Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0190 - Die Dämonenfürsten

0190 - Die Dämonenfürsten

Titel: 0190 - Die Dämonenfürsten
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Sichtweite der Stadt waren, warfen sie dann auch die Adeptenroben ab, die sie bei jeder Bewegung nur behinderten. Sie boten jetzt einen etwas eigenartigen Anblick: eine schwarzgerüstete Kriegerin und ein Mann im silbernen Overall. Wie der Sturmwind jagten sie auf ihren Pferden durch das Land.
    Die riesige Armee der Grecer hatte mindestens einen Tag Vorsprung, wenn nicht noch mehr. Aber das Heer in seiner Gesamtheit konnte sich nicht so schnell bewegen wie zwei einzelne Reiter. Und so geschah es, daß Zamorra und Nicole der großen Armee immer näher kamen.
    Niemand an der Grenze nach Khysal hielt sie auf. Wie eine gewaltige, alles niederstampfende Walze marschierte das grecische Heer durch Khysal und hinterließ nichts als Verwüstung, aber offenbar traute sich hier niemand, sich der Armee in den Weg zu stellen. Vielleicht aber waren die Khysaler nicht gewillt, sich in den Krieg einzumischen. Vielleicht wollten sie auch nur abwarten, wie die Entscheidung zwischen Grex und Rhonacon ausfiel, um dann über den Sieger herzufallen -oder sich ihm anzuschließen…
    Wie dem auch sein mochte: Kein Zöllner, keine Grenzpatrouille stellte sich Zamorra und Nicole in den Weg. Sie sahen niemanden dort, wo das grecische Heer hergewalzt war. Und an den Spuren erkannten sie, daß sie der Truppe immer näher kamen.
    Sie ritten wie der Sturmwind, machten nur in der Nacht eine kurze Rastpause. Und gegen Mittag des kommenden Tages erreichten sie dann das Heer.
    Erreichten sie die Grenze zwischen Khysal und Rhonacon.
    Erreichten die Schlacht…
    ***
    Kerr verließ den Wagen und sog die würzige Bergluft ein. Es wurde Zeit, dachte er ironisch, daß hier auch ein paar nette Betonhochhäuser aus dem Boden gestampft und ein paar noch nettere, qualmende Fabriken gebaut wurden… aber noch war hier die Welt in Ordnung, sagten die Kühe »Muh« statt »Guten Tag«, und Vögel gab es auch. Einer von ihnen erwies sich als Kunstschütze und erwischte Kerrs Jacke am rechten Ärmel.
    »Mistvieh!« drohte der Druide nach oben. »Die Katz soll dich fressen!«
    Die Wahrscheinlichkeit dafür war ziemlich hoch. Kerr hatte einige Katzen gesehen, während er das Dorf durchquerte.
    Jetzt stand er an einem Berghang, rechts und links Wiesen, und die Sonne wollte sich gerade hinter einer Wolke verstecken. »Laß jetzt bloß keinen Landregen kommen«, brummte Kerr düster und ging auf den versteinerten Bach zu.
    Hier floß schon lange kein Wasser mehr. Aber der Boden sah aus, als sei das Wasser mitten in der plätschernden Bewegung zu Stein gefroren…
    Prüfend sah Kerr sich um.
    Er witterte. Er setzte seine Druidenkraft ein, um das Weltentor zu erspüren. Plötzlich wußte er, daß er es mit seiner Beschwörung öffnen konnte. Ein Tor in eine andere Dimension…
    In die Straße der Götter…
    Und dann schien ihm die Stelle förmlich entgegenzublinken wie Leuchtfeuer. Kerr stellte sein Sehvermögen magisch um. Normal war nichts zu sehen außer Gras und blühendes Unkraut. Aber im magischen Bereich zeigte sich ihm das Weltentor anders, unbeschreiblich…
    Er nahm das Amulett in beide Hände. Hatte Teri es ihm gegeben, um die Kraft seiner Beschwörung zu verstärken, oder hatte es noch einen anderen Grund? Er wußte es nicht, aber er hoffte, es zu erfahren.
    Dort wirst du das Schwert finden, aber es ist nicht für dich gemacht!
    Das Schwert mußte sich jenseits des Weltentors befinden.
    Es war an der Zeit, die Formeln zu sprechen.
    Und seine Lippen formten die kehligen, fremdartigen Laute einer unbekannten, uralten Sprache.
    ***
    Zamorra verhielt sein Pferd. Neben ihm stoppte auch Nicole. Sie standen auf einer kleinen Anhöhe und sahen hinunter in die Ebene wie weiland Winnetou vom Felsen.
    Weit, weit hinter ihnen glitzerte der Todessee, und weit links am Horizont befand sich der südlichste Ausläufer des Eismeers. Und vor ihnen lag die Armee von Grex.
    Nein… es waren zwei Heere! Von der anderen Seite zog die Streitmacht von Rhonacon heran.
    »Entweder«, murmelte Zamorra, »sind sie doch noch von irgend jemandem erneut gewarnt worden, oder sie sind Hellseher. Der eigentliche Grenzübertritt der Grecer sollte nach dem geänderten Plan erst in vier Tagen stattfinden.«
    »Trotzdem ziehen sie ihnen bereits hier entgegen…«, sagte Nicole. »Sie wollen die Entscheidung an der Grenze, wollen den Krieg erst gar nicht in ihr Land tragen lassen.«
    »Und das alles, weil die Dämonen es so wollen«, knurrte der Parapsychologe. »Der ORTHOS müßte in die Luft
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher