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018 - Die Erben der Menschheit

018 - Die Erben der Menschheit

Titel: 018 - Die Erben der Menschheit
Autoren: Jo Zybell
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eigensinnigen. Josephine Warrington hatte ihre Mühe mit dem trotzigen Wesen des sehr viel jüngeren Monarchen. King Roger III. war gerade mal neunundfünfzig Jahre alt.
    Die anderen Besatzungsmitglieder identifizierten sich: Jefferson Winter Berater des Königs, Dichter und Octavian für Kultur und Unterhaltung, ein Albino. General Charles Draken Yoshiro, der leitende Kommandant der Community Force und Militär Octavian, japa- nischer Abstammung und ebenfalls ein Albino.
    Wie immer trug der stämmige Mann eine blaue Zopfperücke. Und schließlich Commander Curd Merylbone, ein auffallend kleiner und schmächtiger Mann, der irgendwie unauffällig hinter der Navigationseinheit saß. Nach ihm meldeten sich die Waffentechniker und Infanteristen aus den hinteren Segmenten des EWATs mit Rang und Namen.
    Die reguläre Besatzung also die Besatzung, mit welcher der Tank Stunden zuvor die Community verlassen hatte trug den bei solchen Einsätzen üblichen enganliegenden Anzug aus dünnem weichen Kunstfaserstoff. Den drei Fremden hatte die Besatzung nach Betreten des EWATs Schutzanzüge verpasst. Ein reiner Selbstschutz schon die natürlichen und für die Fremden harmlosen Erreger auf ihrer Haut konnten für ein Community Mitglied zu lebensgefährlichen Infektionen führen. Die fatale Immunschwache bei allen bisher bekannten Communities hatte sich als schier unüberwindliches Handicap erwiesen. Seit Generationen verdammte es die Communities zu einem von der Welt abgeschotteten Leben unter der Erdoberfläche.
    Der blonde Mann im Schutzanzug trat in den Vordergrund. »Mein Name ist Commander Matthew Drax.« Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. »Oder auch Maddrax; so nennen mich die Wandernden Völker.«
    Getuschel unter den Octaviats Mitgliedern. Aufmerksam betrachtete die Prime den Fremden. Entschlossenheit sprach aus seinen Zügen, Geradlinigkeit aus seinen Augen der Mann gefiel ihr.
    »Den Namen verdanke ich meiner Partnerin.« Commander Matthew Drax wandte sich um und wies auf eine der Barbarinnen hinter sich. Eine Frau mit einem schönen, ebenmäßigen Gesicht und tiefbraunen Augen. Ihre drahtige Lockenmähne füllte fast den gesamten Helm aus.
    »Aruula«, stellte sie sich mit rauchiger Stimme vor. Die zweite Frau sprach kein Wort.
    »Das ist Lu«, sagte der Mann, der sich als Commander Drax vorgestellt hatte. »Die Lords wollten sie töten; wir haben sie unter unsere Fittiche genommen.«
    Entrüstetes Zischen im Kuppelsaal. »Eine Socks!«, fauchte McMillan. »Das muss man sich einmal vorstellen!«
    Die Stimme des E Butlers tönte aus dem Off.
    »Für zwei Individuen liegt keine Passage Genehmigung vor.«
    Jetzt erhob sich die Prime von ihrem Stuhl.
    »Verzeiht, Eure Majestät« Sie näherte sich den Palmen mit dem Bildschirm. »Da Ihr mit an Bord seid, nehme ich an, dass Ihr die Aufnahme der Wilden zu verantworten habt, Sire. Ich muss um eine Erklärung bitten!«
    »Hätte ich sie dem Tod überlassen sollen, Lady Prime? Wir mussten uns mit den Riesenspinnen auseinandersetzten beinahe hätten sie mich übrigens getötet und den General ebenfalls. Die Socks formierten sich gerade zu einem neuen Angriff die…« Er unterbrach sich und musterte die verängstigte Frau hinter sich, als würde er eine Bezeichnung für sie suchen. »…das Mädchen sollte hin- gerichtet werden und wäre jetzt nicht mehr am Leben, wenn wir sie nicht aufgenommen hätten.« [1]
    »Eure humanistischen Erwägungen in Ehren, Sire, aber die sind in diesem Falle absoluter Luxus!« Die Prime wurde heftig. »Wisst Ihr denn, welche Keime die Wilde in den EWAT eingeschleppt hat?! Euer Verantwortungsgefühl für Eure Community scheint mir noch ausbaufähig, Sire!« Den letzten Satz stieß sie mit scharfer, zischender Stimme aus. »Wir hatten keine Wahl«, schaltete sich der General ein. Er machte einen zerknirschten Eindruck. Auch er wäre um ein Haar im Verdauungssystem einer mutierten Riesenspinne gelandet. »Wir mussten sie aufnehmen. Und Maddrax und seine Gefährtin haben sicher nicht weniger Keime mit in das Fahrzeug gebracht. Wir haben sie besonders ausgiebig in den UV Schleusen bestrahlt und sofort mit Schutzanzügen versehen.«
    Die dunklen Augen der Prime blitzten zornig. Dass der Militär Octavian sich dem Standpunkt des Königs anschloss, verdross sie. Normalerweise widersprach Yoshiro dem Monarchen, wo immer er konnte. Er war Warringtons zuverlässigster Partner im Octaviat. »Durchfahrt verweigern!«, schnarrte sie. Die Vollmacht über das
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