Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0195 - Der Sturz des Sterndiktators

Titel: 0195 - Der Sturz des Sterndiktators
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sah sich um. Vor ihm saßen Kazmer und Leutnant Ali el Hagar, der Mann, der das Gegengift nach Plophos gebracht hatte. Der Gleiter bewegte sich in einem starken Verkehrsstrom die Zentralstraße von New Taylor entlang. Es war immer noch Nacht, aber der Verkehr war dichter, als Guri ihn am Tage jemals erlebt hatte. „Was ist da los?" fragte Guri.
    Beim Klang seiner krächzenden Stimme fuhren Kazmer und Ali herum. „Du bist auch schon wieder da?" spottete Tureck.
    Guri knurrte etwas Unfreundliches, dann wiederholte er die Frage. „Die Revolution ist in vollem Gang", antwortete Kazmer. „Der Obmann hat sich in seinem Palast verschanzt, aber außerhalb des Palasts ist alles in vollem Schwung." Guri war davon überzeugt. Er brauchte nur zum Fenster hinauszusehen.
    „Wie spät haben wir?"
    „Drei Uhr morgens."
    „Und wie kam die Revolution in Gang?"
    „Von zwei verschiedenen Seiten. Erstens erschien Porro Mallin mit Kel Bassa vor Curds Haus und machte dem Kampf ein Ende. Curd und seine Leute sind in Sicherheit, wenn auch ein bißchen angekratzt. Auf jeden Fall hatten die Polizisten nichts anderes zu tun, als den Platz zu räumen und die Neuigkeit so schnell wie möglich zu verbreiten. Sie hatten nämlich zuvor schon Radio gehört und wußten, daß sich etwas zusammenbraute."
    „Radio...?"
    „Ja. Sono Aront und Arnt Kesenby waren inzwischen aktiv geworden. Vom Hauptquartier der Flotte aus verkündeten sie über Funk, daß der Obmann abgesetzt sei und jeder, der Gift in den Adern trug, sich im Hauptquartier zum Empfang des Gegengifts melden solle. Im Nu sammelte sich eine Menschenmenge vor dem Hauptquartier. Nachdem Porro Kel Bassa vor dem Quartier der Springer herumgezeigt hatte, fuhr er zu Kesenby und ließ Bassa auch dort sehen. Inzwischen wurde ein Zubringerdienst eingerichtet, der den Impfstoff vom Stützpunkt zum Hauptquartier bringt. Porro hat die Leitung übernommen. Er traut dem Frieden noch nicht recht. Jeder Transport ist dreifach abgesichert, damit wir nichts von dem Zeug verlieren." Guri atmete auf. „Das ist noch nicht alles"; fuhr Kazmer fort. „Isit Huran und Will Heeph, dem es mittlerweile wieder recht gut geht, sind zu Aront und Kesenby gestoßen. Gemeinsam erklärten sie sich zur Übergangsregierung von Plophos." Er schwieg. „Na und?" fragte Guri drängend. „Sie sind jetzt das offizielle Organ der Bevölkerung von Plophos. Und in dieser Rolle haben sie die Regierung des Solaren Imperiums gebeten, ihnen bei der Konsolidierung der Verhältnisse auf Plophos Hilfe zu leisten. Ein Geschwader von Kreuzern ist auf dem Weg und wird spätestens um Mittag landen."
    Erst da war Guri wirklich erleichtert. Sein Auftrag war erfüllt.
    Plophos war so gut wie frei.
    Als die Sonne aufging, hatte die Revolution schon ganz Plophos erfaßt. Arnt Kesenby und seine Männer vom Provisorischen Konsortium hatten es nicht mehr nötig, ihre Botschaft über ein armseliges Kurzwellengerät auszustrahlen. Die Trivideo-Sender des Landes waren in den Händen der Regierung, und auf ihren Bildschirmen bestaunten die Menschen Kel Bassa, der schon längst hätte „tot sein sollen und doch noch am Leben war. Mit diplomatischem Geschick verstand es Arnt Kesenby, die plötzliche Verfügbarkeit des Gegengifts als eine Art Selbstverständlichkeit hinzustellen. Er ging mit keinem Wort darauf ein, woher das Medikament gekommen war und warum es gegenüber dem Mittel, das der Obmann besaß, den Vorzug hatte, die Giftstoffe im Körper für alle Zeiten zu zerstören. Wer Arnt Kesenby zuhörte, der fragte sich verwundert, warum es denn, wenn es doch so unerhört einfach war, das Gegengift nicht schon längst gegeben hätte."
    Die Revolution verlief so unblutig wie selten eine vor ihr.
    Während man sich auf Plophos allenthalben dem Freudentaumel über die neuerlangte Freiheit hingab und mit Begeisterung auf die Ankunft des terranischen Kreuzergeschwaders wartete, gingen Guri Tetrona und seine Leute im Stützpunkt weiter ihrer Beschäftigung nach. Das Problem Plophos war nicht gelöst, solange sich der Obmann, wenn auch auf beschränktem Räume, noch frei bewegte. Der Feldschirm um den Palast herum wurde mit unverminderter Intensität aufrechterhalten. Ein Kordon von Gleitern, mit Männern des Stützpunkts und plophosischen Polizisten-bemannt, achtete darauf, daß niemand ungesehen das Grundstück verließ. Eine grobe Schätzung ergab, daß sich innerhalb des Palastes außer Iratio Hondro wenigstens noch zwanzig Gardisten aufhielten. Drei
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher