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019 - Woelfe in der Stadt

019 - Woelfe in der Stadt

Titel: 019 - Woelfe in der Stadt
Autoren: Neal Davenport
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Großteil der Bevölkerung Chicagos befand sich auf der Flucht. Sie wollten die Stadt verlassen.
    Innerhalb weniger Minuten brach der Verkehr völlig zusammen. Die Straßen waren verstopft. Man kam kaum im Schritttempo vorwärts. Niemand konnte sich an ein solches Verkehrschaos erinnern.
    Die Polizei stand der neuen Situation hilflos gegenüber.
    Die Bewohner der Außenbezirke hatten es einfacher. Doch nach zwanzig Minuten waren auch die Ausfallstraßen hoffnungslos verstopft. An ein Weiterkommen war nicht zu denken.
    Von all dem wusste Tony Gordon nichts. Er saß auf einem bequemen Stuhl. Seine Arme und Beine waren an den Stuhl gefesselt.
    McClusky hatte es zuerst mit Gegenhypnose versucht, doch es war ihm nicht gelungen, die Sperre zu durchbrechen. Er war sich ziemlich sicher, dass Magie mit im Spiel war.
    Er wusste auch, dass seine Chancen, die Sperre zu durchbrechen, gering waren. Er hatte vor einiger Zeit an einigen Experimenten teilgenommen, die die amerikanische Armee durchgeführt hatte. Es war gelungen, einen Apparat zu konstruieren, der über kilometerweite Entfernungen hinweg noch wirksam war, und mit dem man jeden augenblicklich hypnotisieren konnte. Und es gab kein Gegenmittel. Aber vielleicht war es möglich, das Unterbewusstsein Tonys zu reaktivieren. McClusky wollte nicht mehr, als Tony dazu bringen, ihn zum Aufenthaltsort des Unbekannten zu führen.
    »Ich gebe Ihnen jetzt eine Injektion«, sagte McClusky. »Sie werden nach einer Minute einschlafen. Sie haben keine Schmerzen zu fürchten. Es tut nicht weh.«
    Tony sah weg, als der Professor mit der Spritze auf ihn zukam. Er spürte nur den Einstich, sonst nichts. Nach fünfzig Sekunden war er eingeschlafen.
    McClusky setzte sich und steckte sich eine Zigarette an. Er hatte mehr als zehn Minuten Zeit; dann würde das Mittel zu wirken beginnen.
     

     

Dr. Hawtrope ging wütend auf und ab.
    »Es ist ihnen gelungen, Mary gefangen zu nehmen«, sagte er wütend. »Ich versuchte, sie zurückzuholen, doch es gelang mir nicht.«
    Elaine schwieg.
    Hawtrope blieb vor dem Mädchen stehen. »Und ich kann nichts dagegen tun. Sie werden Mary genau untersuchen, und dann bereitet es nicht viele Schwierigkeiten, ein Gegenmittel zu finden. Das wirft meine Pläne um. Ich bin mir auch sicher, dass sie sich Tony Gordon vornehmen. Da werden sie aber kaum einen Erfolg haben.«
    »Und wenn doch?«
    »Das wäre unangenehm«, gab Hawtrope zu. »Wir müssen etwas unternehmen. Sie haben die Hilfe von McClusky. Das ist ein tüchtiger Mann. Ihm ist es auch gelungen, Mary gefangen zu nehmen.«
    Hawtrope nahm seine ruhelose Wanderung durchs Zimmer wieder auf. Er runzelte die Stirn und ballte wütend die Fäuste.
    »Sollen wir nicht lieber verschwinden?« fragte Elaine.
    Hawtrope drehte sich unwillig um.
    »Ich denke nicht daran«, sagte er fauchend. »Ich stelle mich zum Kampf. Außerdem ist nicht sicher, dass sie das Mittel entwickeln. Eigentlich besteht kein Grund zur Sorge. Aber ich habe kein gutes Gefühl. Es hätte ihnen nicht gelingen dürfen, einen der Wölfe gefangen zu nehmen, und es ist ihnen doch gelungen.«
    Er setzte sich.
    »Wie kamen sie darauf, dass Magie mit im Spiel ist? Das verstehe ich nicht.«
    McClusky hatte die Zigarette halb ausgeraucht, als die Tür aufgerissen wurde, und Dr. Nemeth ins Zimmer stürmte.
    In den frühen Abendstunden waren Spezialisten der US Army in Chicago eingetroffen; darunter befanden sich Wissenschaftler, die sich seit einiger Zeit mit Experimenten zur Veränderung und Verwandlung des Menschen beschäftigten. Und dieses Team von sechs Wissenschaftlern stand unter der Leitung Dr. Nemeths, der eine Reihe aufsehenerregender Erfindungen gemacht hatte.
    »Wie kommen Sie weiter?« fragte Dr. Nemeth.
    McClusky zuckte die Schultern. »Ich habe eben begonnen. Haben Sie schon Erfolg gehabt?«
    Dr. Nemeth setzte sich. »Wir haben das gefangene Mädchen genau untersucht. Auf den ersten Blick scheint es vollkommen normal, aber im Blut konnten wir einiges feststellen.«
    »Das dachte ich mir«, sagte McClusky.
    »Ja, Sie hatten recht mit Ihrer Vermutung. Das Blut ist vollkommen anomal. Es ist kein Menschenblut. Wir untersuchen es noch genau. Im Augenblick haben sich einige Kollegen das Gehirn des Mädchens vorgenommen.«
    »Theoretisch sollte es möglich sein, durch einen Gehirnwellenapparat das Gehirn zu beeinflussen und dadurch die Rückverwandlung der Werwölfe in Menschen zu ermöglichen.«
    »Das nehme ich auch an«, stimmte Nemeth ihm zu.
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