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0183 - Die Dschungel-Armee

Titel: 0183 - Die Dschungel-Armee
Autoren: Unbekannt
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einem langen Schlaf. „Sie dürfen nicht entkommen." Da drang ein schriller Schrei von den unteren Etagen an Teltaks Ohren. Mit einem Schlag begriff er, was geschehen war. Während er mit den Soldaten im Lift nach oben gefahren war, hatten die Rebellen zusammen mit den befreiten Gefangenen über die Treppe die Empfangshalle erreicht. Bestürzt erkannte Teltak seinen weiteren Fehler. Anstatt seine Gruppe zu teilen und eine Hälfte über die Treppe nach oben zu schicken, hatte er sie im Lift zusammengepfercht. Inzwischen waren die Angreifer bereits unten angekommen. Die wenigen Männer am Portal konnten sie nicht aufhalten. „Zurück!" schrie Teltak. „Los! Zum Lift!" Kostbare Sekunden verstrichen, bis sie den Aufzug besetzt hatten. Teltak wartete nicht auf die letzten Männer. Ohne zu zögern, ließ er den Tragkorb in die Tiefe gleiten. In der untersten Etage stürzten sie heraus. Wild gestikulierend kamen die Zivilisten aus dem Empfangsraum gerannt. Gleich darauf entdeckte Teltak die Posten. Sie lagen direkt neben dem Portal. Ohne Deckung hatten sie gegen die plötzlich auftauchenden Rebellen keine Chancen gehabt. Teltak handelte wie im Fieber. Er packte den vorderen der Zivilisten am Kragen und schüttelte ihn.
    „Wo sind sie?" schrie er mit sich überschlagender Stimme.
    „Im Lastenaufzug", brachte der entsetzte Mann hervor. „Die Posten konnten sie nicht aufhalten. Sie sind gut bewaffnet."
    Teltak stieß den Mann von sich. Ironie des Schicksals, daß ausgerechnet er den Befehl gegeben hatte, den Generator wieder in Betrieb zu nehmen, der die Magnetfelder der beiden Aufzüge mit Energie versorgte. Jetzt waren die Flüchtlinge bereits im Lagerschuppen. Aber noch konnten sie die Rebellen einholen.
    Vom Lager aus blieb den Eindringlingen nicht viele Fluchtmöglichkeiten. Neue Hoffnung durchströmte Trat Teltak.
    Vielleicht hatten sich die Gegner selbst in eine Falle begeben. Er drückte die Taste, die den Aufzug zurückholen sollte. Ungeduldig wartete er auf die Ankunft des Transportlifts. Wenig später fuhr .er mit einem Dutzend Soldaten in die Tiefe. Sie stürmten aus dem Tragkorb, kaum daß der Lift hielt. Am Förderband vorüber rannten sie durch den Gang. „Kriecht durch die Öffnung, durch die das Band führt", befahl Teltak. Das Lager war der einzige Fluchtweg, der den Rebellen von hier aus blieb. Aber vom Lager aus konnten sie nur nach Zentral-City vorstoßen. Dort konnte man sie leicht überwältigen. Als dritter Mann gelangte Teltak in den Schuppen.
    Unberührt von den Geschehnissen gingen die Roboter ihrer Arbeit nach. Suchend blickte sich der Vormann um. Er sah die umgestoßenen Kistenstapel.- Sollten sich die Gegner dort versteckt haben? „Ergebt euch!" rief er mit überschnappender Stimme. „Es ist vorbei!" Nichts rührte sich. Die Rebellen schienen sich in Luft aufgelöst zu haben. Mit einem Blick zurück vergewisserte sich Teltak, daß jetzt alle Soldaten im Schuppen waren. „Räuchert sie aus!" befahl er. „Verteilt euch!" Sie umzingelten die Kisten, aber sie trafen auf keinen Widerstand.
    Dann wurde Teltak von einem der Männer gerufen. Er rannte zwischen den Stapeln hindurch und blickte fassungslos auf das nur halb mit Brettern zugedeckte Loch, das in den Boden führte.
    Allmählich begriff er die Wahrheit. Die Neutralisten hatten etwas Unmögliches vollbracht: Vom Dschungel aus hatten sie einen Tunnel direkt unter das Regierungs-gebäude vorgetrieben. Durch diesen Gang waren sie nun geflüchtet. Teltak fühlte, wie die Schwäche ihn zu übermannen drohte. „Wir müssen hinter ihnen her", ordnete er an. Als sich der erste der Plophoser in das Loch schwingen wollte, erfolgte die Explosion. Der Mann wurde zurückgeschleudert. Der Boden vibrierte. Die Kistenstapel fielen in sich zusammen. Teltak verlor den Halt und stürzte zu Boden.
    Sie haben den Tunnel gesprengt, dachte er. Sie wollen eine weitere Verfolgung verhindern. Jemand beugte sich über ihn und zog ihn hoch. Seine Niederlage war vollkommen. Es ist alles aus, dachte er. „Sind Sie verletzt, Sir", sagte eine Stimme wie aus einem dichten Nebel. Willenlos ließ er sich wegführen. In zwölf Tagen war seine Gegeninjektion fällig. Teltak erschauerte. Ein Mann konnte viele Fehler begehen. Er, Teltak, hatte den schlimmsten von allen begangen und war einem entsetzlichen Irrtum zum Opfer gefallen. Er hatte seine Freiheit verkauft.
    „So", sagte Smitty zufrieden. „Jetzt können sie einige Monate graben, bevor sie den Schacht freigelegt
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