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0182 - Ich jagte »Jack the Ripper«

0182 - Ich jagte »Jack the Ripper«

Titel: 0182 - Ich jagte »Jack the Ripper«
Autoren: Jason Dark
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blendete und erfaßte die vorlaufende Jane Collins, die mit beiden Armen winkte.
    Im ersten Wagen hockten Will und ich. Und wir sahen die blondhaarige Jane auch als erste.
    Ich bremste. Stotternd allerdings, damit die hinter dem Bentley fahrenden Wagen nicht auffuhren. Dann hielt mich nichts mehr. Ich sprang aus dem Auto, und im nächsten Augenblick fiel mir eine völlig erschöpfte Jane Collins in die Arme.
    Sie lebte, das war erst einmal wichtig. Der Ripper hatte sie nicht in die Klauen bekommen.
    »John, mein Gott, John, es war schrecklich«, sagte sie immer wieder. »Dieser Ripper ist eine Bestie. Er hat vor meinen Augen ein Mädchen ermordet.«
    »Beruhige dich erst einmal«, sagte ich.
    »Nein, John, wir müssen ihn kriegen, er darf nicht mehr frei herumlaufen. Eine Bestie.«
    Da sagte mir Jane Collins wirklich nichts Neues. Doch es war nicht so einfach, den Ripper zu fangen. Nach wie vor wußten wir nichts. Vielleicht konnte uns Jane etwas sagen.
    »Mr. Sinclair!« Einer der Männer sprach mich an.
    Ich ließ Jane los und drehte mich um.
    Zum zweitenmal sah ich die Haare. Der Ripper hatte sie seinem Opfer abgeschnitten. Der Mann hielt sie in der rechten Hand. Zwischen den Fingern der anderen klemmte ein Zettel, die übliche Beschreibung des Mörders.
    »Ich konnte Claudia nicht helfen«, sagte Jane. »Er hatte mich bewußtlos geschlagen.«
    »Dir macht niemand einen Vorwurf«, erwiderte ich. »Aber du hast ihn gesehen?«
    »Ja.«
    »Und?«
    Jane gab mit stockenden Worten ihre Beschreibung. Ich erfuhr von einem Mann mit Halbglatze, einem Bart und dunklen Haaren.
    »Kennst du ihn wirklich nicht?« fragte Kommissar Mallmann, der neben uns getreten war.
    Ich schüttelte den Kopf. Erst jetzt sah Jane den deutschen Kommissar.
    »Will!« drang es erstaunt über ihre Lippen, »du bist ja auch hier.« Ihre Augen glänzten vor Freude.
    »Hallo, Jane.«
    Die beiden reichten sich die Hand. »Ich hätte dich auch gern unter anderen Umständen wieder gesehen«, sagte die Detektivin, »aber da war wohl nichts zu machen.«
    »Leider.«
    »Und ich habe dich tagelang gesucht«, erklärte ich ihr.
    »Ich hatte doch den Job.«
    »Welchen?«
    »Ich wollte den Ripper fangen.«
    »Und warum hast du nichts gesagt?« Aus meiner Stimme schwang ein Vorwurf mit.
    »Weil ich es allein machen wollte.«
    »Du hast ja gesehen, was fast dabei herausgekommen wäre.«
    »Sicher.«
    Da fiel mir etwas ein. »Himmel«, sagte ich, »der Ripper ist doch sicherlich mit einem Wagen gekommen.«
    »Natürlich.«
    »Welche Marke?«
    Jane Collins hob die Schultern. »Es tut mir leid, John, aber das kann ich dir wirklich nicht sagen. Es war zu dunkel. Auch der Wagen. Er schmolz mit der Dunkelheit zusammen.«
    »Da kann man wohl nichts machen.« Ich war ziemlich deprimiert.
    »Aber etwas anderes ist mir aufgefallen«, sagte die Detektivin.
    »Und?«
    »Die Stimme, John, ich kannte die Stimme.«
    »Was?« Ich schrie das Wort.
    »Ja. Ich habe sie schon einmal gehört.«
    »Und wo?«
    Jane machte ein verzweifeltes Gesicht. »Das weiß ich leider nicht, John.«
    »Überlege, schnell.«
    »Was meinst du, was ich die ganze Zeit über tue. Aber ich komme einfach nicht darauf.«
    Um uns herum wurde es taghell. Experten der Spurensicherung bauten ihre Scheinwerfer auf. Chiefinspektor Harrison wußte ebenfalls Bescheid.
    Ich sah das alles nicht, sondern schaute nur auf Jane Collins. Sie hatte den Kopf gesenkt, ihr Blick war zu Boden gerichtet und fast konnte ich sehen, wie es hinter ihrer Stirn arbeitete.
    Auch Will Mallmann blickte gespannt die blondhaarige Detektivin an, die hin und wieder fahrig über ihr Gesicht strich. Ihre Lippen zuckten.
    Sagte sie etwas?
    »Fällt dir der Name ein, Jane?«
    »Nein.« Sie zeigte sich gequält. »Aber ich habe die Stimme gehört, mein Gott. Das ist noch nicht lange her, ein paar Tage vielleicht, und da war was…«
    »Erinnere dich, Jane. Bitte, denke genau nach. Was hast du in den letzten Tagen alles unternommen?«
    »Ich war ja immer weg. Ich schaute mich im Milieu um und bin auch zu den Tatorten gefahren.«
    »Was hast du dort getan?«
    »Ich wollte einen Eindruck gewinnen, mir einen Überblick verschaffen, du kennst das ja.«
    »Sicher.«
    Jane holte tief Luft. Ich nahm meine Zigaretten hervor und bot der Detektivin ein Stäbchen an. Sie schüttelte jedoch den Kopf.
    Ich rauchte. Mit halbem Ohr bekam ich mit, daß man auch den Nachtwächter verhörte. Er wurde nach dem Wagen gefragt, mit dem der Ripper geflüchtet war. Auch
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