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018 - Die Vampirin Esmeralda

018 - Die Vampirin Esmeralda

Titel: 018 - Die Vampirin Esmeralda
Autoren: Dämonenkiller
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Dämonisches. Der Fremde erhob sich.
    »Mein Name ist Lester Nelson. Und das ist meine Frau Tina«, sagte Lester schnell, um das Eis zu brechen. »Sie trinken doch ein Glas mit uns? So ein Zufall wie unsere Begegnung muß einfach begossen werden.«
    Der Fremde, der noch immer nicht seinen Namen genannt hatte, wandte nur widerwillig den Blick von Tina ab und Lester zu. »Ich bin nicht zufällig hier«, sagte er, »aber ich nehme Ihre Einladung gerne an. Leider bin ich nicht gerade das, was man einen geselligen Typ nennen könnte.«
    »Sind Sie geschäftlich hier?« Lester lachte, in der Meinung, damit Stimmung zu machen. »Welche Geschäfte könnten einen Untertan Ihrer Majestät der Königin in diese Gegend führen, Mr. … äh, wie war doch Ihr Name?«
    »Dorian Hunter.«
    Der Wirt brachte eine Flasche und vier der landesüblichen Tulpengläser. Das vierte Glas hatte er offenbar für sich mitgebracht. Doch das paßte Lester nicht. Er stieß es wie unabsichtlich vom Tisch. Danach entschuldigte er sich so über Gebühr, daß der Wirt ein neues Glas holte. Lester eilte ihm nach, um unter vier Augen mit ihm zu sprechen.
    »War die Frau, die uns aufs Zimmer brachte, bestimmt nicht Ihre Rita?«
    »Welche Frau?« fragte der Wirt verdutzt.
    Lester beschrieb sie ihm in vorsichtigen Worten, um den Mann nicht zu kränken, falls es sich dabei doch um seine Frau handelte.
    »Wollen Sie mich beleidigen, Señor Lester?« empörte sich der Wirt. »Meine Rita ist eine Schönheit. Sie sollten sie sehen.«
    »Gut, gut. Wenn es sich um eine Bedienstete handelt, dann bringen Sie ihr bitte schonend bei, daß sie meiner Frau aus dem Weg gehen soll. Tina ist überaus sensibel, müssen Sie wissen. Der Anblick der Alten hat sie furchtbar erschreckt.«
    Der Wirt betrachtete ihn mit ausdruckslosem Gesicht, und Lester dachte, er hätte seinen Stolz verletzt, erkannte aber bald, daß der Wirt ihn einfach für verrückt hielt.
    »In meinem Haus gibt es keine Bediensteten. Sie müssen sich irren, Señor Nelson.«
    In diesem Moment hörte Lester in seinem Rücken Gepolter, als würde eine Bank umkippen und Glas klirren. Er drehte sich um. Tina war aufgesprungen. Die Bank hinter ihr war umgestürzt. Sie hielt die Rechte noch hoch, als hielte sie ein Glas darin; doch es war ihren zitternden Fingern entglitten.
    »Ich wollte Sie nicht erschrecken, Mrs. Nelson«, beteuerte der Fremde, der sich als Dorian Hunter vorgestellt hatte, gerade und erhob sich ebenfalls. »Es tut mir leid.« Ohne ein weiteres Wort verließ er die Bodega.
    Lester lief zu seiner Frau. »Was war denn los?« fragte er besorgt. »Was hat dieser Rüpel zu dir gesagt? Ich werde ihn …«
    Tina klammerte sich an ihn. »Bring mich aufs Zimmer, Lester! Und halte mich ganz fest! Ich möchte in deinen Armen all diese Schrecken vergessen.«
    Auf dem Zimmer umarmte er seine Frau leidenschaftlich, und sie klammerte sich wie eine Ertrinkende an ihn. Sie kippten aufs Bett. Er lag über ihr, und sie schlang die Beine um ihn.
    »Laß mich nie mehr los«, kam es wie ein Hauch über ihre bebenden Lippen. »Ich möchte, daß es immer so bleibt.«
    »Aber ja, Liebling«, keuchte er. Endlich war es soweit. »Wir müssen uns nur noch von den Klamotten befreien.«
    Seine Worte ernüchterten sie sofort. Sie löste sich aus seiner Umarmung und stand auf. Während er sich hastig entkleidete, stand sie unschlüssig da und blickte schamvoll weg.
    »Na, was ist?« fragte er herausfordernd, als er nackt auf dem Bettrand saß.
    »Ich … du mußt etwas Geduld mit mir haben, Lester«, bat sie und wagte es immer noch nicht, ihn anzublicken. »Bitte mach das Licht aus!«
    »Okay.« Er drückte den Kippschalter nach unten. Es wurde dunkel in dem kleinen Zimmer, in dem nur ein Doppelbett, zwei Nachtkästchen, ein winziges Tischchen mit zwei Stühlen und ein Kleiderschrank standen. Es gab kein Bad, nicht einmal eine einfache Waschgelegenheit. Die Toilette befand sich zwanzig Meter von ihrem Zimmer entfernt am anderen Ende des Korridors, gleich neben der Treppe. Durch die Holzläden fielen schmale Streifen Mondlicht.
    Lester atmete schneller, als er das Rascheln von Stoff hörte. Er zündete sich mit vor Erregung zitternden Händen eine Zigarette an. Nachdem sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sah er, daß sich Tina hinter der offenen Schranktür entkleidete. Er seufzte. Eine Jungfrau zu heiraten, war ja schön und gut; es erfüllte einen schon mit Stolz, in der heutigen Zeit bei einer Frau der erste
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