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0186 - Die Blutorgel

0186 - Die Blutorgel

Titel: 0186 - Die Blutorgel
Autoren: Jason Dark
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inzwischen ihre Farbe gewechselt hatte, denn es war schon dämmrig geworden.
    Vic Tyler hatte den Ford nicht abgeschlossen. Sie wollten gerade einsteigen, als sie das Geräusch hörten.
    Nein, kein Geräusch, sondern Musik!
    Orgelspiel!
    Irgendwie schwermütig hörte es sich an. Die Melodienfetzen drangen durch den dicken Nebel. Es war ein Lied, dessen Melodie der Familie zwar bekannt war, doch den Text wußten sie nicht. Sie erinnerten sich nur daran, daß man es immer auf Beerdigungen spielte…
    »Das ist ja schlimm«, flüsterte Mrs. Tyler. »Dabei kann einem Angst und Bange werden. Außerdem wer spielt denn um diese Zeit Orgel?«
    »Was heißt um diese Zeit?« Vic warf einen Blick auf seine Uhr. »Es ist später Nachmittag oder früher Abend, ganz wie du willst, Darling.«
    »Seltsam finde ich es schon«, erwiderte Jennifer.
    »Ich auch«, antwortete ihr Mann, stieg in den Wagen, schlug die Tür zu und fuhr an.
    Ein Gespräch wollte nicht mehr aufkommen. Jeder der drei verspürte ein ungutes Gefühl…
    ***
    Zu dritt saßen wir in der prächtigen Hotelhalle und schlürften Drinks. Die Getränke waren zwar sehr gut, das Hotel ebenfalls, trotzdem hatte ich schlechte Laune.
    Der Nebel war schuld daran.
    Wir saßen fest, kamen einfach nicht weg. Hatten wir zuerst gedacht, er wäre ein lokales Ereignis, so mußten wir erfahren, daß er einen großen Teil von Kalifornien bedeckte. Und das im Land der vielen Sonne und des Urlaubs. Niemand wußte auch, wann er sich verflüchtigte. Eins jedoch war sicher: Starten konnten wir nicht, weil der Los Angeles International Airport seinen Flugbetrieb eingestellt hatte, diesmal nicht wegen eines Fluglotsenstreiks.
    Aber wir mußten nach London. Ich hatte mit Sir James telefoniert. Er wollte uns dahaben, und das so schnell wie möglich. Leider wußten wir auch nicht, wo Myxin und Kara steckten. Die beiden hatten Suko und mich bei unserem letzten Abenteuer begleitet. Danach waren sie verschwunden. Klammheimlich wie immer.
    Der dritte Mann an unserem Tisch ahnte, welche Gedanken sich hinter meiner Stirn bewegten. Er lächelte und sagte: »Nehmen Sie es nicht tragisch, John. Schauen Sie sich was von der Stadt an.«
    »Bei dem Nebel?«
    Captain Holling lachte. »Ja, da haben Sie recht. Daran dachte ich nicht.«
    »Und Hollywood ist auch nicht mehr das, was es einmal war«, erwiderte ich.
    »Sie können ja auch den Vernehmungen beiwohnen«, schlug der Polizist vor.
    Dazu hatten wir auch keine Lust, denn Suko schüttelte wie ich den Kopf.
    Wir hatten gerade einen Fall hinter uns. Um die Reste konnte sich die örtliche Polizei kümmern. Genau wußte auch der Captain nicht, um was es ging. Wir hatten ihm von einer Sekte erzählt, zu der auch Polizeibeamte gehörten. Irgendwie hatten wir nicht einmal gelogen, denn Izzi, der Urzeit-Götze, wurde wirklich von den Menschen fast schon angebetet.
    Ich hatte gegen ihn gekämpft, ihn jedoch nicht besiegen, wohl aber verletzen können. Mit dem Schwert, das einmal Destero gehört hatte, traf ich ihn zweimal. Dann war er verschwunden, hineingerutscht in die Tiefe der Erde, aus der er entstiegen war.
    Allerdings war es uns gelungen, die beiden Totenpriester aus Atlantis, Izzis große Diener, auszuschalten. Kara hatte dafür gesorgt. Das Schwert mit der goldenen Klinge tötete die Totenpriester, die hier in L.A. einen schon legendären Ruf als Privatdetektive mit tollen Erfolgschancen gehabt hatten.
    Natürlich war die örtliche Polizei überrascht worden. Es hatte zahlreiche Vernehmungen gegeben, und die Menschen berichteten samt und sonders von einem Riesenwurm, der aus dem Boden gekrochen war. Suko und ich bestätigten die Aussagen nicht, so daß ein Polizeipsychiater auf Massenpsychose diagnostizierte.
    »Wollen Sie es sich nicht doch überlegen?« fragte mich der Captain.
    Ich schüttelte den Kopf. »Sorry, Captain, wir bleiben nicht hier.«
    Holling strich über sein dunkles Haar. »Aber der Flughafen ist geschlossen, John. Sie werden keine Maschine finden…«
    »Wer redet denn von einer Maschine?« fragte ich.
    Holling hob überrascht die Augenbrauen. »Jetzt sagen Sie nur noch, Sie wollen mit einem Wagen..«
    »Genau das wollen wir.«
    »Großer Gott, überall ist Nebel.«
    »Aber nicht im Norden.«
    »Sie meinen Kalifornien?«
    »Ja, ich rede von San Francisco.«
    »Die sind allerdings verschont geblieben. In der Höhe von Soleda hört der Nebel auf. Aber bis dahin müssen Sie erst einmal fahren. Das dauert bei diesem Wetter ziemlich
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