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0182 - Ich jagte »Jack the Ripper«

0182 - Ich jagte »Jack the Ripper«

Titel: 0182 - Ich jagte »Jack the Ripper«
Autoren: Jason Dark
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schnell. In weiten, pantherartigen Sätzen kam er ihr nach. Seine Füße schienen kaum den Boden zu berühren, und es dauerte nur Sekunden, dann hatte er sie.
    Zuerst hörte sie das Keuchen des Verfolgers, dann war die Pranke da. Wuchtig hieb sie in ihren Rücken. Es war ein Schlag, der das Mädchen nach vorn trieb und auf die Erde schleuderte.
    Claudia sah den Boden in rasender Schnelle auf sich zukommen, dann erfolgte der Aufprall. Plötzlich spürte sie Blut im Mund. Sie hatte sich an einem harten Stein die Lippen aufgerissen, auch aus der Nase rann die rote Flüssigkeit und lief über ihre Lippen.
    Stöhnend blieb sie liegen, in ihren Ohren rauschte es, und dann hörte sie das heftige Keuchen des Rippers.
    Ein harter Griff.
    Sie schrie auf. Fünf Finger hatten sich in ihre Haare gekrallt und zogen ihren Körper herum, der langsam auf die Seite rollte. Jetzt hatte der Ripper freie Bahn.
    Er kniete sich auf das Mädchen, das furchtsam seine Arme erhoben hatte.
    Der Ripper schlug sie weg.
    Im nächsten Augenblick sah Claudia Ferris das Messer dicht vor ihrem Gesicht aufblitzen. Dahinter die grausamen Augen des Rippers, und ihr gellender Todesschrei erstickte im sprudelnden Blut…
    ***
    Jane Collins hatte zwar keinen Schädel aus Eisen, aber ein Schlag gegen den Wagen warf sie trotzdem nicht für eine Stunde auf die Matte.
    Sie erholte sich ziemlich schnell.
    Zuerst spürte sie nur das taube Gefühl im Kopf, dann jedoch vernahm sie etwas anderes.
    Schreie und ein Wimmern!
    Janes Magen zog sich synchron mit der Kopfhaut zusammen. Sie hatte plötzlich Angst. Die Furcht strahlte wie eine Flamme in ihrem Körper auf. Und die Angst hatte sie nicht so sehr um sich, sondern um Claudia Ferris.
    Schlagartig fiel ihr wieder alles ein.
    Jetzt erst merkte Jane Collins, daß sie nicht auf dem Boden lag, sondern saß. Mit dem Rücken lehnte sie gegen ihren Wagen, und die Geräusche drangen aus einer anderen Richtung an ihre Ohren.
    Sie klangen links auf. Vorsichtig drehte Jane den Kopf.
    Noch ein letzter Schrei, ein verzweifelter Todesruf, danach das Röcheln, dann war Stille.
    Die Detektivin glaubte, ihr Herz würde stehenbleiben. Sie war wieder soweit klar, daß sie genau wußte, was sich dort zugetragen hatte.
    Ein Mord!
    Ein brutaler, hinterlistiger, gemeiner Mord. Der Ripper hatte sein siebtes Opfer gefunden.
    Und das hieß Claudia Ferris!
    Im ersten Augenblick glaubte Jane, die Welt würde zusammenbrechen. Die Detektivin kapitulierte in diesen Momenten vor der ungeheuren Grausamkeit. Sie war nicht fähig, sich zu rühren, denn sie konnte den Mord nicht fassen.
    Jane hatte helfen wollen, vergeblich, der Mörder war stärker gewesen.
    Und sie hörte ihn.
    Deutlich vernahm sie sein Lachen, Kichern und Keuchen. Der Schall trug die Geräusche bis zu ihr hin, und sie saß da und tat nichts, weil das Gehirn irgendwie blutleer war.
    Bis eine Wagentür klappte.
    Dieses Geräusch wirkte auf Jane Collins wie ein Startsignal.
    Plötzlich fand sie sich wieder in der Wirklichkeit zurecht, sie spürte die Schmerzen im Kopf, sie sah die Umgebung und dachte daran, daß sie noch am Leben war.
    Das konnte sich der Ripper überhaupt nicht leisten. Er mußte die Detektivin töten.
    Die Astra fiel ihr ein. Himmel, sie lag noch im Wagen. Die Tür stand offen, so daß die Innenbeleuchtung brannte. Wenn sie an die Waffe herankommen konnte, sah alles ganz anders aus. Dazu durfte sie jedoch nicht sitzenbleiben.
    Jane erhob sich. Sie stützte sich dabei am Kotflügel des Wagens ab, geriet ins Taumeln und spürte bei jedem Schritt das Stechen im Kopf.
    Schließlich stand sie vor der Tür. Sie bückte sich, streckte den Arm aus, die Finger suchten nach dem Griff, um den Wagenschlag aufzuziehen. Da vernahm sie die Schritte. Knirschend bewegten sie sich auf dem Boden. Da sich außer dem Ripper und ihr niemand in der Nähe befand, wußte die Detektivin, daß sich der Ripper sie als Opfer ausgesucht hatte. Er sprach sogar.
    Worte brabbelte er vor sich hin. Halbe Sätze, die der Überlegung eines Wahnsinnigen entsprungen sein konnten. Hin und wieder kicherte er, und Jane sah etwas in seiner Hand. Haare!
    Der Stich drang tief in ihr Herz. Das Entsetzen wurde stärker. Sie hätte am liebsten geschrien und konnte sich nur beherrschen, indem sie eine Hand vor ihre Lippen preßte.
    Im nächsten Augenblick schleuderte der Ripper die Haare fort.
    Dabei leuchtete etwas weiß auf, der berühmte Zettel, mit dem er auf sich als Täter hinwies.
    Die nächsten Worte
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