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019 - Woelfe in der Stadt

019 - Woelfe in der Stadt

Titel: 019 - Woelfe in der Stadt
Autoren: Neal Davenport
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»Ich wollte Ihnen nur kurz Bescheid geben.« Er stand auf. »Sollten Sie Erfolg haben, lassen Sie es mich bitte auch sofort wissen.«
    »Das werde ich tun«, sagte McClusky. Er beugte sich vor und kontrollierte den Pulsschlag Tony Gordons. Eine Krankenschwester assistierte ihm.
    »Herzschlag etwas beschleunigt«, sagte die Schwester.
    Der Blutdruck war von 130 auf 180 gestiegen. McClusky nickte zufrieden. Das Serum begann zu wirken. Die Schweißausbrüche setzten, ein. Die Schwester tupfte die Schweißtropfen ab.
    McClusky schob ein kastenartiges Gerät neben Tony. Aus einem Fach des Gerätes holte er eine sturzhelmartige Haube hervor, die durch zwei Kabel mit der Rückseite des Apparates verbunden war. Er stülpte die Haube über Tonys Kopf und befestigte zwei Elektroden mit Klebestreifen an der Stirn und im Nacken. Dann trat er einen Schritt zurück, bückte sich und drückte die Haube fester auf Tonys Kopf. Mit einem Griff zog er die antennenartige Stange aus der Vertiefung der Haube, klappte sie auf und schob das Gerät näher heran. Er drückte einen roten Schalter, und ein leiser Brummton ertönte. Die Stromzufuhr war eingeschaltet.
    Die Krankenschwester schob dem Professor einen Stuhl hin, und er setzte sich.
    Zögernd griff er nach einem roten Hebel, der sich stufenlos bewegen ließ. Langsam schob er ihn im Uhrzeigersinn weiter, dabei beobachtete er genauestens jede Reaktion Tonys, doch die antennenartige Stange fing nur zu vibrieren an, sonst geschah nichts. McClusky bewegte den Hebel immer weiter, bis er den Widerstand spürte.
    Tonys Arme und Beine begannen leicht zu zucken, dann immer stärker. Blitzschnell drückte McClusky einen grünen Knopf, und das Zucken hörte auf. Tony saß wieder völlig unbewegt in seinem Stuhl.
    »Das sollte eigentlich genügt haben«, sagte McClusky leise und unterbrach die Stromzufuhr.
    Er wartete sechzig Sekunden, dann hob er die Haube ab, setzte sich und wartete. Nach einigen Minuten schlug Tony die Augen auf.
    »Es hat nicht geklappt?« fragte er.
    »Das kann ich noch nicht beurteilen«, sagte McClusky. »Können Sie sich jetzt an mehr erinnern?«
    Tony schüttelte den Kopf. »Tut mir leid. Ich weiß nicht, wo ich mich aufgehalten habe.«
    »Das habe ich mir gedacht«, sagte McClusky. »Die Sperre ist zu groß. Aber vielleicht gelang es mir doch, Ihr Unterbewusstsein zu wecken. Bringen Sie mir bitte den Hypnoseapparat«, sagte er zur Krankenschwester.
    Schweigend bereitete McClusky alles zur Tiefenhypnose vor. Tony blickte das verwirrende Farbmuster an, das vor ihm auf und ab zuckte, und war innerhalb weniger Augenblicke hypnotisiert. Das war mehr, als McClusky erhoffte hatte. Doch sosehr er sich auch anstrengte, er konnte die Sperre nicht durchbrechen. Nun blieb ihm nur noch das Unterbewusstsein.
    Tony stand noch immer unter Hypnose, als sie das Labor verließen und zum Studio der CBS fuhren.
    McClusky hatte Tony befohlen, dorthin zurückzukehren, wo er hergekommen war.
    Tony hatte die Augen offen, doch sie waren eigenartig starr. Er bewegte sich wie in Zeitlupe. Erst sah er sich im Studio um, dann ging er durch den Trakt auf das Hauptverwaltungsgebäude zu, und schließlich stieg er in seinen Wagen.
    »Folgen Sie uns!« sagte McClusky zu dem Polizisten, der sie hergebracht hatte.
    McClusky setzte sich neben Tony. Sie kamen nur langsam vorwärts, das Verkehrschaos hatte sich in der Zwischenzeit nicht aufgelöst. Es dauerte fast eine Stunde, bis sie die Michigan Avenue erreicht hatten.
    Tony saß wie eine Puppe hinterm Steuer. Er sprach nicht und ließ sich durch nichts vom Fahren ablenken.
    Nach einer weiteren halben Stunde waren sie in der Polk Street. Tony blieb kurz nach der Subway Station stehen und stieg aus. McClusky folgte ihm. Sie überquerten die Straße und bogen in die South State Street ein.
    Vor der Bar Pink Poodle blieb Tony stehen. Die Tür war verschlossen. Er versuchte, sie zu öffnen.
    »Aufwachen!« befahl ihm McClusky scharf, und die Erstarrung fiel von Tony ab.
    »Das ist doch der Pink Poodle «, sagte Tony überrascht. »Ich habe Sie hierher geführt?«
    »Ja«, sagte McClusky. »Kommen Sie mit! Können Sie sich jetzt an etwas erinnern?«
    »Nein, ich habe noch immer keine Ahnung«, sagte Tony.
    Sie gingen auf den Streifenwagen zu, der ihnen gefolgt war, und stiegen ein.
    McClusky ließ sich mit dem Polizeipräsidenten verbinden.
    In den nächsten fünfzehn Minuten trafen weitere Funkstreifenwagen ein. Kriminalbeamte in Zivil umstellten den
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