Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0187 - Mannequins mit Mörderaugen

0187 - Mannequins mit Mörderaugen

Titel: 0187 - Mannequins mit Mörderaugen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Ihrer Sammlung, Jacques.«
    Deverell überlegte. Die Aufgabe würde ihn schon reizen. Vor allen Dingen konnte er den Kollegen zeigen, wo es langging, denn die hatten sich verzweifelt bemüht und nichts erreicht. Natürlich war er interessiert, aber er unternahm nie von sich aus den Anlauf, die Initiative mußte von den anderen ausgehen.
    »Haben Sie sich entschieden?«
    »Was will der Figaro denn mit so einer Geschichte, Chef? Ihr seid doch seriös.«
    »Es geht um Leser und damit um Käufer. Frankreich hat einen neuen Präsidenten, der einen anderen Kurs fährt. Auch wir müssen uns ein wenig umstellen, und diese Geschichte käme uns gerade recht. Ihnen doch sicherlich auch, Jacques?«
    »Was springt denn für mich dabei heraus?«
    »Wieviel wollen Sie?«
    »Hunderttausend.«
    »Abgemacht.«
    »Aber Dollar, Chef.«
    Das war ein Hammer. Jacques wußte es, grinste und wartete ab.
    Er zündete sich eine Schwarze an, denn es dauerte seine Zeit, bis sich der Verleger gefangen hatte. Ein paarmal schnappte er nach Luft und produzierte dabei seltsame Töne in der Leitung. »Sind Sie noch dran, Chef?«
    »Ja, zum Henker.«
    »Was sagen Sie zu meinem Vorschlag?«
    »Nein!«
    »Pech für Sie, Chef. Dann müssen Sie sich einen anderen Reporter suchen.«
    »Das werde ich auch, verdammt!«
    Deverell grinste. »Wirklich?«
    »Mann, Sie machen mich rasend, wirklich.«
    »Hunderttausend sind doch für Sie ein Pappenstiel. Und wenn Sie an die Leser denken, dann…«
    »Die Hälfte.«
    »Dafür hebe ich nicht einmal eine Arschbacke in die Höhe«, erwiderte Deverell so schnodderig, wie es seine Art war. Er grinste den beiden Schönen zu, die auf seinem großen Bett hockten und nur mit Modeschmuckketten bekleidet waren.
    »Sechzigtausend, Jacques!«
    »Ihr letztes Wort?«
    »Ja.«
    »Und meins ist Fünfundsiebzig. Sie können ja noch einmal anrufen, Chef, wenn Sie es sich überlegt haben.« Damit legte Jacques Deverell auf. Er löschte die Zigarette im Ascher und reckte sich, wobei sein seidener Hausmantel auseinanderklaffte.
    »Wieder zu neuen Taten bereit?« erkundigten sich die beiden Mädchen, und ihre Augen strahlten.
    »Möglich.«
    »Aber diesmal wird es…«
    Da klingelte das Telefon wieder. Jacques grinste. Das hatte er sich gedacht. Dieser alte Fuchs war nicht abzuschütteln. Was er sich einmal in den Kopf gesetzt hatte, führte er auch durch.
    »Ihr entschuldigt mich«, sagte Deverell und hob ab.
    »Ungern«, lautete die Antwort.
    »Sie Halsabschneider!« schimpfte der Verleger. »Sie verdammter Wucherer, Sie geldgierige Hyäne, Sie…«
    »Haben Sie sich entschieden, Chef?« erkundigte sich Deverell mit sanfter Stimme und strich dabei über sein rabenschwarzes Haar, das nach der neuesten Mode geschnitten war.
    »Ja, ich habe mich entschieden.«
    »Und?«
    »Ich nehme an, Jacques. Sie bekommen das Geld, wenn Sie Erfolg haben.«
    »Das versteht sich, Chef. Ich bin ja nicht wie andere. Ich liefere die Ware und kassiere dann erst meinen kargen Lohn.«
    »Werden Sie nicht zynisch.«
    »Bon, Meister. Sie hören wieder von mir.«
    »Wann?«
    »Die Modenschau findet statt am…«
    »In vier Tagen genau.«
    »Da ist noch viel Zeit«, erwiderte der Reporter. »In zwei Tagen wissen Sie mehr. Halten Sie die erste Seite auf jeden Fall frei, und pfeifen Sie mal auf die Politik. Ist sowieso immer das gleiche. Ich liefere Ihnen die Story, und Sie holen schon mal das Geld aus Ihrem Keller. Alles klar?«
    »Ja. Und beeilen Sie sich, Jacques.«
    »Sehr wohl, Chef.« Deverell lächelte und legte auf. Dann drehte er sich um, erhob sich von seinem Sitzkissen, öffnete den Gürtel und ließ seinen Hausmantel von den Schultern rutschen.
    Die beiden Mädchen lächelten und wußten Bescheid.
    »Alles hat im Leben seine Zeit«, dozierte der Reporter. »Nur das eine nicht.« Er hatte die Worte kaum ausgesprochen, als er schon zwischen den beiden lag.
    An die vier anderen Girls dachte Jacques Deverell nicht mehr. Er lebte immer nur für den Augenblick.
    Jacques Deverell war eben ein ganz besonderer Mann. Und das in jeder Beziehung…
    ***
    Wenn der Teufel die Schönheit erfunden hatte, dann gehörten die vier Mädchen zu seinen Günstlingen, denn er hatte sie mit allen Attributen ausgestattet, die Männer in den Wahnsinn treiben könnte.
    Vier Mädchen, vier Namen, viermal geballte Schönheit und geballter Sex.
    Aber auch viermal Gefahr, nur daß niemand etwas davon ahnte.
    Violetta Valeri! Welch ein Name, welch eine Frau. Schlank, biegsamer Körper,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher