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0180 - Sonderauftrag Maracaibo

0180 - Sonderauftrag Maracaibo

Titel: 0180 - Sonderauftrag Maracaibo
Autoren: Sonderauftrag Maracaibo
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reingelegt.«
    »Wieso?«
    »Rosega und Fanster haben uns ganz schön an der Nase herumgeführt. Während wir hier draußen auf sie warteten, tauchten sie in der Stadt auf und drangen in Rosegas Haus ein. Die Tochter ist gekidnappt. Sandheim, ein Detective der Stadtpolizei, wurde von ihnen zusammengeschossen. Himmel…«
    Er schluckte im letzten Augenblick etwas hinunter, was sich in Gegenwart von Damen nicht sagen lässt. Dorothy Seaster sah im nach, wie er den Hang zur Straße hinauflief. Sie hatte den Namen Sandheim nie vorher gehört, denn sie kam aus einer Stadt, die gute tausend Meilen entfernt lag. Aber es gab ihr doch einen kleinen Stich, als sie Pitts sagen hörte - zusammengeschossen -. Er war ein Detective gewesen, ein Mann desselben Berufs, den auch sie hatte. Ein Mann, der für ein mittleres Beamtengehalt stündlich bereit sein musste, sich töten zu lassen.
    Und der diese Bereitschaft mit seinem Leben bezahlt hatte.
    ***
    »Sie verdammter Idiot«, brüllte Rosega, als sie im Wagen saßen. »Warum mussten Sie diese verfluchte Knallerei veranstalten?«
    »Sollte ich mich vielleicht über den Haufen schießen lassen?«, schrie Fanster zurück.
    »Kein Mensch hätte Sie über den Haufen geschossen, wenn Sie Ihre verdammten Arme gehoben hätten!«, schrie Rosega wild vor Wut, während der Fahrer das Auto in hoher Geschwindigkeit durch die Straßen riss. »Jetzt wird der Krach im Handumdrehen die ganze Nachbarschaft mobilmachen, innerhalb von zehn Minuten ist unser Besuch im Haus entdeckt, und wir haben den Vorsprung von zwei Stunden verloren, den ich so geschickt mit dem Brief eingefädelt hatte!«
    »Geschickt!«, höhnte Fanster. »Es war doch heller Irrsinn, überhaupt zu kommen!«
    »Teufel, brüllt doch ein bisschen lauter!«, rief der Fahrer dazwischen. »Wenn wir an einem Streifenwagen vorbeikommen, müssen doch die Cops gleich erfahren, dass hier drin was nicht in Ordnung ist!«
    Rosega und Fanster schwiegen erschrocken. Nach einer Weile brummte Fanster: »Wir sollten das Mädchen knebeln.«
    »Sie, unterstehen Sie sich, meine Tochter…«, röhrte Rosega, aber Fanster unterbrach ihn.
    »Rosega, jetzt seien Sie wenigstens mal eine Minute lang vernünftig! Wenn das Mädchen zu sich kommt und schreit, haben wir das Theater! Wir brauchen ihr doch nur ein Tuch vor den Mund zu binden, dann kann sie durch die Nase immer noch atmen, aber nicht mehr schreien. Und wenn wir ihr die Hände noch zusammenbinden, kann sie das Tuch nicht herunterreißen. Sie müssen doch einsehen, dass wir es tun müssen.«
    Rosega fügte sich. Sie banden beide ihre Krawatten ab und verwendeten sie als Fesseln. Aber Delora Rosega war noch immer im Chloroformrausch.
    »Ist eigentlich jemand hinter uns?«, fragte der Fahrer.
    Rosega und Fanster warfen sich gleichzeitig herum und starrten durch die Rückscheibe.
    »Nein«, sagte Rosega, und man hörte die Erleichterung in seiner Stimme.
    Bald darauf gab er dem Fahrer die Richtung an. Sie hatten die Stadt inzwischen verlassen, und Fanster wunderte sich, wie schnell sich Rosega in der Dunkelheit zurechtfand.
    Es war bereits gegen halb zwei, als sie in den Hubschrauber kletterte. Der Pilot war schon ungeduldig geworden und froh, als er endlich wieder aufsteigen konnte.
    »Immerhin«, schrie Rosega gegen das Brüllen des Triebwerks an, »wir haben es geschafft! Ich gebe Ihnen zwanzig Riesen für heute Nacht. Einverstanden?«
    Fanster schluckte. Zwanzigtausend! , dachte er.
    »Einverstanden!«, rief er und griff in die Hosentasche, um sich eine Zigarette anzustecken.
    Fast eine halbe Stunde lang umhüllte sie das kräftige Brummen des Motors, dann senkte sich der Hubschrauber langsam auf die erleuchtete Fläche unter ihnen hinab und setzte mit einem leichten Stoß auf dem Deck der Jacht auf.
    Für die nächsten zwanzig Minuten hatte Rosega keine Zeit, und so kam es, dass die Jacht erst um zwei Uhr dreißig die Anker lichtete und Kurs nach Süden nahm. Rosega musste sich in seinem Salon um seine Tochter kümmern, die laut anfing zu schreien, als sie wieder zu sich gekommen war. Fanster hörte es grinsend. Die Vater-Tochter-Liebe scheint recht einseitiger Natur zu sein, dachte er.
    Jetzt lag das Mädchen auf der Couch und schluchzte haltlos vor sich hin. Es ist der Schock, redete sich Rosega ein. Morgen früh, wenn die Sonne scheint, wenn sie sieht, was für eine schöne Jacht wir haben, wird für sie alles schon versöhnlicher aussehen.
    Er steckte sich eine Zigarre an. Dann verließ er
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