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018 - Die Vampirin Esmeralda

018 - Die Vampirin Esmeralda

Titel: 018 - Die Vampirin Esmeralda
Autoren: Dämonenkiller
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ersticken zu müssen, als ihr der warme Lebenssaft übers Gesicht lief und in den zum Schrei geöffneten Mund quoll. Schaudernd bedeckte sie mit den Händen das Gesicht und stürzte nach vorn, aber die Vermummten versperrten ihr den Weg.
    »Tanz mit uns die Sardana!« hörte sie eine vor Erregung zitternde Männerstimme keuchen.
    Blutige Hände griffen ihr ins Haar. Sie schlug um sich, kratzte und biß mit aller Kraft in einen behaarten Unterarm.
    Der Mann, den sie gebissen hatte, schrie vor Schmerz auf und betrachtete dann seine Armwunde, als handle es sich dabei um ein auf wundersame Weise entstandenes Stigma.
    »Esmeralda will mein Blut!« kreischte er. »So trinke es, meine Hexe, Schwester des Teufels, die du die Zukunft deuten kannst!«
    Sie durchkreuzte seine Absicht, als er ihr die Armwunde gegen den Mund pressen wollte. Sie riß sich los. Unweit von sich erblickte sie eine Tür. Sie überlegte nicht lange; sie wollte weg von hier, wollte aus dem Reigen dieser unheimlichen Teufelsanbeter fliehen.
    Aber sie kam nicht weit. Sie wurde an den Händen gepackt und von den Tanzenden mitgerissen. Einige hatten sich von ihren Kutten befreit. Sie waren darunter nackt. Esmeralda sah jetzt, daß sich unter den Teufelsanbetern auch Frauen befanden; Frauen jeder Altersgruppe. Eine wälzte sich auf dem Boden, wilde unartikulierte Schreie ausstoßend. Die Kapuze hatte sie verloren, so daß ihr Gesicht, das sich zu einer furchterregenden Maske verzerrt hatte, zu sehen war. Schaum stand ihr vor dem Mund. Auf dem Boden liegend, zerriß sie ihre Kutte und schleuderte die Fetzen ihres Gewandes unter die Tanzenden. Ein kleines Männchen verließ den Reigen, sprang wie ein Bock und warf dabei seine Kutte in die Höhe, um sein entblößtes Hinterteil zu zeigen.
    Esmeralda wandte sich angeekelt ab. Eine Teufelsfratze tauchte vor ihr auf. Sie schlug mit der Hand danach. Die Maske fiel dem Träger vom Kopf, und darunter kam ein von Narben entstelltes Männergesicht zum Vorschein. Wulstige Lippen spitzen sich zum Kuß, eine gespaltene Zunge fuhr aus dem Mund. Esmeralda riß sich schreiend los. Sie bekam ihre Hände frei, raffte ihr Gewand und lief weg.
    Plötzlich sah sie sich jedoch wieder von den Tanzenden umringt. Sie wollte aus ihrem Kreis ausbrechen, wurde jedoch zurückgestoßen. Entweder schlug man mit den bis zur Unkenntlichkeit verformten Gebrauchsgegenständen nach ihr, oder sie prallte gegen nackte, schwitzende Leiber, die sie zurückschleuderten. Schließlich stolperte sie über die Frau, die sich immer noch kreischend auf dem Boden wälzte und ihren Körper mit Schlägen traktierte.
    Esmeralda raffte sich jedoch wieder auf und rannte erneut vergebens gegen den unheimlichen Reigen der Teufelsanbeter an. O mein Gott , dachte sie. Diese Schrecken konnten nicht Wirklichkeit sein! Es war unmöglich, daß sich Menschen des 20. Jahrhunderts so gebärdeten.
    Doch dann geschah etwas, das sie zu erstenmal ahnen ließ, daß sie sich nicht mehr in ihrer Zeit befand.
    »Die Schergen der Inquisition!«
    Dieser Ruf lähmte die Tanzenden.
    »Luceros Bluthunde haben das Gebäude umstellt!«
    Die Teufelsanbeter tanzten nicht mehr die Sardana. Der Reigen löste sich auf. Alle stoben in wilder Flucht auseinander. Esmeralda war plötzlich allein. Nur zu ihren Füßen gebärdete sich die Frau immer noch wie eine Besessene.
    Esmeralda lief in den Laubengang. Dort rannte sie einem Soldaten in einer Rüstung in die Arme. Er hielt mit beiden Armen eine Hellebarde und stieß sie mit dem Schaft zurück in den Innenhof. Auch die Teufelsanbeter wurden von den Soldaten wieder zurückgedrängt. Eine Frau wollte einem der Schergen die Augen auskratzen. Wie die Krallen eines Raubvogels hackten ihre Fingernägel auf sein Gesicht ein. Plötzlich krümmte sich ihr Körper. Esmeralda sah, wie der Soldat ihr das Schwert in den Leib stieß.
    Ihr wurde übel. Sie lehnte sich an eine Säule, um sich zu übergeben, aber da erhielt sie mit einem Kruzifix einen Schlag vor die Brust, der sie zu Boden warf. Als sie wieder auf die Beine kam, war alles vorbei. Die Teufelsanbeter waren im Innenhof zusammengedrängt worden. Sie hatten nichts Unheimliches mehr an sich; ein Häufchen Verlorener, von den primitiven Waffen der Soldaten in Schach gehalten. Esmeralda taumelte nach vorne, doch einer der Soldaten schlug ihr den Lanzenschaft mit einem sadistischem Grinsen in den Unterleib.
    Arme stützten sie, und eine besorgte Männerstimme flüsterte ihr ins Ohr: »Der Meister wird
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