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018 - Der Mönch mit den Teufelskrallen

018 - Der Mönch mit den Teufelskrallen

Titel: 018 - Der Mönch mit den Teufelskrallen
Autoren: Larry Brent
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Ermittlungen
aufnahmen. Die ersten Fragen wurden gestellt. Larry gab einen genauen Bericht
von seinen Beobachtungen.
    Auch Bruder
Antonio wurde befragt. Er konnte nicht allzu viel aussagen und wies darauf hin,
dass er blitzartig niedergeschlagen worden war. Er erinnere sich nur noch
daran, dass eine Gestalt an ihm vorübergestürzt sei.
    An der Seite
des Polizeichefs verließ Larry Brent den angrenzenden Raum. Sie gelangten auf
eine Terrasse, von der aus eine breite Marmortreppe in die Tiefe führte, in
einen Teil des dunklen Parks. Im Hintergrund sah man den hohen, geschwungenen
Bergkamm, der sich wie ein Riesenrücken unter dem abendlichen Himmel
abzeichnete.
    »Diesen Weg
muss er genommen haben«, bemerkte der Polizeichef trocken.
    »Aber warum
kam er hierher?«, wollte Larry wissen. »Hat er vielleicht schon in dem dunklen
Raum gewartet? Zu einem Zeitpunkt, als Señor Fardez nach oben kam? Was wollte
er hier? Etwas stehlen? Oder kam es ihm nur darauf an, das Mädchen zu töten?«
    Der
Polizeichef von Deleitosa sah ihn erstaunt an. »Sie stellen interessante
Fragen, Señor Brent! Im Augenblick wissen wir noch gar nichts. Vielleicht liegt
auch nur ein Eifersuchts- oder Rachedelikt vor, nicht wahr? Haben Sie auch
daran gedacht?«
    Larry Brent
sparte sich eine Antwort.
    Von dem
überfallenen Mädchen erfuhren sie praktisch nichts. Sie stand noch unter
Schock. Mit leeren Augen starrte sie vor sich hin. Manchmal kam ein leises,
unverständliches Murmeln über ihre Lippen.
    »Er war
plötzlich hinter mir – die Hand, diese schreckliche Hand ...« Diese Worte
glaubte Larry Brent einmal deutlich verstehen zu können.
    Seine Miene
wurde hart. Er sah, wie sich Señor Fardez und Señora Couchez Blicke zuwarfen.
    Ein Arzt, der
sich ebenfalls unter den Gästen befand, war inzwischen herbeigerufen worden und
untersuchte die junge Frau. Er ordnete ihre sofortige Einweisung in das
Krankenhaus an.
    Der Mönch
Antonio ließ sich nach seiner Vernehmung zum Kloster fahren. Die Aufregungen
waren für den alten Mann zu viel. Larry hatte bemerkt, dass sich während der
letzten zehn Minuten das Aussehen des Mönchs verschlechtert hatte. Sein Gesicht
hatte eine grünlich-gelbe Farbe angenommen.
    Er
verabschiedete sich noch mit Handschlag. Der PSA-Agent fühlte die kühlen,
glatten Finger der Rechten in seiner Hand, dann fuhr der Wagen davon.
    Die Leute des
Polizeichefs suchten noch immer nach Spuren, aber sie kamen offenbar nicht
recht vom Fleck. Die illustre Gesellschaft am anderen Ende des Gartens feierte
vergnügt und lautstark. Keiner hatte von den Ereignissen etwas mitbekommen.
    X-RAY-3 musste
an Marinas Hinweise denken, die von ihrer Zelle aus einen Mönch beobachtet hatte
– den Mönch mit der unheimlichen Hand.
    Und von dieser
hatte auch das Mädchen gesprochen, das vor einer guten halben Stunde in diesem
Haus überfallen und fast erwürgt worden war.
    Jemand hatte
Larry einen langen, elastischen, nicht zu harten Gegenstand über den Kopf
geschlagen. Vergeblich hielt er nach diesem Teil Ausschau.
    Larry wandte
sich um und war im Begriff, die Terrasse zu verlassen. Da kam der Gastgeber auf
ihn zu. »Sie wollen uns doch nicht schon verlassen?«
    »Doch, Señor
Fardez. Ich fühle mich nicht sonderlich wohl.«
    »Sie hätten
sich untersuchen lassen sollen. Denken Sie daran: Man hat Sie
niedergeschlagen.«
    »Das mag mit
dazu beitragen. Der Tag war sehr anstrengend. Es ist besser, wenn ich mich
zurückziehe. Ich bin ein schlechter Gesellschafter. Der Vorfall mit dem Mädchen
hat mich nachdenklich gestimmt.« Larry wischte sich über die Augen.
    »Inwiefern?«
    »Sie sprach
immerzu von einer scheußlichen Hand. Haben Sie eine Erklärung dafür?«
    »Nicht die
geringste. Sie stand unter Schock, vergessen Sie das nicht. Das arme Kind. Sie
muss einen furchtbaren Schrecken erlitten haben.«
     
    ●
     
    Fardez nahm
mit fahrigen Fingern eine Zigarette aus dem massiv-goldenen Etui.
    Señora Couchez
tauchte – wie auf ein stilles Kommando – neben dem reichen Grundstücksbesitzer
auf.
    »Er hat etwas
bemerkt, daran gibt es keinen Zweifel«, zischelte Fardez, während seine Blicke
den davongehenden Larry Brent verfolgten. »Er muss verschwinden. Auf dem
schnellsten Wege. Falls es nicht schon zu spät ist. Ich kann es mir nicht
erlauben, dass wegen ihm meine Felle davonschwimmen. Und mit Ramon, diesem
Idioten, habe ich auch noch ein Hühnchen zu rupfen. Wie konnte er nur
herkommen? Als Mönch verkleidet! Da ist noch eine andere Sache, die
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