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019 - Bei Vollmond wird gepfählt

019 - Bei Vollmond wird gepfählt

Titel: 019 - Bei Vollmond wird gepfählt
Autoren: Dämonenkiller
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Powell!«
    Dorian hängte ein. Er fühlte sich matt und erschöpft. Kein Zweifel, er bekam eine ordentliche Erkältung. Doch das war im Moment seine geringste Sorge. Er überlegte, ob er noch einmal in das alte Haus zurückkehren sollte, in dem die Tote mit dem Vampirpfahl im Herzen lag, entschied sich jedoch dagegen. Vielleicht war es eine Falle der Dämonen. Schon einmal hatten sie versucht, ihm ein Verbrechen anzulasten, ihm Morde an Unschuldigen in die Schuhe zu schieben. Wenn er in einen Fall verwickelt wurde, in dem eine Frau als angeblicher Vampir gepfählt worden war, konnte das sehr schlimme Folgen für ihn haben.
    Dorian beschloß daher, zunächst einmal abzuwarten. Vielleicht konnte er auch aus Phillip etwas herausquetschen.

    Dorian erwachte gegen elf Uhr, nach wenigen Stunden Schlaf. Er fühlte sich sterbenselend; sein Kopf glühte, und er hatte Halsschmerzen und krächzte wie ein Rabe. Draußen regnete es wieder einmal. Es war ein trübseliger Tag, und Dorian hatte keine Lust, überhaupt aufzustehen, aber es gab manches, worum er sich kümmern mußte. Ohne Appetit würgte er das Frühstück hinunter. Da trat Steve Powell, der rothaarige Executor Inquisitor, ein.
    »Dorian, wie sehen Sie denn aus? Wie Sauerbier mit Spucke.«
    »So fühle ich mich auch. Ist in den Nachrichten etwas von einem Mord in Fulham erwähnt worden?«
    »Nein. Vielleicht rufen Sie mal den O. I. an. Möglich, daß der etwas weiß.«
    Dorian ging ins Nebenzimmer zum Telefon. Er überlegte gerade, ob er trotz seines schmerzenden Halses eine Zigarette rauchen sollte, als Miß Pickford ins Zimmer trat.
    »Sie können unmöglich rauchen, Mr. Hunter.« Sie fühlte sich wie immer bemüßigt, ihm Vorschriften zu machen.
    Er steckte sich sofort eine Zigarette an und paffte eine Rauchwolke in Miß Pickfords Richtung. Sie war enorm tüchtig, das mußte man ihr lassen, aber sie hatte Haare auf den Zähnen. Er drehte ihr den Rücken zu und wählte die Geheimnummer des Observator Inquisitor. Gleich darauf hörte Dorian die klare, scharf akzentuierte Stimme Trevor Sullivans. Miß Pickford ging hinaus, und Dorian drückte die Zigarette wieder aus.
    »Ist Ihnen etwas von einem Mord in Fulham bekannt, bei dem eine Frau wie ein Vampir gepfählt wurde?«
    »Nein, von solchen Fällen ist mir sofort Meldung zu machen, und ich habe nichts Derartiges gehört. Sind Sie auf einen neuen Fall gestoßen, der unsere Abteilung angeht, Mr. Hunter?«
    »Das läßt sich noch nicht sagen«, wich Dorian aus. »Es handelt sich um eine mysteriöse Sache, in der ich erst weitere Nachforschungen anstellen muß, ehe ich mich dazu äußern kann.«
    »Tun Sie, was Sie für richtig halten. Aber keine Unbesonnenheiten! Und denken Sie daran, daß die Inquisitionsabteilung nicht nur aus Ihnen besteht. Sie müssen nicht alle Dämonen im Alleingang zur Strecke bringen.«
    »Ja, Mr. Sullivan.«
    »Können Sie mir nicht doch ein wenig mehr sagen?«
    »Jetzt noch nicht. Ich will zuerst sichergehen, daß es sich um keine Falle der Dämonen handelt.« Dorian nannte Straße und Nummer des Spukhauses. »Dort scheint es nicht mit rechten Dingen zuzugehen. Ich will den Fall zumindest so lange allein bearbeiten, bis ich mir einen Überblick verschafft habe.«
    Der O. I. war einverstanden, und Dorian legte auf. Im Grunde seines Wesens war er ein Einzelgänger, der mit Vorliebe auf eigene Faust handelte. Viele Rückfragen und lange Besprechungen lagen ihm nicht. Der Dämonenkiller war ein Mann der Tat.
    Er suchte gleich Phillip auf, den er trotz Miß Pickfords Protest weckte, doch aus dem Hermaphroditen war nichts herauszubekommen. Tiefe bläuliche Schatten lagen unter seinen goldfarbenen Augen. Er sprach kaum ein Wort, und auf die Ereignisse der Nacht angesprochen, antwortete er überhaupt nicht. Dorian wußte, wann es Zweck hatte, mit Phillip zu reden, und wann nicht.
    Er setzte sich in den Rover, der ihm während seiner Aufenthalte in London zur Verfügung stand, und fuhr am Hyde Park vorbei in Richtung Fulham. Er fand das alte Haus ohne Schwierigkeiten, parkte den Rover vor der Hecke und trat durch das offene Gittertor. Vor dem Haus saß eine alte Frau im Schaukelstuhl und strickte. Eine dicke, gefleckte Katze lag zu ihren Füßen. Ein alter Mann schnippelte mit einer Schere an der Hecke herum. Es waren die beiden Alten, die Dorian in der Nacht im Schlafzimmer gesehen hatte. Der zehnjährige Junge und das neunzehnjährige Mädchen waren nirgends zu sehen.
    Der Alte kam auf Dorian zu. Es
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