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0180 - Die Horror-Katzen

0180 - Die Horror-Katzen

Titel: 0180 - Die Horror-Katzen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Thema, »wenn wir heute nachmittag mit einem Boot über den Lago di Garda kreuzen?«
    »Eine Seefahrt, die ist lustig…«, stimmte Zamorra an.
    »Hast du ein Boot?« fragte Nicole.
    »Ich nicht«, erwiderte die Tochter des »Great Hedgeson«. »Aber drüben in Saló habe ich einen Bekannten, der mir seine Yacht leiht, wenn ich ihn frage. Ein Super-Boot übrigens. Das muß man gesehen haben. Wir müßten allerdings nach Saló hinüberfahren.«
    Nicole sah auf das klare Wasser des Gardasees hinaus. Der Vorschlag war nicht einer der sieben schlechtesten. »Was meinst du, Chef?« fragte sie Zamorra.
    »Es könnte meine Nerven ein wenig beruhigen, die durch den sündhaft teuren Fetzen erheblich ramponiert worden sind«, brummte er und deutete auf das mikroskopische, goldschimmernde Etwas, das man an Nicoles Luxuskörper erst suchen mußte.
    »Also fahren wir«, sagte April. »Ich rufe Bjern nachher an.«
    Nicole beugte sich etwas vor und versuchte die Katze zu streicheln, doch diesmal wich diese der Hand aus und warf der Französin einen vorwurfsvollen Blick zu, als wolle sie sagen: Stör mich nicht, wenn ich mich putze!
    Nicole lächelte. Augenblicke später erschien James wieder. »Es ist angerichtet«, verkündete er. »Ich darf zu Tisch bitten?«
    Entsetzt sah Nicole an sich herunter. »Dann muß ich mich eben umziehen«, sagte sie und sprang auf. April hielt sie fest. »Bis du dich umgezogen hast, sind die Frikadellen kalt«, sagte sie. »So sehr sehen wir hier doch nicht auf standesgemäße Diner-Kleidung! Wir sind doch unter uns!«
    »Frikadellen!« sagte James mit allen Anzeichen dezenter Empörung. »Ich muß doch bitten, Mylady! Halten Sie es wirklich für möglich, daß wir Gästen profane Frikadellen servieren?«
    April lachte ihn an.
    »James, Sie müßten sich doch allmählich- an unsere Scherze gewöhnt haben! - Können Sie dafür sorgen, daß die Katze auch ein paar Fleischbrocken bekommt?«
    Aber die Katze war verschwunden.
    Auch jetzt dachte sich Professor Zamorra noch nichts.
    ***
    Der Seelenhändler rief die Katze mit einem scharfen Impuls zurück und lenkte sie dorthin, wo er mit dem Wagen stand. Er hatte vorläufig genug gehört. Ein Nachmittag mit einer Yacht auf dem Gardasee! Das war die einfachste Möglichkeit, Nicole Duval und Professor Zamorra in die Hand zu bekommen. John Shaker wußte jetzt, daß der Mann, der ihn überrascht hatte, eben dieser Zamorra war. Einfacher konnte er es wirklich nicht mehr haben!
    Die Yacht mußte im Hafen von Saló liegen. Es war für den Eigner die einfachste Möglichkeit. Und dort würde es auch noch mehrere andere Boote geben. Es würde Shaker nicht schwer fallen, ein solches Boot zu bekommen.
    Und wenn sie erst einmal alle draußen auf dem See waren, gab es keine Macht der Welt mehr, die verhindern konnte, daß Shaker seine Seelen bekam, um sie an den Fürsten der Finsternis zu verkaufen.
    Die Katze kam.
    Der Seelenhändler stieg aus dem Wagen, griff nach dem Tier und brachte es wieder in dem mit einem engmaschigen Gitter versehenen Kasten unter. Er brauchte die Katze noch, und wahrscheinlich noch weitere Tiere. Er hatte sich einen Plan zurechtgelegt, der diesen Meister des Übersinnlichen, wie er genannt wurde, jeder Handlungsmöglichkeit berauben mußte. Zwar würde er dazu wiederum die Kugel und damit einen einzigen Teil seiner eigenen Lebensenergie einsetzen müssen, aber was war das im Vergleich zu der Unsterblichkeit, die ihn erwartete?
    John Shaker war mit sich und der Welt zufrieden. Er fuhr nach Peschiera und speiste in einem kleinen Restaurant. Dann fuhr er weiter. Sein Ziel war Salo.
    ***
    Langsam rollte der große Luxuswagen in Richtung Saló. Diesmal fuhr April Hedgeson nicht selbst, sondern überließ es dem Chauffeur, den großen Wagen in behäbiger Langsamkeit über die Straße schweben zu lassen. Sie selbst hatte es sich mit Zamorra und Nicole auf der Rückbank bequem gemacht.
    »Dieser Bjern, dem die Yacht gehört… ist das dein Freund?« fragte Nicole. »Immerhin passiert es nicht jeden Tag, daß Boote verliehen werden, so einfach ohne große Vorankündigung…«
    April lachte und schüttelte den Kopf. »Nein, ich bin zur Zeit wieder solo, weil mein letzter Boy nur hinter dem Geld her war. Da habe ich ihn…«
    Zamorra beugte sich mit unverschämtem Grinsen vor. »Die Treppe hinuntergeschmissen!« sagte er.
    »Nee!« widersprach April, die ein kurzes, dünnes Kleid über den Badeanzug gestreift hatte. Nicole hatte sich sehr züchtig, in
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