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018 - Der Mönch mit den Teufelskrallen

018 - Der Mönch mit den Teufelskrallen

Titel: 018 - Der Mönch mit den Teufelskrallen
Autoren: Larry Brent
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Er wusste, was auf dem Spiel stand, und seine Sinne
waren zum Zerreißen gespannt.
    In der Nähe
des Hauses, unter dem mit einem riesigen Lampion geschmückten Eingang, stand
Señor Fardez. Er sprach mit einem Mönch, der gerade angekommen war. Larry
verhielt im Schritt. Es fiel der Name Bruder
Antonio . Doch dann machte Fardez eine Bemerkung, die er nicht begriff.
Deutlich vernahm er: »Bist du denn wahnsinnig geworden? Komm sofort ins Haus.
Ich will nicht, dass dich auch nur einer meiner Gäste sieht!«
    Das gelbliche
Licht des Lampions war nicht in der Lage, das durch die Kapuze der Kutte
verdeckte Gesicht voll auszuleuchten, doch eines sah Larry, und es lief siedend
heiß durch seinen Körper: Er erkannte den weißen Backenbart und wurde sofort an
sein Erlebnis in Ramon Sostellos Garten erinnert. Der Mönch, der vor ihm
davongelaufen war, hatte einen weißen Bart getragen!
    Larry Brents
Neugierde war geweckt. Eine Kette von Fragen verlangte nach Beantwortung.
    Fardez schob
den Mann in der Kutte in sein Haus. Larry drückte sich eng an die schattige
Wand. Buschwerk verbarg ihn. Er wartete bis Fardez' Schritte verhallten, dann
löste er sich aus dem Schatten und näherte sich geduckt dem Eingang – huschte
in einem unbewachten Augenblick ins Haus.
    Aus dem oberen
Stockwerk hörte er einen heftigen Disput, konnte aber nicht verstehen, worum es
ging. Im Haus befand sich offensichtlich sonst niemand. Vorsichtig ging er bis
zum vorderen Ende der Treppe. Viele Bilder, Aquarelle, Pastelle und
Kohlezeichnungen schmückten die mit Seidentapeten bespannten Wände. Jeder
Zentimeter dieses Hauses zeugte vom Reichtum seines Besitzers.
    Von dem
parkähnlichen Garten her ertönte ein lautstarker Tusch. Über die Lautsprecher,
die man an verschiedenen Stellen draußen in den Bäumen montiert hatte, um jeden
auch noch so abgelegenen Winkel zu erreichen, forderte eine Stimme den
Gastgeber auf, auf das Tanzparkett zu kommen. Señorita Jesquille, eine reiche
Bankierstochter, wollte – nach ausreichendem Sektgenuss – unbedingt einen Tanz
mit Señor Fardez wagen.
    Larry hörte,
dass Señor Fardez auf dem Balkon des nach hinten gelegenen Zimmers erschien und
nach draußen rief, er werde sofort kommen. Gleich darauf erklangen dumpfe, von
einem Teppich geschluckte Schritte auf dem Zwischenboden über ihm, dann sah er
Señor Fardez nach draußen gehen. Der PSA-Agent spurtete die Treppe hinauf. Die
Tür zu dem Zimmer, in dem sich der geheimnisvolle Mönch aufhielt, war
geschlossen.
    Er wollte
lauschend das Ohr anlegen, als von unten zwei fröhliche Stimmen erklangen. Mit
einem raschen Seitenblick erkannte er, dass ein junges Mädchen durch den weit
geöffneten Haupteingang kam.
    »Ich bin
gleich zurück, Fernando!«, rief sie. Leichtfüßig lief sie die Treppe hinauf.
Durch den Seiteneingang, der über die Terrasse zu erreichen war, näherte sich
eine Gruppe lachender Gäste, denen man ansah, dass sie schon fleißig dem
Champagner zugesprochen hatten. Unter ihnen erkannte Larry auch Señora Couchez,
die einen ausgesprochen heiteren, gelösten Eindruck machte und scherzte.
    Dem
amerikanischen PSA-Agenten blieb nichts anderes übrig, als rasch zwei Türen
weiterzugehen und im Badezimmer Unterschlupf zu suchen, aber er ließ die Tür
einen Spalt breit geöffnet, um alles zu hören und zu sehen.
    Das Mädchen
eilte durch den Gang und näherte sich der Tür, hinter der der Mönch sein
musste.
    Unwillkürlich
hielt Larry den Atem an.
    Das Mädchen
öffnete die Tür und ging hinein.
    Sekunden
verrannen.
    Larry Brent
schluckte. Kein Geräusch war zu hören. Doch jetzt war ihm, als ob eine
Schublade zugeschoben würde.
    Und dann – ein
leiser, kaum hörbarer Aufschrei, der sofort erstickt wurde.
    Larry glaubte
im ersten Augenblick, sich getäuscht zu haben, doch dann trieb ihn sein Gefühl
instinktiv vorwärts. Er riss die Tür auf, hastete über den Gang und drückte die
Klinke jener Tür herab, hinter der sich der Mönch und das Mädchen befinden
mussten. Der Raum war dunkel, doch er erkannte, dass es eine Verbindungstür zu
einem anderen Zimmer gab.
    Larry wollte
darauf zugehen, als er eine Bewegung hinter sich mehr ahnte, als bewusst
erkannte. Er fühlte die Gefahr und warf sich herum. In dem Augenblick fiel ein
schlaffer, schwerer Körper zu Boden. Etwas sauste durch die Luft. Larry ging
unter der Wucht des länglichen Gegenstandes, der ihm über den Schädel gezogen
wurde, und den er instinktiv abwehren wollte, in die Knie. Er versuchte
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