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0179 - Wir blufften um sein Leben

0179 - Wir blufften um sein Leben

Titel: 0179 - Wir blufften um sein Leben
Autoren: Wir blufften um sein Leben
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daß man ihn kaum verstehen konnte, »aber ich bin auch von dieser Sache nicht erbaut. Es wird schwer werden, ihnen im Dunkeln nachzugehen.«
    »Natürlich wird es schwer sein«, gab ich zu. »Aber wir müssen es versuchen. Zu einer vorläufigen Festnahme fehlt jeder Grund. Wir können sie nicht auf den bloßen Verdacht hin, daß sie möglicherweise Mörder sind, mit Handschellen abführen.«
    Wir mußten unsere Diskussionen abbrechen, denn die drei Männer hatten die Stelle erreicht, wo der Steg das Land erreichte.
    Ich sah durch mein Glas, daß sie nichts, aber auch gar nichts bei sich hatten, was Fischer zu tragen pflegen, wenn sie von der Ausfahrt heimkehren. Keine Netze, keine Angeln, gar nichts.
    Ich preßte krampfhaft meine Lippen aufeinander. Seit einigen Tagen waren wir nun schon in Florida.
    Fünf G-men aus dem Norden, beauftragt mit einer Geschichte, die so abenteuerlich wie mörderisch war. Und in all diesen Tagen waren wir nicht einen Millimeter vorangekommen.
    Sollte sich heute nacht das Schicksal zu unseren Gunsten wenden? Hatten wir mit den drei Männern, die jetzt am Ende des Steges beisammen standen und leise miteinander redeten, wirklich den Anfang einer verheißungsvollen Spur?
    Die drei schemenhaften Gestalten trennten sich.
    Einer wandte sich nordöstlich, der andere kam ziemlich genau auf uns zu, der letzte schließlich drehte in südöstlicher Richtung ab.
    Ich brachte meinen Mund dicht an Pitts Ohr.
    »Ich nehme den rechten! Du den mittleren! Phi] den, der nach Süden geht. Sag's ihm!«
    Camerone Pitts, unser farbiger Kamerad aus Detroit, bewegte seinen Kopf nach links, wo mein Freund Phil Decker lag.
    Ich hörte nicht, daß er etwas sagte, aber als er seinen Kopf zurückzog, wußte ich, daß Phil unterrichtet war.
    Wir schoben uns rückwärts die Böschung hinab. Als wir weit genug die Böschung hinabgerutscht waren, erhob ich mich.
    Mein Mann kam bis an den Straßenrand und zündete sich eine Zigarette an. Das war günstig für mich, denn seine Augen würden nach dem grellen Lichtschein des Streichholzes wieder einige Zeit brauchen, bis sie sich an das nächtliche Zwielicht gewöhnt hatten.
    Ein G-man erhält auf den FBI-Akademien die umfassendste Ausbildung, die sich für einen Kriminalbeamten überhaupt nur denken läßt. Selbstverständlich gehören auch ein paar Tricks dazu, wie man jemanden unauffällig verfolgt.
    Mit Hilfe dieser Kniffe gelang es mir, meinem Mann auf den Fersen zu bleiben, bis er die Stadt erreicht hatte.
    Als die ersten Straßenlaternen auftauchten, ließ ich den Abstand größer werden.
    Zum Glück hatten wir alle Segeltuchschuhe mit weichen Gummisohlen angezogen, so daß unsere Schritte unhörbar blieben.
    Der Verfolgte schien auch nicht mit einer Beobachtung zu rechnen. Er sah sich nicht ein einziges Mal um.
    Wir gingen vielleicht sechs oder sieben Minuten durch die Straßen, als er plötzlich nach links abbog. Ich blieb stehen und wartete ein bißchen.
    As ich genug Zeit verstrichen glaubte, schob ich beide Hände in die Hosentaschen, summte einen Schlager und pirschte mich, als später Spaziergänger oder früher Nachtheimkehrer, an die Stelle heran.
    Ich hatte geglaubt, daß der Bursche in einen schmalen Weg abgebogen war. Aber es gab nichts dergleichen.
    Ein Villengrundstück lag neben dem anderen. Zwei dieser Häuser kamen in Frage, aber in keinem brannte Licht,.
    Ich stellte mich unter eine niedrige Fächerpalme und wartete. Die beiden Häuser, die ich beobachtete, mußten Leuten gehören, die nicht an Armut litten. Sie waren beide mindestens acht Zimmer groß. Und die beiden Swimming Pools, die ich im Mondlicht schimmern sah, schienen auch nicht gerade klein zu sein.
    Nirgendwo flammte Licht auf.
    Entweder war mein Mann besonders vorsichtig, oder er bewohnte ein Zimmer, das nach hinten lag.
    Ich beschloß, es auf einen Versuch ankommen zu lassen. Schnell und leise huschte ich über den gepflegten Rasen.
    Auch von den Rückseiten der beiden Villen gähnten mich die Fenster wie schwarze Höhlen in dem hellen Gemäuer an. Nicht der Schimmer eines Lichts.
    Ich lief an dem einen Swimming Pnol vorbei, weiter nach hinten. Es gab keine Zäune und keine Hecken als Begrenzungen der Grundstücke, so daß ich mühelos auf die Straße kam, die sich hinter den Häusern entlangzog. Aber hier war weit und breit nichts von einem Mann zu sehen.
    Wütend auf mich selbst steckte ich mir hinter der hohlen Hand die erste Zigarette dieser langen Nacht an. Zu den dauernden
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