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018 - Der Mönch mit den Teufelskrallen

018 - Der Mönch mit den Teufelskrallen

Titel: 018 - Der Mönch mit den Teufelskrallen
Autoren: Larry Brent
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zu regeln
ist. Sie fahren sofort ins Heim zurück, Señora Couchez. Ich werde nachkommen.
Ich muss unbedingt diese Marina sprechen!«
    Die Couchez
verschwand auf der Stelle.
     
    ●
     
    Larry ließ
sich an seinem Hotel absetzen und wartete, bis der Wagen davonfuhr. Dann erst
betrat er die Vorhalle. Er ging sofort zu einer der Telefonzellen, rief das
Kloster an und bat, mit dem Abt verbunden zu werden.
    »Der
ehrwürdige Pater weiß Bescheid, wenn Sie meinen Namennennen«, fügte er hinzu.
Alles war abgesprochen. Doch dass er so schnell darauf zurückkommen würde,
hätte er nicht für möglich gehalten.
    Er musste eine
knappe Minute warten, ehe sich der Abt meldete.
    »Sie wollten
mich sprechen, Señor Brent?«
    »Ich bedaure
es, Sie zu so später Stunde stören zu müssen. Doch die Umstände sind von
besonderer Art, ehrwürdiger Pater. Als wir uns heute Nachmittag über einen
Besuch einigten, konnte ich nicht wissen, dass dieser praktisch umgehend
erfolgen müsste. Kann ich Sie am Klostereingang treffen?«
    »Selbstverständlich.
Ich habe Ihnen meine Hilfe zugesagt.«
    »Dann erwarten
Sie mich bitte in etwa zwanzig Minuten am Haupteingang.«
    »Natürlich,
Señor Brent. Ich werde Ihnen eine Kutte mitbringen, so dass Sie sich – als
Mönch unter Mönchen – frei im Kloster bewegen können.«
    »Ich danke
Ihnen, ehrwürdiger Pater.«
    Larry rief ein
Taxi. Zweihundert Meter vor dem Kloster ließ er sich absetzen und erreichte
wenig später den Haupteingang. Eine dunkle Gestalt trat ihm entgegen. Der Abt.
    »Señor Brent –
hier!« Der Mönch reichte ihm die Kutte. Wortlos schlüpfte Larry in das
ungewohnte Kleidungsstück und zog die Kapuze über den Kopf.
    Der Abt
schloss fast lautlos die schwere Eisentür. Beide Männer gingen dicht
nebeneinander her. Larry hatte, nach Vorbild des Abtes, die Hände unter der
Kutte verschränkt.
    »Es muss etwas
Besonderes geschehen sein, wenn Sie so unerwartet diesen Vorstoß machen, Señor
Brent«, drang es leise über die Lippen des Abtes. »Ich nehme doch an, dass Sie
mir in etwa ...«
    »Wie lange
gehört Bruder Antonio schon dem Orden an?«, wollte Larry wissen.
    »Seit etwas
über zwanzig Jahren. Er kam als junger Mann von dreißig Jahren in mein
Kloster.«
    »Erzählen Sie
mir etwas über ihn!«
    »Damals nannte
er sich Pedro Virgos. Dann nahm er den Namen Antonio an. Er war sehr bewandert
in der Naturheilkunde und einige Zeit als Heilpraktiker tätig gewesen. Nun
wollte er in der Zurückgezogenheit des Klosterlebens Bücher studieren,
Experimente durchführen und seine Forschungen vorantreiben. Er spezialisierte
sich auf das Gebiet der Leber- und Gallenerkrankungen. Aus vielen Städten
Spaniens kam man zu ihm und holte sich Rat. Er heilte nur durch seine Kräuter,
für die er einen besonderen Garten angelegt hatte. Doch eines Tages führte er
keine Behandlungen mehr durch. Er half Ratsuchenden und Kranken nur noch per
Brief und Fernbehandlung und empfing niemanden mehr. Er zog sich immer öfter in
sein Studierzimmerchen zurück. Mir gegenüber erwähnte er einmal, dass er ein
neues Heilmittel entdeckt habe. Für eine seltene, kaum bekannte Krankheit. Es
sei eine Gallenerkrankung, die in den medizinischen Schriften, die er studiert
habe, bisher nur einmal in Frankreich im Jahre 1578 vorgekommen sei. Einen
Moment später kam er mit der Bitte zu mir, wieder einen Kranken behandeln zu
dürfen. Señor Fardez, unser allseits geehrter Präsident, der das Kloster und
die Anbauten durch finanzielle Unterstützung vor dem sicheren Verfall bewahrt
hat, sei an ihn herangetreten. In seinem Bekanntenkreis gebe es jemand, der an
einer unheilbaren Gallenerkrankung litt. Den Symptomen nach, die man Bruder
Antonio geschildert habe, könne es sich nur um jenes Krankheitsbild handeln,
das seinerzeit im Mittelalter in Frankreich aufgetreten sei. Ich gab selbst die
Erlaubnis, dass Bruder Antonio von diesem Tag an täglich das Kloster verlassen
durfte, um den Kranken aufzusuchen, der wie ein Einsiedler lebte. Señor Fardez
hat ihm ein Gartengrundstück unten am Fuß des Berges zur Verfügung gestellt.«
    »Ah, das ist
interessant«, bemerkte Larry.
    »Ja, Señor
Fardez hat ein gutes Herz«, meinte der Abt, der Larrys Bemerkung falsch
verstand.
    »Seit dieser
Zeit war Bruder Antonio täglich etwa fünf bis sechs Stunden bei dem
geheimnisvollen Kranken. Während der Behandlungsdauer zog er sich immer öfter
zurück. Wir bekamen ihn kaum noch zu Gesicht. Während der letzten Wochen, vor
allem
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