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0187 - Soldaten für Kahalo

Titel: 0187 - Soldaten für Kahalo
Autoren: Unbekannt
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aber seine Absicht war unverkennbar. Er hatte ein fremdes Wesen gefangen. Jetzt wollte er es aufschneiden und seine Anatomie studieren. Nichts hätte Mory in diesem Augenblick mehr auf dem Tisch gehalten. Schneller, als der Posten reagieren konnte, sprang sie auf. Schreiend stürmte sie auf den Ausgahg zu, den Kopf gesenkt und die Fäuste zum Schlag erhoben. Etwas packte sie von hinten und riß sie herum. Für den Bruchteil einer Sekunde starrte sie in ein scheußliches Heuschreckengesicht.
    Dann fühlte sie einen schmerzenden Stich hoch in der Schulter - und im nächsten Augenblick nichts mehr.
    Die Stimme hämmerte auf ihn ein und brachte ihn hartnäckig zum Bewußtsein zurück. „Die zentrale Energieversorgung dieses Gebietes ist lahmgelegt. Die Flooths haben eine Serie von Generatoren mutwillig vernichtet. Euer Fahrzeug ist nicht mehr bewegungsfähig, und infolge des Energieausfalls kann vorläufig auch kein Ersatz gestellt werden. Hier spricht Perk. Die zentrale Energieversorgung dieses Gebiets ist lahmgelegt. Die Flooths haben..." Mit einem kräftigen Ruck richtete Perry sich auf. Die Stimme erstarb im selben Augenblick. Ringsum war es finster.
    Perry zog die Beine unter einem schlaffen, weichen Körper hervor und stand auf. Vor ihm in der Dunkelheit stöhnte jemand. Perry erinnerte sich schließlich an die kleine Lampe, die er bei sich trug.
    Der helle Lichtkegel enthüllte das Ausmaß der Zerstörung, die der Absturz angerichtet hatte. Das Pilotenpult war aus der Halterung gerissen und auseinandergebrochen. Im Bugende des Raums türmten sich die Sessel, die der Aufprall nach vorne geschleudert hatte. Am Fuß des Sesselbergs lagen Andre und Bully, verkrümmt und bewußtlos. Der Körper, unter dem Perry die Beine hervorgezogen hatte, gehörte Atlan, dem Arkoniden. Das Stöhnen schließlich kam von Melbar Kasom, der zwischen den Einzelteilen des Pilotenpults gelegen hatte und sich in diesem Augenblick aufrichtete. „Bringen Sie sie zur Besinnung, Melbar!" befahl Perry. „Wir haben keine Sekunde zu verlieren. Das Flooth-Lager ist nicht mehr weit entfernt. Wir können zu Fuß in ein paar Minuten dort sein." Er trat auf die Seitenwand zu. Einen Augenblick lang hatte er befürchtet, auch der Öffnungsmechanismus könne von der zentralen Energieversorgung abhängen. Die Sorge erwies sich jedoch als grundlos. Geräuschlos wie immer verschwand ein schmaler Teil der Wand. Perry trat hinaus. Im Schein seiner Lampe drang er ein paar hundert Meter weiter durch die Schlucht vor. Er kam bis zu einer Stelle, an der die Felswände eine scharfe Biegung nach Norden beschrieben. Jenseits der Biegung begann die Schlucht sich zu weiten, und in der Ferne sah 'Perry das rote Flackern von Lagerfeuern. Er hastete zurück. Melbar hatte inzwischen ganze Arbeit geleistet. Die Besatzung des Beiboots stand wieder auf den Beinen. Niemand hatte ernsthafte Verletzungen davongetragen. Am schlimmsten war Bully daran, der sich eine Platzwunde auf der Stirn eingehandelt hatte. Blut war ihm übers Gesicht gelaufen und eingetrocknet. Er sah aus wie eine Figur aus einem Gruselfilm. Mit knappen Worten erklärte Perry die Lage. Er schloß: „Ich habe keine Ahnung, wie wir Mory aus den Händen der Flooths befreien können. Alles muß sich aus dem Augenblick ergeben. Auf jeden Fall bleiben wir beisammen.
    Notfalls müssen wir mit einem Flooth-Fahrzeug aus dem Lager fliehen. Die allgemeine Fluchtrichtung ist Nordwesten. Dieses Gebirge ist in Ost-West-Richtung nicht allzu stark. Im Westen liegt eine weite Ebene, und wenn wir die erreichen, brauchen wir uns vor den Flooths nicht mehr zu fürchten." Er sah Andres Augen plötzlich aufleuchten. „Aha", flüsterte der Mutant. „Das Große ... wie heißt es doch ... das ,Große Kahal. Ich sehe es jetzt ganz deutlich...!" Perry schlug ihm so derb auf die Schulter, daß Andre ein Stück in die Knie ging. „Kümmern Sie sich nicht um meine Gedanken!" befahl Perry. „Wie steht's mit der Verbindung mit Mory?" Andre fuhr sich über die Stirn. „Kaum mehr vorhanden", antwortete er dumpf. „Nur noch eine ganz schwache Ausstrahlung, typisch für den Zustand der Bewußtlosigkeit."
    „Worauf warten wir noch?" sagte Perry grimmig.
    Minuten später hatten sie die Biegung der Schlucht hinter sich gelassen, vor ihnen lag der Talkessel mit dem Kuppelbau in der Mitte. Rings um die Kuppel brannten die Lagerfeuer der Flooths, klein und unscheinbar diesmal, weil das Hochtal kaum Vegetation trug. Auch die Aktivität im
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