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0187 - Soldaten für Kahalo

Titel: 0187 - Soldaten für Kahalo
Autoren: Unbekannt
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und ich weiß auch, daß ich für den Mangel allein verantwortlich bin, den Mangel an Koordination nämlich." Jemand lachte leise. Ein anderer Mann erhob sich von seinem Sitzplatz auf dem glatten Boden des Rundraums. Schlank und mit nicht allzu breiten Schultern wuchs er, während er aufstand, zu überraschender Größe auf. Das Auffallendste an ihm jedoch war die ungewöhnlich hohe Stirn, die im geraden Ansatz schneeweißer Haare endete.
    „Edelmütig wie immer gibt sich der Terraner", spottete der Weißhaarige. „Und nicht ganz uneigennützig, muß ich sagen. Wie leicht lassen sich alle möglichen hohen und niedrigen Beweggründe verdecken, wenn man nur eine Schuld auf sich nimmt, eine Verantwortung."
    Er trat auf den Großadministrator zu. Die beiden Männer waren nahezu gleichgroß, und wer sie so beobachtete, wie sie einander gegenüberstanden, der konnte sich kaum der Aura der überragenden Persönlichkeit entziehen, die von beiden ausging.
    „Ich habe dich schon deutlicher verstanden", brummte Rhodan.
    „Worauf möchtest du eigentlich hinaus?"
    Der Weißhaarige lächelte ihn an.
    „Wir sind verwirrt, nicht wahr?"
    „Schön, wir sind verwirrt."
    „Wir befinden uns in einem Raumschiff, von dem wir nicht wissen, wem es gehört. Dieses Raumschiff hat uns von Badum nach Lovely gebracht, auf Lovely haben wir einige höchst rätselhafte Abenteuer bestanden, und jetzt bringt uns dasselbe Schiff von Lovely nach irgendwohin. Wir haben nicht den geringsten Einfluß auf den Kurs. Wir sind zwar nahezu freiwillig eingestiegen, aber alles andere überlassen wir den unheimlichen Fremden."
    „Du drückst dich sehr klar aus", gab Rhodan zu. Ein bißchen Spott schwang in seiner Stimme. „Na also", rief der Weißhaarige und warf ein wenig theatralisch die Arme in die Höhe.
    „Wir sind verwirrt. Du willst nicht zugeben, daß du verwirrt bist und dir deswegen bislang noch keine Mühe gegeben hast, unsere Unternehmungen zu koordinieren. Deswegen hast du Melbars Schuld auf dich genommen. Du brauchst dich nicht zu genieren.
    Wir sind alle durcheinander. Keiner hat bis jetzt Zeit gefunden, in aller Ruhe nachzudenken. Niemand ..." Perry Rhodan legte ihm die Hand auf die Schulter, das brachte ihn zum Schweigen. „Du spinnst, Atlan", sagte Perry mit Nachdruck. „Auch das ist vermutlich auf die allgemeine Verwirrung zurückzuführen."
    Ächzend und mit ein paar leisen Flüchen erhob sich schließlich der letzte Uniformierte vom Fußboden. Dicklich, nicht allzu groß und mit widerspenstigen, sandfarbenen Haarstoppeln auf dem Schädel, blieb er neben Perry Rhodan und dem Arkoniden fast unscheinbar. Ihm selbst schien jedoch die Unscheinbarkeit nicht aufzufallen. Er bewegte sich auch im Kreis der Größten mit polternder Burschikosität, die ihm in den langen Jahren seines Daseins zum augenfälligsten Charakterzug geworden war.
    „Ein offenes Wort wird stets begrüßt", rief er aus, scheinbar atemlos von der Mühe, die ihn das Aufstehen gekostet hatte. Er schlug dem Arkoniden freundschaftlich auf die Schulter und fügte hinzu: „Wird endlich Zeit, daß dir einer die Wahrheit sagt."
    Atlan lachte.
    „Na schön. Wichtig ist nur, daß ich Widerspruch ausgelöst habe.
    Widerspruch belebt die Geister. Und solche Bewegung haben wir nötig."
    Rhodan wandte sich an den Mutanten.
    .Andre, wie weit sind Sie vorgestoßen?"
    „Nur den Zentralgang entlang bis zum nächsten Schott, Sir, und natürlich durch das Schott hindurch. Dahinter liegt ein weiter, unbeleuchteter Raum. Er ist leer ... wie alle anderen Räume in diesem Schiff. Ich fand, die Dunkelheit ist günstig und blieb mittendrin stehen, um mich zu konzentrieren. Dann kam..." Er unterbrach seinen Bericht und schwieg.
    „Ich halte das für bedeutsam", erklärte Perry Rhodan, zu den anderen gewandt. „Seitdem wir uns in diesem Schiff aufhalten, sind uns alle Räume außer diesem hier und dem tunnelartigen Hauptgang versperrt. Andre ist der erste, der sich zu einer anderen Räumlichkeit Zutritt verschaffen konnte. Vielleicht sind die Fremden dabei, ihre mißtrauische Vorsicht aufzugeben und uns weiteren Spielraum zu lassen!"
    „Ach was, Fremde", knurrte der Dickliche abfällig. „Erst muß mir bewiesen werden, daß es Fremde an Bord dieses Schiffes gibt, dann werde ich mir überlegen, ob ich an sie glaube oder nicht."
    Andre meldete sich zu Wort. „Aber wir haben ihre Stimmen gehört, Sir!" wandte er ein. „Na und? Jeder Narr kann ein Lautsprechersystem an ein Bandgerät
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