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018 - Die Vampirin Esmeralda

018 - Die Vampirin Esmeralda

Titel: 018 - Die Vampirin Esmeralda
Autoren: Dämonenkiller
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zu sein, aber es war auch eine anstrengende Sache. Endlich quietschte die Schranktür. Er sah Tinas Schatten auf sich zukommen. Schnell drückte er die Zigarette im Aschenbecher aus und wollte das Licht anknipsen.
    Sie mußte seine Bewegung bemerkt haben, denn sie sagte schnell: »Kein Licht, bitte!«
    »Aber du trägst ja ohnehin ein Nachthemd.«
    »Trotzdem.«
    »Meinetwegen. Aber nun komm schon!«
    »Lester?«
    »Was ist denn noch?«
    »Ich möchte auf die Toilette.«
    Er seufzte. »Beeil dich!«
    »Aber die Toilette liegt am anderen Ende des Ganges.«
    »Na und? Soll ich dich an der Hand hinführen?«
    »Ja, bitte. Ich fürchte mich allein.«
    »Jetzt habe ich aber bald die Nase voll«, schimpfte er. »Du kannst einem mit deiner Hysterie die schönsten Augenblicke vergällen.«
    »Bitte, komm mit!« flehte sie. »Ich fürchte mich vor diesem Dorian Hunter. Weißt du, was er gesagt hat?«
    »Was denn?« fragte Lester uninteressiert und zündete sich eine neue Zigarette an.
    »Er sagte, daß er es aufrichtig bedauern würde, wenn mir etwas zustieße.«
    »Ein Sadist«, sagte Lester. »Ich werde ihn mir morgen vorknöpfen. Dieser Bastard verdirbt mir meine ganze Hochzeitsnacht.«
    »Ich fürchte mich, Lester. Begreifst du denn nicht, wie mir zumute ist? Und dazu noch diese unheimliche Frau.«
    »Nein, nein, nein!« rief er, warf sich im Bett herum und trommelte wie ein kleines Kind mit den Fäusten auf das Kissen. »Ich mache das nicht mit. Entweder du verschwindest sofort auf die Toilette, oder ich jage dich hinaus. Ich höre mir dein Gejammer keine Sekunde mehr länger an. Verschwinde endlich auf den Lokus!«
    Tina gab keinen Laut von sich. Er war überzeugt, daß sie ein Schluchzen unterdrückte, aber er hatte kein Mitleid mit ihr. Da hatte er sich ja eine schöne Hysterikerin ausgesucht!
    Tina wandte sich um und öffnete die Tür. Er sah noch kurz ihre Silhouette im diffusen Licht, dann fiel die Tür hinter ihr ins Schloß.
    Endlich! Jetzt würden sie bald zur Sache kommen können. Lester legte sich zurück und verschränkte die Arme im Nacken. Er stellte sich Tina nackt vor. Sie war schon ein verdammt gut gebautes Weib.
    Es war schwül im Zimmer. Er schwang sich wieder aus dem Bett, ging zum Fenster und öffnete die Läden, die frische Luft in vollen Zügen einatmend. Plötzlich stutzte er. Dort unten bewegte sich etwas. Er erkannte die häßliche Alte in dem schwarzen Umhang. Sie lüftete ihren Schleier und blickte zu ihm hoch. Unwillkürlich prallte er vor dem Anblick zurück. Er hörte sie schaurig lachen, genauso wie die Erscheinung, die ihnen auf der Fahrt hierher über den Weg gelaufen war. Als er wieder aus dem Fenster blickte, war die Alte verschwunden.
    Wo blieb denn Tina so lange? Wahrscheinlich hatte sie sich in der Toilette eingesperrt, heulte jetzt Rotz und Wasser und wartete, daß er besorgt nach ihr schaute. Da konnte sie lange warten. Er zündete sich wieder eine Zigarette an. Unter solchen Umständen konnte man zum Kettenraucher werden. Als er den Zigarettenstummel ausdrückte, stellte er mit einem Blick auf seine Armbanduhr fest, daß Tina bereits über zehn Minuten fort war. Also, alles was recht war, aber …
    Er schlüpfte in den Pyjama und wollte schon nach ihr sehen, überlegte es sich aber anders und zündete sich noch eine Zigarette an. Diese eine Zigarettenlänge wollte er noch warten, dann würde es den ersten handfesten Ehekrach geben.
    Als er ausgeraucht hatte, war Tina immer noch nicht zurück. Zwanzig Minuten waren bereits vergangen. Jetzt verlor er endgültig die Geduld. Er knipste das Licht an und wollte sich auf den Weg machen.
    Gerade als er die Hand nach der Klinke ausstreckte, wurde die Tür von außen aufgestoßen, und hereingestürzt kam die häßliche Alte. Ihr Gesicht war nun nicht mehr von einem Schleier verhüllt. Lester konnte sie in ihrer ganzen Häßlichkeit sehen. Sie hatte überall Narben. Der Mund war schief, die Lippen dünn, blutleer und aufgeplatzt. Darüber saß eine gespaltene Nase. Das eine Auge war weit aufgerissen, das andere saß etwas weiter unten, war halb geschlossen, und ein gelbliches Sekret sickerte aus dem Augenwinkel.
    Lester wich vor Schreck zurück und stieß mit dem Rücken gegen das Bett. Die häßliche Alte zückte mit einem unartikulierten Schrei einen Dolch und sprang ihn an. Sie fielen beide aufs Bett. Lester war vor Schreck wie gelähmt. Sie lag auf ihm, hielt ihm die rasiermesserscharfe Dolchklinge an die Kehle und öffnete fauchend den
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