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0194 - Wenn alle Teufel tanzen

0194 - Wenn alle Teufel tanzen

Titel: 0194 - Wenn alle Teufel tanzen
Autoren: Wenn alle Teufel tanzen
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verbot.
    Neugierig hob die Frau die aneinandergeflickten Säcke hoch, hinter der sich die Tür zum Diebeslager der Bande verbarg. Zusammen mit Leary trat sie in den Verschlag, wo die Bande ihre Beute aufzubewahren pflegte, bis der Hehler sie ihnen abkaufte.
    Sie riß ein Streichholz an. Ein Ausruf der Überraschung entfuhr ihr, nachdem sie die Kiste geöffnet hatte, die in einer Ecke stand.
    »Lac, sieh nur!« rief sie. »Es hat also doch geklappt!«
    Sie zeigte auf die mit Samt ausgeschlagenen flachen Schalen, in denen alte Münzen von unterschiedlicher Größe und Form lagen. Lac Leary kniete nieder und hob die flachen Kästchen der Reihe nach heraus. Die Sammlung enthielt gut 600 Münzen, und selbst ein Laie konnte sich denken, daß sie einen erheblichen Wert darstellen mußten. Nachdem sie alle Münzen gemustert hatten, packten sie die Sammlung wieder zurück in die Kiste.
    Lac Leary rieb sich übers Kinn und brummte: »Sie werden den alten Macintosh sicher niedergeschlagen haben. Er hing doch so an dem Kram. Eigentlich tut er mir leid, der Alte…«
    Hedda Gorvin lachte gefühllos. »Du hättest Prediger in einer Sonntagsschule werden sollen, Lac!«
    Knife kam zurück. Er rieb sich die Hände. »Tallbright kommt gleich. Diesmal wird es für jeden einen schönen Batzen Anteil geben. Aber ich werde euch das Geld erst nächste Woche auszahlen.«
    »Warum?« fragte Leary.
    »Weil ich mit euch endlich mal einen großen Coup starten möchte«, sagte Knife finster. »Wenn ich euch aber das Geld heute schon gebe, seid ihr ja eine Woche lang unter Alkohol. Und ich brauche euch stocknüchtern! Stocknüchtern! Verstanden?«
    Hedda Gorvin steckte sich eine Zigarette an. Sie blies den Rauch aus und fragte: »Was für ein Coup ist es denn?«
    »Wir- überfallen das Lohnbüro der Bügeleisenfabrik. Dort sind mindestens 100 000 bis 120 000 Dollar zu holen.«
    Lac Leary sperrte den Mund auf. Hedda Gorvin drehte nervös die Zigarette zwischen den Fingern. Sie wollte etwas sagen, aber in diesem Augenblick kamen Terry Lane und Victor Martens herein, die den Rest der Bande bildeten.
    »Gut, daß ihr kommt, Jungs!« rief Knife. »Setzt euch und sperrt die Ohren auf! Jetzt habe ich eine Sache ausbaldowert, die jedem von uns mindestens 20 Mille einbringt!«
    Knife wollte ihnen seinen Plan auseinandersetzen, als draußen ein grelles Pfeifen ertönte, das sich auf eine unheimliche Weise verstärkte, bis es einen Lärm machte, der ihre Trommelfelle gefährdete. Gleich darauf gab es einen furchtbaren Krach.
    Die Wände der Baracke bebten. Gerümpel vibrierte oder kippte um. Durch die Ritzen in den Bretterwänden der Bude sah man, daß es draußen schlagartig hell wurde wie von einem gewaltigen Blitz…
    ***
    Steve Wichaple war ein Ire, das sah man auf den ersten Blick, und man hörte es noch deutlicher, sobald er den Mund auftat. Auch die Tatsache, daß er uns überhaupt angerufen hatte, sprach dafür. Als wir seinen Laden betraten, befanden sich vier Kunden bei ihm.
    Mein Freund Phil Decker und ich traten an den langen Verkaufstisch. Außer dem rothaarigen Wichaple, der ungefähr 50 Jahre alt sein mochte, gab es noch eine junge Verkäuferin.
    »Was wünschen die Gentlemen?« fragte er.
    Ich schob ihm meinen Dienstausweis hin und sagte dabei: »Wir kommen von der Firma Knox Mallon, Kaffee, Kakao, Tee. Würden Sie uns zwei Minuten Ihrer Zeit gönnen?«
    Wichaple warf einen Blick auf den FBI-Ausweis, runzelte die Stirn und tat, als ob er nachdächte. »Eigentlich habe ich ja meine festen Lieferanten«, murmelte er. »Aber bitte, kommen Sie mit nach hinten!«
    Wir wurden von Wichaple in ein kleines Office geführt. Die ganze Einrichtung bestand aus einem Schreibtisch, einem Drehstuhl und einem Aktenschrank. Auf dem Schreibtisch lag ein Berg von Rechnungen, Lieferscheinen und anderen Geschäftspapieren.
    Wichaple machte eine entschuldigende Geste. »Ich habe nur einen Stuhl, den ich Ihnen anbieten kann. Tut mir leid.«
    »Sie haben uns angerufen, Mr. Wichaple?« begann ich.
    Er nickte entschlossen. »Jawohl! Ehrlich gesagt, hätte ich es schon gestern tun sollen, aber ich wollte erst einmal eine Nacht darüber schlafen.«
    »Erzählen Sie uns bitte ausführlich, worum es geht!«
    »Das ist schnell gesagt. Gestern früh kamen zwei so komische Figuren in den Laden. Sie wollten mich sprechen. Es sei eine private Angelegenheit, sagten sie. Ich hatte keine Ahnung, was die Bursehen von mir wollten, sonst hätte ich sie gleich zum Teufel gejagt. So
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