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0183 - Die Dschungel-Armee

Titel: 0183 - Die Dschungel-Armee
Autoren: Unbekannt
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wurde immer unruhiger. Seine Ahnung, die ihn bisher selten getrogen hatte, sagte ihm, daß der Kampf etwas mit ihnen zu tun hatte.
    Atlan kam langsam zu ihm herüber. In seinem Gesicht lag ein merkwürdiger Ausdruck. „Ich habe mir gerade gewünscht, daß es keine Freunde von uns sind, die ins Regierungsgebäude eingedrungen sind", sagte er matt. Rhodan blickte ihn verblüfft an.
    „Es würde uns bestimmt schwerfallen, sie davon zu überzeugen, daß wir nicht mit ihnen gehen können", fuhr der Arkonide fort.
    Allmählich begriff Rhodan, worauf Atlan hinauswollte.
    „Du meinst...", setzte er an. Atlan nickte. „Wir müssen in jedem Fall hierbleiben, um die lebenswichtige Gegeninjektion zu erhalten." Rhodan straffte sich. „Ich würde trotzdem fliehen, wenn sich eine Gelegenheit böte", sagte er entschlossen. „Auch unsere Mediziner haben genügend Erfahrung, um ein Gegenmittel zu finden."
    „Die Frage ist nur, ob ihnen das rechtzeitig gelingt", entgegnete Atlan mit nicht zu überhörendem Spott. „Da du jedoch Terraner bist, Barbar, verstehe ich dich. Ihr könnt überhaupt nicht anders handeln." Eine Explosion unterbrach ihre Unterhaltung. Der Raum vibrierte. Atlan lächelte. „Es sieht so aus, als sei der Kampf auf dem Höhepunkt angelangt", sagte er gelassen. Rhodans Spannung stieg. Er fühlte, daß eine schicksalhafte Wende bevorstand. Er wollte nicht daran glauben, daß die Zeit terranischer Vorherrschaft vorüber war. Solange er atmete, würde er für die Menschheit kämpfen. Das konnte Atlan nicht verstehen.
    Der Arkonide war ein Mann ohne Volk, verachtet von seiner eigenen Rasse, geduldet von den Terranern. Er war und blieb ein Einzelgänger, ein Wanderer durch die Zeiten, der bei allem kämpferischen Mut doch ein Philosoph blieb. Der Kampflärm schien sich jetzt in Richtung ihres Raumes zu verlagern. Rhodan fragte sich, wer zu ihnen hereinkommen würde: Freunde oder Feinde. Er vermutete, daß er es in wenigen Minuten erfahren würde.
    Peartons Gesicht schien noch eine Spur hagerer zu werden, als er die Treppe hinabblickte. Für Kasom war es einfach" sich in die Gedanken des Rebellen zu versetzen. Pearton hatte jetzt den sicheren Tod vor Augen, und er starb für Menschen, die ihm wahrscheinlich gleichgültig waren. Die Verfolger waren bereits im unteren Stockwerk. Nach dem Lärm zu schließen, handelte es sich mindestens um zwanzig Männer, die heraufkamen. Smitty zog ein kurzes Rohrstück aus der Tasche. „Ich hatte gehofft, daß wir es vermeiden könnten", sagte er zu Kasom. „Doch jetzt bleibt uns keine andere Wahl." Er drehte an einem kleinen Stellrad am Ende des Rohres und lehnte sich über das Treppengeländer. Kasom sah, daß er das Rohr einfach in die Tiefe fallen ließ. „Hinlegen!" schrie Smitty und kauerte sich auf der Treppenstufe zusammen.
    Zwei Sekunden später erfolgte die Explosion. Kasom dachte für einen Moment, daß das Gebäude unter ihnen zusammenbrechen würde. Ein grellweißer Lichtblitz blendete ihn. Die Treppe erzitterte, die großen Fenster dröhnten wie eine überdimensionale Trommel und brachen dann klirrend auseinander. Verputz und Kunststoffbrocken wirbelten durch die Luft. „Eine Bombe, Sie Wahnsinniger", knirschte Pearton und kroch über die Stufen auf Smitty zu. „Wollen Sie uns alle umbringen?" Smitty zog sich am zerfetzten Treppengeländer hoch. Staub und Rauch quollen zu ihnen herauf. Kasom stand auf und schaute über das Geländer.
    Ein Teil des Aufganges war auseinandergerissen worden. Der größte Teil der Stufen bestand nicht mehr. Die Wände waren schwarzgefärbt und wiesen Risse auf. Kasom sah tote Wächter zwischen den Trümmern liegen. Der Ertruser wandte sich ab. Einer der Rebellen war durch ein Trümmerstück tödlich getroffen worden. Smitty hatte jedoch einen weiteren Aufschub für die Überlebenden errungen. Die Wirkung der Explosion hatte den Rebellen weitaus mehr geschadet als dem kräftigen Kasom. Zwei Männer waren verletzt, die anderen wirkten benommen. Pearton ließ keinen Zweifel daran, daß er mit Smittys Maßnahme nicht einverstanden war. Smitty ließ den Wortschwall Peartons mit ausdruckslosem Gesicht über sich ergehen. „Hondros Männer werden jetzt nicht mehr vor dem Einsatz schwerer Waffen zurückschrecken", sagte Pearton wütend. „Sofern sie welche haben", entgegnete Smitty. Kasom unterbrach den Streit der beiden Neutralisten. „So kommen wir nicht weiter", sagte er barsch. „Wir müssen an den Barrikaden dort oben vorbei, bevor
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