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0195 - Der Sturz des Sterndiktators

Titel: 0195 - Der Sturz des Sterndiktators
Autoren: Unbekannt
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Gegenseite. Dann kam die Antwort: „Das würde uns überzeugen, Springer. Wir warten..."
    Guri zuckte zusammen. Über ihm krachte und donnerte es. Im Dach des Wagens gähnte plötzlich ein weites, glühendrot gezacktes Loch. Etwas Schweres, Heißes prallte Guri auf die Schultern und brach ihm fast das Rückgrat. Beißender Gestank nahm ihm den Atem.
    Jerk Hansom hatte schließlich seine letzte Chance erkannt. Das Ding, unter dem Guri hastig hervorkroch, war der Lautsprecher, den Jerk zerstört hatte. Der Gestank kam von den Plastiksitzen, auf die vom Dach herunter glühendes Metall tropfte.
    Guri warf sich nach draußen. Der Schmerz im Rücken nahm ihm fast das Bewußtsein. Vor sich, in der Mitte der Straße, sah er Jerk Hansom stehen. In der Hand hielt er ein Mikrophon, und auf dem Boden neben ihm stand der tragbare Lautsprecher.
    „Alles Lüge!" dröhnte seine Stimme. „Hört auf mich, Männer!
    Niemand verrät den Obmann, ohne dafür bestraft zu werden."
    Guri konnte nicht umhin, den Mann zu bewundern. Er stand ohne jegliche Deckung. Er hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, sich zu vergewissern, ob sein Gegner wirklich ausgeschaltet war.
    Er wandte Guri den Rücken zu und sprach zu den Polizisten weiter oben auf der Straße. Jerk Hansom hatte nicht gelogen, als er sagte, er hätte dem Obmann beweisen können, daß er sich vor dem Tod nicht fürchtete. Guri glaubte es ihm aufs Wort.
    „Kel Bassa ist tot!" fuhr Jerk fort. „Er verunglückte bei einem Ausflug in die Berge. Die Polizei hat seine Leiche vor wenigen Stunden gefunden. Es gibt kein Gegengift außer dem, das der Obmann besitzt." Guri richtete sich langsam auf. Jerk war ein geschickter Redner. Wenn er seine Leute erst einmal an ihre Posten zurückbrachte, dann war es ohne Bedeutung, ob er ihnen später Kel Bassas Leiche vorführen konnte oder nicht.
    „Macht weiter, Leute", schloß Jerk. „Wenn ihr tut, was ich sage, wird niemand von dem Zwischenfall erfahren!"
    Lügner, dachte Guri zornig. Deine Stimme dringt wenigstens zweihundert Meter weit, und mindestens fünftausend Neugierige haben sie gehört. Jerk Hansom wartete auf den Erfolg seiner Worte. Im hellen Licht des Brandes sah Guri die Leute sich unschlüssig und zögernd bewegen. Es dauerte eine knappe Minute, da hatten sie ihren Entschluß gefaßt. Sie kehrten zu ihren früheren Standorten zurück und nahmen Kampfformation ein. Jerk Hansom hatte gesiegt. Guri wälzte sich zur Seite, und der Schmerz durchfuhr ihn wie mit einem glühenden Eisen. Noch stand Jerk Hansom reglos mitten auf der Straße. Warum konnte er den Arm nicht mehr bewegen? Warum saß der Blaster so weit hinten im Gürtel? Wenn Jerk nur noch eine Weile so stehenblieb...! Die Welt fing an, sich um Guri zu drehen. Er spürte, wie das Bewußtsein wich. D,er Schädel dröhnte wie eine Pauke, auf der jemand unablässig herumdrosch, und die Perspektive verengte sich, als sähe Guri durch ein langes, enges Rohr.
    Durch das Rohr hindurch sah er, wie Jerk Hansom sich umwandte. Er schien nicht überrascht, als er seinen Gegner am Boden liegen sah. Mit einer ruhigen Bewegung vertauschte er das Mikrophon in seiner Hand gegen den Blaster und legte auf Guri an. Guri gab auf. Er wartete darauf, daß durch das Rohr ein Strahl von Energie zu ihm hereinschoß und ihn von aller Last befreite. Er konnte nicht mehr. Der Arm wollte sich nicht mehr bewegen, und die Finger konnten nicht mehr zupacken.
    Schieß, Jerk ... schieß doch!
    Das Ende für Jerk Hansom kam so unerwartet, daß Guri eine Zeitlang brauchte, um das Wunder zu begreifen. Am Rand seines Blickfeldes erschien eine silbrige Silhouette. Sie bewegte sich ein paar Meter hoch über dem Boden und mit erstaunlicher Geschwindigkeit. Aus der Silhouette hervor brach ein grelles Energiebündel und prallte dort auf die Straße, wo Jerk Hansom stand. Guri sah dem Schatten ungläubig nach und beobachtete, wie er fünf Meter vor ihm landete. Es war ein Gleiter. Ein .Luk schwang auf, und ein Mann spraiig auf die Straße. Von oben her donnerte ein Lautsprecher: „Alle Waffen bleiben ruhig! Ihr seid umstellt, Männer! Das alte Angebot gilt noch. Kel Bassa wird euch vorgeführt werden. Wartet und fällt dann eure eigene Entscheidung!" Guri erkannte den Mann, als er sich zu ihm herabbeugte. Es war Kazmer Tureck. '„Na dann ...", flüsterte Guri und fiel endgültig in Ohnmacht. Als er wieder zu sich kam, lag er lang ausgestreckt auf dem Rücksitz eines Gleiters. Er richtete sich vorsichtig auf und
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