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018 - Der Mönch mit den Teufelskrallen

018 - Der Mönch mit den Teufelskrallen

Titel: 018 - Der Mönch mit den Teufelskrallen
Autoren: Larry Brent
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der
alten Padres bekannt und natürlich mir, als dem Abt des Klosters. Es gibt einen
Geheimstollen. Er wurde vor Jahrzehnten errichtet, um den Mönchen Schutz zu
geben. Während des Bürgerkrieges erfüllte er zum ersten Mal seinen Zweck. Die
Padres konnten sich dorthin zurückziehen, und sie hatten gleichzeitig die
Möglichkeit, einen zusätzlichen Fluchtweg zu benutzen. In die Pläne des
Klosters ist dieser Stollen ganz bewusst niemals eingetragen worden. – Ich kann
es nicht fassen, dass die Mädchen ...«
    »Irgendwann
muss es einer gelungen sein, den Schacht freizulegen und seine Bedeutung zu
erkennen. Wann und wie das geschah, wird uns vielleicht ewig ein Rätsel
bleiben. Doch es kommt jetzt darauf an, weitere Opfer zu vermeiden!«
    Während sie
miteinander sprachen, hatten sie das Zimmer verlassen und hasteten durch den
Gang. Larry warf die Kutte ab, um mehr Bewegungsfreiheit zu bekommen.
    Sie eilten
durch den dämmrigen Kreuzgang, passierten die Friedhofsmauer. Flüchtig warf er
einen Blick durch das Gittertor und nahm die schlichten Holzkreuze und die Grabhügel
wahr, ohne zu ahnen, dass einer dieser Hügel ein furchtbares Geheimnis barg.
    Sie gelangten
in den ausgedehnten Garten. Leise rauschte der kühle Wind in den Wipfeln der
Weiden und Pappeln. Dunkel und schwer zeichnete sich die Mauer hinter den
Büschen ab.
    Der Abt
überquerte den Rasen und näherte sich mit weit ausholenden Schritten der Mauer.
Das hölzerne Kruzifix an seiner Seite schaukelte bei jeder Bewegung heftig hin
und her, als würde ein Windstoß hineinfahren.
    Der Abt teilte
das Buschwerk. Sofort bemerkte Larry die abgebrochenen Zweige, die
niedergetrampelten Blätter und Grasbüschel. Und er sah – gleichzeitig mit dem
Abt – das dunkel gähnende Loch in der Mauer.
    »Der Eingang!
Er ist nicht einmal verschlossen. Er musste sich seiner Sache ganz sicher sein!«
Die Stimme des Abtes zitterte.
    Larry
schaltete seine Taschenlampe ein und führte den Strahl in den feuchten, hohen
Geheimstollen und ließ ihn über die rauen Wände wandern.
    Unmittelbar
unter der künstlichen Mauerklappe erkannte er Fußspuren und Erdbrocken. Larry
bückte sich, starrte nach vorn. Er konnte den Stollen mit dem Lampenstrahl
nicht ausloten. Ohne zu überlegen, ging Larry voran. Der Abt folgte ihm, blieb
aber sicherheitshalber stets zwei Schritte zurück.
    Der geheime
Tunnel führte in den felsigen Untergrund hinein. Larry leuchtete in die
Nischen, in denen aus Sandstein gearbeitete Bänke standen, um den
schutzsuchenden Mönchen eine Sitzgelegenheit zu bieten.
    Als der
Stollen flacher wurde, musste sich Larry bücken und später weiter kriechen. Der
Lichtstrahl erfasste die hölzernen Griffe zu beiden Seiten der Wand. Larry
drückte sie zur Seite. Über ihm klappte etwas auseinander. Als er den Kegel der
Lampe nach oben richtete, erkannte er alte Kleider im Inneren eines mächtigen
Kleiderschrankes. Stofffetzen und Kutten, Flicklappen und vermodertes Tuch
wurden durch die aufspringende Bodenklappe zur Seite geschoben.
    Endlich konnte
sich X-RAY-3 wieder aufrichten. Er stand in einem Raum, der als Archiv diente.
Der Abt tauchte hinter ihm auf und war unfähig, auch nur ein Wort zu sprechen.
    Der
Lichtstrahl der Lampe erreichte die Tür – in diesem Moment gellte ein
markerschütternder Schrei durch das stille Kellergewölbe, pflanzte sich in
dieser gespenstischen Umgebung fort und kehrte als vielfältiges Echo zurück.
    Dem Schrei
folgte ein Ruf – die Stimme eines Mannes. Dann zwei Schüsse, kurz
hintereinander.
    Die beiden
Männer standen wie gelähmt da.
    Dann warf sich
Larry gegen die Tür. »Bleiben Sie zurück, bringen Sie sich nicht unnötig in
Gefahr«, rief er dem Abt zu, knipste die Taschenlampe aus und stürzte hinaus.
    Er hastete
durch das Gewölbe und erreichte das Ende des Ganges. Zwischen zwei Säulen
hindurch hatte er einen Blick auf die Szene und stoppte erschrocken, als er
sah, was geschehen war.
    Larry trat
hinter der Säule hervor, in der Rechten hielt er die Smith & Wesson
Laserwaffe.
    »Lassen Sie
Ihre Waffe fallen«, sagte er, ohne Señor Fardez, der mit rauchendem Revolver
vor dem verkrümmt daliegenden Körper des Mönchs stand, aus den Augen zu lassen.
    An der Wand,
neben der weit geöffneten Zelle, lehnte Marina. Sie hatte die Hände in den
Mörtel gekrallt und schluchzte – war am Ende ihrer Kraft.
    Fardez blickte
den PSA-Agenten an, ohne zu reagieren. »Sie wagen es nicht, mich
niederzuschießen«, sagte er kalt
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