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0179 - Wir blufften um sein Leben

0179 - Wir blufften um sein Leben

Titel: 0179 - Wir blufften um sein Leben
Autoren: Wir blufften um sein Leben
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ist?«
    »Klar. Mit Lazy Boy.«
    »Lazy Boy?« wiederholte ich. »Fauler Junge? Wer ist das?«
    »So heißt Rack Gorres hier in der ganzen Gegend. Der Kerl stinkt vor Faulheit. Ich kenne keinen Menschen, der Lazy Boy jemals arbeiten gesehen hat. Möchte wissen, wo er trotzdem immer wieder das Geld für seinen Whisky her hat.«
    »Wissen Sie zufällig, wo der Mann wohnt?«
    »Na, so ungefähr. Kennen Sie die Norton-Street?«
    »Ja«, nickte ich, obgleich ich keine Ahnung hatte.
    »Da geht eine schmale Gasse durch zur Beach-Street. In der Gasse muß es sein. Irgendwo auf der rechten Seite. Soll so eine windschiefe alte Bude sein. Ich selber bin da noch nie gewesen.«
    Ich schob den Fünfer hin und bedankte mich.
    Auf der Straße suchte ich so lange, bis ich ein Taxi gefunden hatte. Ich beschrieb mein Ziel und lehnte mich ins Polster zurück.
    Während ich mir eine Zigarette ansteckte, überlegte ich. Vielleicht war es doch besser, vorher die Kollegen anzurufen. Es war ja möglich, daß Phil längst zu Hause eingetroffen war, wenn man unser vorübergehendes Tarnquartier so bezeichnen durfte.
    An der nächsten Telefonzelle ließ ich das Taxi anhalten. Ich wählte unsere Geheimnummer, die in der Hauptsache nur für unsere Verbindung mit dem FBI-Hauptquartier in Washington bestand und fragte nach Phil.
    Clareson war an den Apparat gekommen und sagte, daß Phil bisher weder zurückgekommen sei, noch sich gemeldet habe.
    »Okay«, erwiderte ich. »Ich habe eine Spur von ihm. Halten Sie mir den Daumen, Clareson, daß es noch nicht zu spät ist…«
    ***
    Phil zuckte zusammen Etwas war eiskalt in sein Gesicht geklatscht und lief jetzt den Hals hinab.
    Er schüttelte empört den Kopf, aber sofort raste ein stechender Schmerz durch sein Gehirn, und er hielt schnell inne.
    Sein Kopf kam ihm unendlich groß vor. Summende Bienenschwärme und dröhnende Flugzeugmotoren schienen darin Platz zu haben.
    Als der nächste kalte Guß kam, wollte er aufspringen, aber irgend etwas hinderte ihn daran.
    Er öffnete die Augen. Alles war noch ein bißchen verschwommen, außerdem hatte er Wasser in den Augen.
    Er wollte es herausreiben, aber er konnte seine Hände nicht bewegen.
    Phil sah, daß er auf einem Stuhl gefesselt war. Auf was für komische Einfälle Jerry manchmal kommt, dachte er.
    »Na, wieder munter?« fragte jemand.
    Phil gab sich Mühe, einen klaren Gedanken zu fassen. Das erste, was ihm einfiel, war ein lederüberzogener Totschläger.
    Er hatte ihn gleichsam wie in Großaufnahme auf sich zusausen sehen. Aber wann war das gewesen?
    »Kannst du nicht antworten, wenn man dich was fragt? Oder möchtest du noch einen Guß?«
    Phil brummte etwas, was unverständlich blieb und wahrscheinlich auch nicht mehr als ein geknurrter Laut war. Immerhin hatte sich sein Geist jetzt soweit erholt, daß er die Dinge vor seinen Augen klar erkannte.
    Da war der Kerl mit dem roten Pullover. Irgendwie kam er ihm bekannt vor, aber woher?
    Phil stellte die in solchen Situationen wohl älteste Frage der Menschheit.
    »Wo bin ich denn eigentlich?« brummte er.
    Der Kerl im roten Pullover lachte, »Wo du bist,? Junge, Junge, bist du denn immer noch blau? Erst läuft er mir die ganze Nacht nach, von der Küste bis zu Reillys Kneipe, dann spielt er dort den total Besäuselten, obgleich er fünf Minuten vorher noch stocknüchtern war, schließlich geht er mit mir nach Hause — und jetzt fragt er, wo er ist!«
    »Danke'«, sagte Phil. »Jetzt weiß ich's wieder. Konnte ich ahnen, daß ich unter die Räuber geraten würde? Warum haben Sie mir eins auf das Köpfchen geklopft, he? Ich habe Ihnen doch nichts getan!«
    Schielt der Kerl? fragte sich Phil.
    Es war ihm vorher nicht aufgefallen, aber jetzt starrte der Mann in drin roten Pullover dauernd über Phil hinweg irgendwohin, wo Phil nicht hin,sehen konnte, weil er ja auf einem Stuhl festgebunden war.
    Das Rätsel löste sich sofort. Phil hörte hinter seinem Rücken eine leise Stimmre:
    »Such ihn ab!«
    Der Pullovermann trat an Phil heran und leerte seine Taschen.
    Mit einem staunenden Pfiff zog er die nagelneue Smith & Wesson 38 Special aus der Schulterhalfter, mit denen uns das FBI zu Beginn dieser Aktion ausgerüstet hatte.
    Normalerweise tragen wir Waffen des gleichen Modells, aber im Lauf befindet sich der Prägestempel der FBI-Waffenkammer. Diese jedoch war ohne Besitzerstempel.
    Phils Brieftasche flog auf den Tisch, und dann kamen die Kleinigkeiten, die ein Mann bei sich zu tragen pflegt..
    »Gib mir
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