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0182 - Ich jagte »Jack the Ripper«

0182 - Ich jagte »Jack the Ripper«

Titel: 0182 - Ich jagte »Jack the Ripper«
Autoren: Jason Dark
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stand sie – gedeckt von einem bizarren Kunstwerk aus aufeinandergestapelten Autos – neben einer Bogenlaterne, die jedoch nicht brannte. Lief der Ripper vorbei? Jane hörte sein Atmen, dieses widerliche Keuchen, das allerdings auch seine Vorteile besaß. Jane wußte immer, wo sich ihr Feind aufhielt.
    Sie sah ihn vorbeilaufen, und das Messer in seiner Hand blitzte dabei.
    Der Detektivin ging es wieder besser. Sie dachte sogar darüber nach, ihrer ursprünglichen Aufgabe nachzukommen und den Ripper zu erledigen. Vielleicht schaffte sie es auf diesem Platz. Er konnte schließlich seine Augen nicht überall haben.
    Jane suchte nach einer Waffe. So massenweise das Metall auch hier herumlag, eine handliche Waffe konnte Jane Collins nirgends finden. Die Blechteile waren viel zu groß. Sie mußte sich vorerst mit ihren Fäusten begnügen.
    Der Ripper war stehengeblieben. Er lauerte, lauschte und konzentrierte sich. Jane Collins sah seinen Rücken, als sie hinter ihrer Deckung hervorlugte.
    Wie auf dem Präsentierteller befand sich der Ripper. Jane hätte ihn in den Rücken schießen können, er hätte nichts bemerkt. Den Gedanken hatte sie gerade zu Ende gedacht, als sich der Ripper dennoch drehte. Er schien einen sechsten Sinn zu haben, und Jane Collins zuckte hastig zurück. Hatte er was bemerkt? Der Ripper knurrte. Jane vernahm das Geräusch ebenfalls. Ein Schauer lief ihr über den Rücken, denn das Knurren hatte sich fürchterlich angehört, als läge ein Tier auf der Lauer.
    War dieser Ripper überhaupt noch ein Mensch? War er nicht längst ein Tier oder ein von fremden Mächten Beeinflußter?
    Das alles war möglich, aber Jane hatte jetzt wirklich keine Zeit, über Ursachen nachzudenken, sie mußte achtgeben, daß der Ripper sie nicht fand.
    Jeder Schritt war genau zu hören. Unter seinen Sohlen knirschte der Dreck. Jane hörte sein Atmen, sie versteifte, denn der Ripper befand sich dicht in ihrer Nähe, genau an der schmalen Einmündung. Die Detektivin merkte, daß sie einen Fehler gemacht hatte. Sie hätte ruhig noch weiterlaufen sollen, aber sie hatte Angst davor gehabt, daß der Ripper ihr unter Umständen doch noch die Klinge in den Rücken werfen würde. Er blieb stehen.
    Janes Herz klopfte schneller. Sein Schattenriß zeichnete sich deutlich vom Boden ab. Den Arm hatte er halb erhoben, die Messerklinge glänzte. Und jetzt wandte er noch den Kopf. Es herrschten schlechte Licht- und Sichtverhältnisse auf diesem alten Schrottplatz, doch eins stand fest, Umrisse und Schatten waren zu sehen.
    Auch der von Jane Collins.
    »Ha!« Es war kein Lachen, was der Ripper Jane entgegenschleuderte, sondern ein triumphierender Schrei, es endlich geschafft zu haben. Ja, er hatte es gepackt.
    Sie gehörte ihm.
    Sofort setzte er sich in Bewegung. Dabei hatte sich sein Gesicht verzerrt, der schwarze Bart zitterte, der Mund stand offen, die Augen glänzten.
    Jane hatte den ersten großen Schock hinter sich. Deshalb blieb sie gelassen und ließ den Ripper kommen.
    Sie wußte genau, daß sie an einem Kampf nicht mehr vorbeikam, die Flucht hatte sie in eine Falle gebracht.
    Jane schaute sich um.
    Zu beiden Seiten die Berge der Autos. Manche standen vor, andere wieder zurück. Kühlerhauben schoben sich aus den Hügeln aus Metall. Jane Collins hatte schon des öfteren Filmszenen gesehen, die auf einem Schrottplatz spielten. Dort drehten die Schauspieler zumeist eine wilde Verfolgungsjagd, sie kletterten in halsbrecherischen Manövern über die Blechberge, um den Verfolgern zu entkommen.
    Auch Jane dachte an die Möglichkeit. Sollte sie es wagen? Sollte sie tatsächlich versuchen, auf diese Art und Weise der menschlichen Bestie zu entkommen?
    Viel Zeit, eine Entscheidung zu fällen, blieb ihr nicht mehr. Der Ripper war schon verflucht nahe gekommen, sie mußte es wagen.
    Eine andere Chance bekam sie nicht. Es würde ihr vielleicht gelingen, ein paar Messerstöße abzuwehren, doch irgendwann würde der Ripper sie doch erwischen. Und wenn sie erst einmal verletzt am Boden lag, hatte er leichtes Spiel.
    Der Blick nach links.
    Ja, dort sah es besser aus, als auf der anderen Seite. Schon ziemlich weit unten stand die Schnauze eines alten Caddys vor. Auf seinem Dach lagerten zahlreiche andere Fahrzeuge, die eine Blechpyramide bildeten.
    Da mußte sie hoch.
    Jane holte noch einmal tief Luft, federte in den Knien, drehte und stieß sich ab.
    Ihr Körper schnellte hoch. Die Arme streckte sie aus, und ihre Hände bekamen die Stoßstange des
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