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0195 - Der Sturz des Sterndiktators

Titel: 0195 - Der Sturz des Sterndiktators
Autoren: Unbekannt
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zählte die Sekunden.
    Eine Menge Dinge gingen ihm durch den Kopf. Waren zwanzig Mann genug, um die Besatzung des Palastes niederzukämpfen?
    Wieviel Baalol-Leute hatte der Obmann in seinem Dienst? War Jerk Hansom ein Anti gewesen? Ohne daß er es wahrhaben wollte, hatten Jerk Hansoms Figur und die eigenartige Rolle, die er in den Auseinandersetzungen spielte, in den vergangenen Stunden seine Gedanken unaufhörlich beschäftigt. Wer war Hansom? Woher kam er, und war veranlaßte ihn, einen Menschen mit hervorragenden Fähigkeiten, sich in den Dienst eines Diktators zu stellen? Guri beschloß, daß Iratio Hondro ihm diese Fragen beantworten sollte. Wahrscheinlich war er der einzige Mann auf Plophos, der über Jerk Hansom Bescheid wußte.
    Fann Perrigans triumphierender Schrei schreckte Guri aus dem Nachdenken auf. „Erbricht...!" Guri fuhr herum. In weitem Umkreis um den Fleck, den die Projektoren bearbeiteten, hatte das Schirmfeld eine merkwürdig gelblichtrübe Färbung angenommen.
    Es sah aus, als hätte es zu lange in der Sonne gestanden und finge an zu vergilben. Guri kannte das Zeichen gut. So sahen Feldschirme kurz vor dem Zusammenbruch aus. Sie verloren die Transparenz, wurden undurchsichtig ... und verschwanden schließlich. Kazmer Tureck und seine Männer standen einsatzbereit. Guri klopfte Kazmer auf die Schulter.
    „Behalt den Kopf oben, mein Junge!" Kazmer hatte kaum noch Zeit, mit dem Kopf zu nicken, dann war die weite Fläche schmutzigen Gelbs auf einmal verschwunden. An den fauchenden Energiebündeln vorbei hasteten sie durch die Schirmlücke.
    Kazmers Schlachtordnung bewährte sich. Die vordere Kette seiner Gruppe bewegte sich rennend auf den Palast zu, während die nachfolgende, die Front des Gebäudes mit ständigem Feuer belegend, langsamer vorrückte. Vom Palast her fiel kein Schuß.
    Ein Stück der Wand löste sich unter dem kräftigen Feuer und stürzte krachend und glühend in den Park. Das dürre Buschwerk stand sofort in Flammen. Durch eine dichte Rauchwand hindurch drangen Kazmer Turecks Männer gegen den letzten Stützpunkt des Gegners vor.
    Guri Tetrona wartete. Es gab keine Funkverbindung mit Tureck.
    Der Feldschirm war nur für ein schmales Band des elektromagnetischen Spektrums durchlässig. Dazu gehörte sichtbares Licht, aber nicht Radiostrahlung. Zudem hatte Fann seine Projektoren abgeschaltet. Die Lücke im Schirm schloß sich sofort wieder. Die Minuten verstrichen. Ab und zu ließ Guri den Blick rings um den Palast wandern, um zu sehen, ob irgendwo jemand einen Ausbruchsversuch wagte. Aber nichts geschah.
    Ruhig und stumm lag das kolossale Gebäude im Schein der Morgensonne. Der Buschbrand war auf feuchte Nahrung gestoßen und erzeugte nur noch dicken, weißlichgrauen Qualm.
    Von Zeit zu Zeit meldete sich Wilbro Hudson und erklärte, daß er bis jetzt noch niemand habe den Palast verlassen sehen. Guri riß schließlich die Geduld. Er erklärte Wilbro, er selbst hätte den Palast viel besser im Blick und er sollte ihn gefälligst in Ruhe lassen. Daraufhin schwieg Wilbro und wurde bis lange nach Beendigung des Unternehmens nicht mehr gehört. Guris Nervosität wuchs. Kazmer und seine Leute mußten längst auf die Verteidiger des Palasts gestoßen sein. Warum war von dem Gefecht nichts zu bemerken? Nach einer Viertelstunde befahl Guri, Fann solle die Projektoren wieder einschalten. Porro Mallin hielt sich mit einem kleinen Funkgerät bereit, ins Innere des Schirms einzudringen und die Verbindung mit Kazmer herzustellen. Der vierte Mann im Bund, Ali el Hagar, lehnte an der Triebwerkshaube eines Gleiters und verfolgte die Vorbereitungen mit arabischer Gelassenheit. Die Projektoren fingen wieder an zu fauchen, und schillernde Farben stiegen an dem mächtigen Schirmfeld in die Höhe. Guri verfolgte sie gebannt, als hätte er nie zuvor dergleichen gesehen. Er biß sich auf die Lippen und heftete den Blick auf das wirbelnde Farbenspiel. Er wollte an nichts anderes denken. Zum Beispiel nicht daran, daß Kazmer mit seinen Leuten dort drinnen in eine Falle gerannt sein könnte.
    Das Rezept wirkte nicht. Plötzlich waren die Farben verschwunden. Guri stutzte. Fann Perrigans Projektoren fauchten und glühten nach wie vor, aber die Farben waren nicht mehr da.
    Der Schirm war dort, wo ihn die Projektoren bearbeiteten, wieder völlig durchsichtig geworden, als sei er völlig unbelastet.
    Dann sah Guri fünfzig Meter weiter vorne den Asphalt kochen und dampfen. Und plötzlich wußte er, warum alles
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