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018 - Der Mönch mit den Teufelskrallen

018 - Der Mönch mit den Teufelskrallen

Titel: 018 - Der Mönch mit den Teufelskrallen
Autoren: Larry Brent
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noch,
sich zu fangen und warf sich zurück. Unglücklicherweise traf er dabei mit
seinem linken Arm eine kostbare chinesische Porzellanvase, die von der Anrichte
fiel und klirrend in unzählige Scherben zersprang. Larry stürzte zu Boden,
vernahm aber Geräusche, die von draußen kamen. Jemand rannte die Treppe hoch.
Von der Seite her schlug eine Tür zu. Eine Gestalt versuchte, ins Nebenzimmer
zu entkommen. Dann ein unterdrückter Aufschrei, der ebenfalls aus der Richtung
kam, in der sich die schattengleiche Gestalt abzusetzen versuchte.
    Larrys Kopf
fiel zur Seite. Seine Nerven, Muskeln und Sinne versagten ihm kurzzeitig den
Dienst. Doch sein eiserner Wille trieb ihn wieder in die Höhe. Er begriff, dass
es tödlich für ihn sein konnte, tatenlos zu sein. Seiner glänzenden
Konstitution hatte er es zu verdanken, dass er nicht vollkommen und für längere
Zeit desorientiert blieb.
    Er rappelte
sich auf, stieß gegen etwas Weiches, das keine zwei Schritte von ihm entfernt
lag, bückte sich und erkannte, wer es war – das Mädchen, das vor wenigen
Minuten diesen Raum betreten hatte!
    Ehe die Gäste,
die sich zufällig unten im Haus aufgehalten hatten, an der Tür waren und sie
aufstießen, hatte Larry Brent den Lichtschalter betätigt und kümmerte sich um
das auf dem Boden liegende Mädchen.
    Jemand hatte
versucht, sie zu würgen. Larry sah sofort die blutigen Kratzer auf ihrem
Gesicht und Hals. Sie war nicht tot, nur bewusstlos. Larry hatte den
unheimlichen Mörder bei seiner Tat gestört. Der hatte sein schauriges Werk
nicht vollenden können. Larry hob die junge Spanierin vom Boden auf und legte
sie auf den weichen Diwan. Da kamen die anderen, unter ihnen Señora Couchez.
Mit wenigen Worten war die Situation geklärt. Noch während Larry sprach,
näherte er sich der Verbindungstür und riss sie auf.
    In dem Raum,
der von einer handgeschnitzten Stehlampe erhellt wurde, bot sich ihm ein Bild,
das er nicht erwartet hatte. Auf dem Boden lag ein Mönch, den Kopf zur Seite
geneigt, beide Arme von sich gestreckt. Die Kapuze war heruntergerutscht.
    »Bruder
Antonio?«, flüsterte eine erregte Stimme hinter dem PSA-Agenten. Larry schloss
die Augen. Er verstand die Welt nicht mehr!
     
    ●
     
    Man kümmerte
sich um das bewusstlose Mädchen und den Mönch, der sich wieder zu regen begann.
    Señor Fardez
war bleich. »Ein missglücktes Verbrechen, dank Ihres raschen Eingreifens, Señor
Brent«, bemerkte er rau.
    »Aber warum
kam es dazu?« Die Stimme von Bruder Antonio klang belegt. Er fuhr sich mit
einer fahrigen Bewegung durch das schlohweiße Haar. Larry hatte zum ersten Mal
die Gelegenheit, den Mönch aus nächster Nähe zu sehen. Nichts an ihm wirkte
merkwürdig oder ungewöhnlich, und doch hätte Larry schwören können, dass die
Ereignisse, die sich vor wenigen Augenblicken in diesem Raum abgespielt hatten,
mit diesem Mönch zusammenhingen. Einen Beweis hatte er nicht. Und es sah so
aus, als ob auch der Mönch ein Opfer des unbekannten Eindringlings geworden
war, der offensichtlich die Absicht gehabt hatte, das Mädchen zu töten. Bruder
Antonio war niedergeschlagen worden.
    Larry sah den
blutigen Streifen auf dem Schädel des Mönchs. Auf dem Boden lag eine kleine, in
Scherben gesprungene Tonvase. Señor Fardez bemühte sich, den Vorfall zu
verharmlosen. Es schien ihn offensichtlich zu stören, dass schon mehr als
zwanzig Personen darüber Bescheid wussten. »Ich möchte nicht, dass das Fest
durch diese leidige Geschichte unterbrochen wird«, bemerkte er leise zu Larry
Brent, der neben ihm stand. »Selbstverständlich werde ich alles tun, dass man
die Spuren verfolgt. Zum Glück befindet sich der Polizeichef von Deleitosa
unter den geladenen Gästen. Ich bedaure das Vorkommnis außerordentlich, aber
ich bitte Sie, lassen Sie sich nicht die Stimmung und die Laune verderben. Und
dies ist auch der Grund, weshalb ich Sie bitten möchte, den anderen Gästen, die
nichts von dem Geschehen bemerkt haben, nichts zu erzählen.«
    Zustimmendes
Gemurmel wurde laut.
    Bruder Antonio
taumelte benommen auf die Tür zu. »Schrecklich«, murmelte er. »Es ist alles so
schrecklich.«
    Señora Couchez
weckte die Lebensgeister des ohnmächtigen Mädchens mit kalten Kompressen und
einem ordentlichen Schluck Branntwein.
    Larry
bewunderte den Eifer, den Señor Fardez an den Tag legte. Mit einer
bemerkenswerten Selbstverständlichkeit befanden sich mit einem Male drei Beamte
im Haus, die auf Befehl des Polizeichefs von Deleitosa die
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