Farbe ihrer Finger und Zehennägel. Er bestäubte sie sogar mit Silberpuder, weil er einen entsprechenden Tipp bekommen hatte. Dann lud er die vom Alkohol Bewusstlose in…« Jetzt wusste ich nicht weiter.
    »Du hast vergessen, dass es der weiße Porsche des Mädchens war, indem sie verunglückt ist. Wie sollte Jack daran gekommen sein?«
    »Auch dafür gibt es unter Umständen eine Erklärung. Entweder er holte ihn mit Blanches Einwilligung bei ihr ab, oder Blanthe wurde gezwungen, ihn herauszugeben.«
    »Das ist unwahrscheinlich, aber die einzige annehmbare Lösung.«
    »Schön, also Jack hat den weißen Porsche. Er setzte das bewusstlose Mädchen hinein und lässt ihn in einer Zeit, wahrscheinlich während der Nacht, zu der kein Verkehr ist, über die Böschung in den East River kippen. Vorher öffnete er die Tür, damit die Leiche auch bestimmt herausgespült wurde.«
    »Es gibt auch eine andere Möglichkeit«, sagte mein Freund. »Wenn wir schon annehmen, die Santou sei mit allem, was vorging, einverstanden gewesen, so kann sie selbst ja ihren Wagen ins Wasser gesteuert haben und in letzter Sekunde abgesprungen sein. Ganz unabhängig davon, hat dann Jack das Mädchen hinterhergeworfen.«
    »Ich kann nicht daran glauben, dass eine Frau wie Blanche Santou, eine zweifellos sensible Künstlerin in ihrem Fach, sich um äußerer Vorteile willen, an einem Mord beteiligt«, sagte ich kopfschüttelnd. »Vor allem möchte ich wissen, wo sie dann stecken sollte.«
    »Es gibt nur eine Person, die dafür in Betracht kommt, und das ist der Freund«, mutmaßte Phil. »Der Kerl hat uns belogen, das scheint mir klar zu sein. Seine Aussage bei der Identifikation war unrichtig.«
    »Hör auf«, sagte ich ungeduldig. »Ich glaube, wir haben beide zu viel von Eddys schlechtem Gin getrunken und fangen an zu fantasieren. Morgen früh wird alles anders aussehen.«
    »Vielleicht hast du recht«, nickte mein Freund, »vielleicht aber auch nicht.«
    Ich brachte Phil nach Hause, und als ich schlafen ging, war es schon wieder helllichter Tag.
    Obwohl ich todmüde war, schlief ich unruhig. Ich träumte den Rest der Nacht von grünem Nagellack.
    Um neun war ich schon wieder hoch und um halb zehn im Office.
    Jetzt endlich hielt ich es für an der Zeit, Mr. High über alles zu informieren. Er hörte mich
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