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0187 - Soldaten für Kahalo

Titel: 0187 - Soldaten für Kahalo
Autoren: Unbekannt
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Terraner mit den grauen Augen trotzdem noch darauf beharren konnte, er werde seinen Posten erst dann verlassen, wenn er das Mädchen in Sicherheit wußte.
    Wo doch jedermann sehen konnte, daß ihr Schicksal, welches es auch immer gewesen sein mochte, sich niemandem offenbaren würde. So dachte Perk, bis er einen neuen Bericht des automatischen Wachsystems empfing. Das System hatte eine Gruppe von etwa zweitausend Flooths entdeckt, die sich offenbar unbemerkt von einem der Verbände abgespalten hatten und nun rasch in nordöstlicher Richtung vorstießen. Perk war darüber zutiefst beunruhigt, denn in der Marschrichtung der Flooths lag eine .Zelle der zentralen Energieversorgung. Jenseits der Zelle lag das Große Kahal, aber Perk in seiner Unkenntnis der technischen Zusammenhänge war nicht ganz sicher, ob das Kahal noch funktionieren würde, wenn die Flooths erst einmal die Zelle auseinandergenommen hatten. Er leitete die Neuigkeit an die Teraner weiter. Die einzige Antwort, die er bekam, hieß: „Wir sind schon unterwegs!"
    Das letzte, woran Mory sich erinnerte, war tödlicher Schreck, und was sie zu sehen bekam, als sie erwachte, war nicht dazu angetan, ihr Entsetzen zu mildern. Sie lag auf der Pritsche eines primitiven Fahrzeugs, das sich rumpelnd und mit knatterndem Motor offenbar über ungebahntes Gelände bewegte. Es stank nach Benzin. Von ringsum kamen schrille, pfeifende Laute. Mory getraute sich nicht, sich aufzurichten und über den Rand der Pritsche hinwegzusehen. Sie fürchtete sich vor dem Anblick der fremden Gestalten. Dabei brauchte sie nur den Kopf zu wenden, dann sah sie zwei von ihnen vor sich auf dem erhöhten Fahrersitz hocken. Sie wandten ihr die Rücken zu, und als Mory ihren Abscheu überwunden oder doch wenigstens sich an ihn gewöhnt hatte, konnte sie sie in aller Ruhe studieren. Sie waren schlank, und wenn sie sich bewegten, dann taten sie es flink und voller Kraft. Ihre Köpfe waren von hinten nicht ungewöhnlich anzusehen, nur wenn sie sich zur Seite wandten, erschien im Profil der spitze, insekten-hafte Vorderschädel. An der Schädelseite trugen sie rechts und links je eine ovale, leicht gewölbte Platte aus schwarzem Chitin. Mory erinnerte sich an das Ding, das Perry gefunden hatte. Niemand kümmerte sich um sie, und sie war froh darum. Die Sonne mußte vor kurzem auf gegangen sein. Roter Schein lag auf den grünlichen Körpern der beiden Flooths, von denen einer das rumpelnde Fahrzeug steuerte. Eine Stunde lang lag Mory reglos und dachte über ihre Situation nach. Ihr Mut wuchs ein wenig. Sie richtete sich schließlich auf die Ellbogen und schaute über den Rand der Pritsche hinaus. Ringsum war weites, flaches Grasland. Nur fern am Horizont gab es Berge, bläulich im Morgendunst. Die Ebene war erfüllt von Fahrzeugen, und die Fahrzeuge wiederum von Flooths. Mory sah, daß sich auf jeder Pritsche wenigstens fünfzig der grünen Gestalten drängten, und es gab mindestens zweitausend Fahrzeuge. Es entging Mory nicht, daß die Fahrzeugwandungen eine merkwürdige, kleinquadratige Struktur aufwiesen. Es sah so aus, als wären sie ohne Ausnahme jede aus Hunderten von Einzelteilen zusammengesetzt worden.
    Die Flooths schienen darin Meister zu sein. Ohne Zweifel hatten sie die Wagen in Tausenden von Einzelstücken an Bord ihrer Landungsboote transportiert und erst nach der Landung zusammengesetzt. Die Teile waren deswegen so klein, damit jeder, der dem Landeboot entstieg, seinen Anteil mitnehmen und an Land schleppen konnte. Mory entdeckte außerdem ein Geschwader von Flugzeugen, das sich mit fauchenden Triebwerken kreisend über der Fahrzeugkolonne bewegte.
    Wahrscheinlich waren auch die Flugzeuge zusammengesetzt.
    Sie legte sich wieder nieder und ließ die Stunden verstreichen.
    Allmählich bekam sie Hunger. Den Flooths schien das nichts auszumachen. Sie verhielten sich weiterhin so, als hätten sie nie eine Gefangene gemacht. Gegen Mittag gab es eine kurze Pause, und während das Fahrzeug mit leerlaufendem Motor stillstand, schien es Mory, als verschwinde draußen der Lärm allmählich in weiter Ferne. Erst als der Wagen sich wieder in Bewegung setzte, wagte sie, sich umzusehen. Im Norden erhob sich eine-mächtige Staubwolke, und rings um ihr Fahrzeug befanden sich jetzt nur noch rund fünfzig andere. Der Rest, bei weitem die Mehrzahl, war das, was sich dort vorn unter dem Staub verbarg. Sie stellte außerdem fest, daß ihre Kolonne den Kurs geändert hatte. Sie bewegte sich jetzt nach
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